Entwicklung des Busverkehr im Land Oldenburg - Von der Postkutsche zum Kraftomnibus - einschließlich Bericht über Kleinbahn Edewecht
Da im Oldenburger Land das Eisenbahnzeitalter erst recht spät begann herrschte um 1850 hier noch Postkutschenzeit, aber die Fahrpost gehörte zu einer der schnellsten in Europa. Die zuletzt vierspännig gezogenen und neun sitzigen Kutschen, die dreimal täglich zwischen Oldenburg und Bremen verkehrten brauchten rund vier Stunden. So war es möglich morgens um fünf Uhr früh mit der ersten Fahrpost in die Hansestadt zu reisen um dort Geschäfte zu erledigen und spätabends wieder in Oldenburg zu sein. Auf der Bremer Route vertrauten sich im Jahr bis zu 18.000 Passagiere der Fahrpost an, bis zu 68.000 Personen waren es insgesamt auf den Strecken, die das Großherzogtum erschlossen. (Quelle: Von der Postkutsche zum Intercity 1985).
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Bis die Postkutschen aber diesen Standard erreicht hatten, war es ein langer Weg gewesen. Während bereits seit 1656 eine reitende Briefpost von Oldenburg über Osternburg nach Bremen bestand, führte 1660 ein Jahr lang die Fahrpost der Postroute Amsterdam-Hamburg über Groningen-Leer-Oldenburg-Bremen. Später führte diese Kaiserliche Reichspostlinie der Fürsten Thurn und Taxis aber über Elsfleth – Rastede – Wiefelstede nach Emden, also nördlich an der Stadt Oldenburg vorbei. Auch die alte Flämische Handelsstraße von Bremen über Deventer nach Amsterdam über die die Börsenpost Hamburg-Amsterdam - eine Reitpost hanseatischer Kaufleute - lief, lag weit südlich von Oldenburg, und berührte nur Delmenhorst, Wildeshausen. Die 1656 vom Grafen Anton Günther gegründete oldenburgische Landespost, die dem Postmeister Magnus von Höfften übertragen wurde, beförderte hauptsächlich amtliche Post. Der Personen- und Güterverkehr lag weiterhin in den Händen privater Fuhrunternehmer. Ein großer Teil des Güterverkehrs lief damals über die Wasserwege, denn die Landwege waren noch in einem schlechten Zustand. Zur Dänenzeit wurde 1694 eine neue Postordnung erlassen, nach der durfte kein fremdes Unternehmen mehr Sendungen auf den königlichen Postrouten befördern. Im Gegensatz zur Reichspost der Fürsten von Thurn und Taxis, konnte die Börsenpost aber bis 1808 weiterhin das Oldenburger Land durchqueren. Eine neue fahrende Post zwischen Oldenburg nach Bremen wurde erst 1734 eingerichtet. Der Postweg führte im Winter von Oldenburg über Osternburg, Bümmerstede, Sandkrug, Munderloh, Dingstede, Falkenburg und Delmenhorst nach Bremen. Heute erinnern noch im Oldenburger Stadtteil Kreyenbrück und in Munderloh (Gemeinde Hatten) der Straßenname „Alter Postweg“ an ihren Verlauf. Die zweite kürzere Postroute nach Bremen, die von Oldenburg über Iprump - Wüsting – Lintel - Sandersfeld - Falkenburg - Delmenhorst führte, konnte nur im Sommer benutzt werden, da die Hunte noch nicht eingedeicht war und die schlechten Wegverhältnisse das Befahren bei schlechter Witterung nicht zuließen.
Der neu eingerichtete Postweg war Teil der neuen Postroute von Bremen über Delmenhorst – Oldenburg – Apen – Leer nach Neuschanz. Ab 1734 verkehrten die Postwagen zwischen Oldenburg und Leer zunächst über Metjendorf, wo heute noch die Straße Alter Postweg an den Verlauf erinnert über Neuenkruge, Blexhaus (Landgut bei Helle), Mansie, Apen, Detern und Stickhausen nach Leer. Nachdem derPostmeister Schweers dann auf seine Kosten einen 3 km langen Damm zwischen Großsander und Moorburg anlegen ließ,war es ihm möglich, die Postroute nach Oldenburg über Hesel, Remelsund Großsander zu verlegen, von dort ging es über Moorburg, Burgforde, Hüllstede und Blexhaus wieder in Richtung Neuenkruge nach Oldenburg. Die Aper Bürger waren über die Verlegung allerdings nicht sehr begeistert und überlegten 1738 sogar den neuen Damm zu demolieren und unbrauchbar zu machen.Die Entfernungen beider Routen auf Oldenburger Gebiet betrugen zwischen Moorburg – Oldenburg und zwischen Apen – Oldenburg jeweils 4 Meilen. Auch die Postroute Oldenburg über Sandkrug, Dingstede nach Delmenhorst betrug 4 Meilen. Bei schlechten Wetter rechnete man mit einer Fahrzeit von 6 ½ Stunden, bei guten Wetter konnten 4 Meilen in 5 ½ Stunden bewältigt werden. (Anm.: 1 oldenburgische Meile = 7.423,63 Meter / Geografische Meile = 7.421,60 m / Landmeile (preuss.) = 7.532 m /1 metrische Meile = 7,5 km = 7.500 Meter.)
Da der Oldenburger Postmeister Caspar von Höfften von der neuen Fahrpost keinen Profit erwartete, hatte er deren Übernahme abgelehnt, so dass die dänische Regierung die Fahrpost für 30 Jahre an drei wohlhabende Beamte verpachtete. Nach Ablauf der Konzession, wurde diese für die gleiche Zeit dem dänischen Generalkriegskommissar Johann Georg von Hendorff erteilt. Nach dessen Tod ging sie an seinen Sohn Georg von Hendorff. Dieser hatte bereits 1774, die 1707 eingerichtete Landbotenpost, die anfangs nur von Ovelgönne und Abbehausen nach Oldenburg führte, später aber die Hälfte des Herzogtums Oldenburg umfasste, übernommen. 1777 war von Hendorff auch Postmeister der reitenden Post geworden, damit waren alle Bereiche der Post im seit 1773 wieder selbständigen Oldenburg in einer Hand. Im Jahre 1800 wurde die oldenburgische Post verstaatlicht. Für die Reit- und Fahrpost erfolgte eine öffentliche Ausschreibung, die Vergabe erfolgte an den günstigsten Anbieter. Der Unternehmer musste Pferde und Postillione stellen und für deren Unterhalt bzw. Lohn und Montur sorgen. Die Staatspost stellte die Wagen und Postschilder und –wappen als staatliche Hoheitszeichen. (Quelle: Nordwest-Heimat)
Das staatliche Postamt nahm seinen Dienst am 01.05.1800 auf, die Postverbindungen bestanden zunächst aus der Fahrpostverbindung Bremen – Oldenburg – Leer – Aurich, den drei Reitpostverbindungen Oldenburg – Jever - Ostfriesland; Oldenburg - Bremen und Odenburg – Cloppendurg - Holland sowie der Landbotenpost Oldenburg – Butjadingen. Die Posten verkehrten wöchtenlich zweimal, lediglich die Reitpost nach Bremen ging an vier Tagen in der Woche von Oldenburg ab. Wenn aufgrund von Verspätungen erst nach Einbruch der Dunkelheit die Fahrpost auf dem Weg nach Bremen die Ochtum-Niederung erreichte, die nur auf einen schmalen Steindamm überquert werden konnte, war dies mit besonderen Schwierigkeiten verbunden. Wagte man zu später Stunde die Überquerung trotzdem, konnte es passieren, dass die Post in Bremen vor verschlossenen Stadttoren stand. Daher folgte die herzogliche Kammer schon bald, den Vorschlag der Post und legte in Delmenhorst immer eine Übernachtung ein und setzte erst am nächsten Morgen die Fahrt nach Bremen fort.
Die Posthalterei in der Stadt Oldenburg ging 1810 auf die Firma Giese am Waffenplatz über.
Die wichtigste Fernverbindung der Postkutschenzeit für die Stadt Oldenburg war die Route nach Bremen, die oldenburgische Fahrpost ging um 1840 bereits täglich dorthin. Inzwischen war aber eine neue Poststraße von Oldenburg in Richtung Bremen, im Verlauf der heutigen Bremer Heerstraße/ Bremer Straße entstanden. Die neue Route führte von Oldenburg nun durchs Moor über den zwischen Tweelbäke und Hurrel neu entstandenen Damm nach Sandersfeld (dort Pferdewechsel Gasthof Loennecker). Von dort ging es über Falkenburg und Delmenhorst nach Bremen. Bereits am 15.05.1821 war diese neue Strecke dem Verkehr übergeben worden, aber erst von 1826 bis 1830 erfolgte der Ausbau zur gepflasterten Chaussee. Die Chaussee zwischen Oldenburg und Sandersfeld war die erste Kunststraße im Oldenburger Land. Nachdem auch eine neue Straßenverbindung von Oldenburg nach Zwischenahn entstand, wurde die alte Poststation Blexhaus in Norden des Zwischenahner Meeres aufgegeben. Der Ausbau der Strecke von Oldenburg über Zwischenahn nach Westerstede zur Chaussee erfolgte zwischen 1837 – 1843.
Neben der Fahrpost von Bremen über Oldenburg nach Ostfriesland war nach sechs monatlicher Probezeit 1817, ab 1818 auch eine offizielle Fahrpost von Oldenburg nach Jever eingerichtet worden. Gem. Oldenburgischen Staatskalender 1819 fuhr sie ca. 1 bis 2 Stunden nach Ankunft der Fahrpost aus Bremen von Oldenburg aus über Rastede nach Jever. Laut dem Post - Anzeiger ging es im Winter (ab Ende Oktober) über Varel, Bockhorn und Neuenburg ins ostfriesische Friedeburg, von dort aus über Wittmund wurde dann Jever erreicht. Über Friedeburg lief auch die ostfriesische Fahrpost von Aurich nach Jever. In den Sommermonaten (ab 1. Mai) ging es dagegen über Rastede, Varel, Steinhausersiel, Ellenserdamm und Sande nach Jever. Die Fahrt von Varel nach Jever dauerte bis zu 8 1/2 Stunden, dabei gab es in Sande, Neuenburg und Bockhorn einen viertelstündigen Aufenthalt und in Varel von einer Stunde. Fuhr man über Rotenhahn brauchte man nur 6 ½ Stunden für die Reise. Von Varel nach Oldenburg brauchte man unter Berücksichtigung der Pausen in Bekhausen und Rastede 5 ¼ Stunden.
Auch diese Route profitierte später von der "Chaussierung" des Landwegs von Oldenburg über Rastede (bis 1835) nach Varel (bis 1839) und Jever (bis 1846), die Route führte zuletzt von Oldenburg aus über Rastede, Varel, Steinhausen und Sande nach Jever. Im Jahre 1824 hatte es laut dem Fahrplan wöchentlich jeweils nur zwei Touren der Fahrpost von Oldenburg aus in Richtung Bremen, Jever und Westerstede und zurück gegeben. Wer zu anderen Zeiten oder in Orte abseits der Fahrpostrouten reisen wollte, konnte das aber mit den Extraposten, die der Postdirektion unterstellt waren und bei Bedarf die Personenbeförderung im Herzogtum Oldenburg sicherstellte.
Aus dem aufgrund der Verordnung vom 20.10.1821 erstellten Meilenanzeiger sind die Entfernungen von 17 Orten (Poststationen) zu von Extraposten angefahrenen Orten zu entnehmen. So werden z. B. dort die Entfernungen von Oldenburg aus nach Ahlhorn (3 ¾ Meilen), Berne (2 ¾), Brake 4 ½), Elsfleth (3), Ovelgönne (4), Rastede (1 ¾) , Sandersfeld (2), Varel 4 ¼), Wardenburg 1 ¼), Zwischenahn (2 ¼) und über Conneforde nach Bockhorn (4 ½) und Neuenburg (5) genannt. Neben anderen werden die Entfernungen von Ahlhorn nach Cloppenburg (2 Meilen), Friesoythe (4), Oldenburg (3 ¾), Vechta (2 ¾) und Wildeshausen (2) oder von Apen nach Bockhorn (3 ¾ Meilen), Cloppenburg (6 ¾), Friesoythe (3 ½), Hesel (3 ½) Leer (3 ¾), Moorburg (1 ¾), Neuenburg (3 ¼), Stickhausen (1 ¾), Varel (4 ½), Westerstede (1 ¼) oder Zwischenahn (2 ½) dort aufgeführt. Die Strecke von Delmenhorst nach Syke betrug 3 ½, nach Bassum 3 ¾, nach Bremen oder Sandersfeld 2 , nach Berne 3 und nach Elsfleth 4 Meilen.
Gegenüber den sogenannten Ordonnanzfuhren sorgte die Extrapost für eine individuelle Betreuung an den Poststationen, abseits der Fahrplan-regelung. Die Verordnung schrieb auch vor wieviel Pferde die einzelnen Poststationen für die Extraposten bereit zu halten hatten. Im Laufe der Zeit verbesserte sich aber auch das Angebot der Fahrpost.
Auf der Postroute von Moorburg über Oldenburg nach Bremen gab es um 1845 bereits tägliche Fahrten. Aber auch die Landwege in Richtung Südoldenburg über Wardenburg, Ahlhorn nach Vechta (bis 1837) und Cloppenburg wurden ausgebaut. Diese Straßenbaumaßnahmen führten auch zu einer deutlichen Verbesserung des Personen- und Güterverkehrs. Zwischen 1832 und 1835 wurde eine Fahrpoststrecke von Oldenburg über Wardenburg - Ahlhorn - Cloppenburg – Essen nach Quakenbrück eingerichtet. Aber bereits ab 01.10.1836 fuhren die Postkutschen aus Oldenburg ab Ahlhorn über Vechta – Lohne – Steinfeld – Damme weiter bis nach Bohmte. Ab Ahlhorn verkehrte nun die neueingerichtete Fahrpost über Cloppenburg – Essen bis nach Quakenbrück.
Dem Posthandbuch Berlin von 1837 entnimmt man, dass es neben der bereits erwähnten Schnellpost Oldenburg-Bremen, auf der Route auch eine normale Fahrpost gab, die für die gleiche Strecke (6 Meilen) fünfeinhalb Stunden benötigte. 13 einhalb Stunden benötigte danach die Fahrpost Oldenburg-Bohmte, während die Postwagen Oldenburg-Aurich 15 Stunden und Oldenburg-Syke 13 Stunden unterwegs waren. Im Jahre 1840 fuhr von Oldenburg aus zweimal in der Woche, die Postkutschen in 10 Stunden nach Jever (Sommer) bzw. Friedeburg (Winter), nach Aurich (14,5 Std.), nach Bohmte, über Syke nach Hannover (17 Std.), nach Leer (12,5 Std.) und nach Quakenbrück (9,5 Std.). Täglich ging es nach Bremen, mittwochs und sonnabends mit der Postkutsche (5 Std.), an den anderen Tagen mit der Schnellpost (4 Std.). Neben den Begriffen Reit-, Boten- und Fahrpost tauchte im Postanzeiger zusätzlich der Begriff Personenpost auf. Für die Kutschen wurde auch der lateinische Begriff Omnibus verwandt, was übersetzt „für alle“ heißt. Um 1845 ging es bereits das ganze Jahr lang über Varel, Steinhausen, Ellenserdamm Sande nach Jever. Die Personenpost von Neuenburg über Bockhorn nach Varel hatte aber noch einen direkten Anschluss nach Oldenburg. Von Bremen aus führte auch eine über Delmenhorst, Ahlhorn, Cloppenburg, Löningen, Herzlake, Haselünne, Lingen nach Holland führende Personenpost. Übrigens bestimmte die damals geltende Oldenburger Omnibus-Verordnung das Reisende, die das Oldenburger Land durchreisten, sich mindestens 24 Stunden lang im Herzogtum aufhalten mussten.
Im Jahre 1845 wurde als Alternative zur Postkutsche die regelmäßige Verbindung Oldenburg - Bremen mit dem Raddampfer eröffnet. So konnte nachdem 1847 Bremen Anschluss an das deutsche Eisenbahnnetz erhielt, von dort aus die Stadt Oldenburg entweder mit der Postkutsche über den Landweg oder zu Wasser mit dem Dampfschiff über die Hunte erreicht werden. Die Raddampferlinie wurde übrigens noch bis Ende 1872 betrieben.
Der steigende Bedarf führte dazu, dass einige Routen der Personenpost auch mehrmals täglich befahren wurden. Bis 01.10.1862 wurde die Route Oldenburg – Delmenhorst – Bremen 2 x tägl. und die Route Oldenburg – Delmenhorst – Syke 1 x tägl. befahren; letztere wurde aber dann eingestellt, seitdem wurde die Route Oldenburg – Bremen 3 x tägl. bedient. Zwischen Oldenburg und Jever wurden die täglichen Fahrten ab 1862 von zwei auf drei und zwischen Oldenburg und Leer ab 01.04.1863 von einer auf zwei erhöht. Der Abschnitt Oldenburg – Westerstede war bereits seit 01.10.1862 2x tägl. befahren worden. Im Großherzogtum Oldenburg wurden in Laufe der Zeit aber noch weitere diverse Inlandstrecken der fahrenden Post eingerichtet, so z.B. Oldenburg-Rodenkirchen-Burhave, die bis 31.08.1861 nur einmal bis Abbehausen, ab 01.09.1862 aber bereits 2 x tägl. bis Stollhamm und ab 01.11.1862 sogar bis Burhave verkehrte. Oder die Strecke Delmenhorst – Berne, die bereits 1861 bestand, sowie ab 01.10.1865 der Postcours Varel - Rodenkirchen - Brake.
Bereits nach der Inbetriebnahme der hannoverschen Westbahn von Osnabrück über Rheine, Lingen nach Leer 1856 kam der Transitverkehr durch Oldenburg fast zum Erliegen. Die Eröffnung der Eisenbahnstrecke Bremen – Oldenburg – Heppens am 15.07.1867 bedeutete gleichzeitig das Endes der Personenfahrpost auf diesen Streckenabschnitten. Aber die Personenpost sorgte zunächst weiterhin für die Anschlüsse von den neuen Eisenbahnstationen ins Umland. So gab es in Oldenburg ab 15.07.1867 noch tägliche Verbindungen von und nach Leer (2x), Burhave (2x), Elsfleth (1x), Osnabrück (1x) und Vechta. Da die Fahrpost nach Osnabrück bis Vechta die gleiche Route befuhr, wurden die Orte bis Vechta zweimal täglich angefahren. Diese Personenfahrpostlinien hatten folgenden Verlauf:
Ab dem Bahnhof Delmenhorst verkehrten Personenposten über Altenesch nach Berne und nach Cloppenburg/Lingen und zurück. Die Fahrt nach Lingen führte bis zum dortigen Bahnhof an der Strecke Emden – Rheine. Die zweite tägliche Fahrpost befuhr die gleiche Strecke aber lediglich bis nach Cloppenburg. Die Fahrroute verlief wie folgt:
Die Fahrpost in Richtung Zetel/Neuenburg und nach Bockhorn begann nun am Bahnhof Ellenserdamm und vom Bahnhof Sande ging es über - Ostiem - Asel - Weißenfloh - Jever – Vereinigung nach Wittmund und weiter nach Aurich. Von Jever aus gab es auch Fahrposten nach Hooksiel und Hohenkirchen. Ab Bahnhof Varel verkehrte eine Fahrpost über Schwei – Rodenkirchen nach Brake.
Weitere wichtige Fahrpostverbindungen im Herzogtum Oldenburg gab es 1867 noch von Damme nach Minden (Eisenbahnstrecke Berlin – Köln) und von Vechta über Lohne – Dinklage – Badbergen – Quakenbrück – Essen (Oldenburg) nach Löningen. Genannt werden soll hier auch noch die Fahrpost von Westerstede über Westerloy - Espern nach Apen. Folgende
ehemalige Fahrpoststrecken hatten vor der Inbetriebnahme der Eisenbahnstrecke Bremen –
Oldenburg – Heppens 1867 folgenden Verlauf:
Mit der Aufnahme des Eisenbahnverkehrs im Oldenburger Land ab 1867 verloren die Postkutschen nach und nach auch hier an Bedeutung und waren zuletzt nur noch Zubringer zu Orten mit Eisenbahnanschluss. Bereits 1869 wurde die Strecke Oldenburg - Leer eröffnet und mit der Eröffnung jeder weiteren Bahnstrecke endete auf der Route immer auch die Zeit der sogenannten "Pferdeomnibusse", denn auch die übrigen Posttransporte wurden auf die Schiene verlagert. Sie stellten nur noch die Anschlüsse zu den Orte ohne eigenen Bahnhof her. Noch um 1875 fuhr zweimal täglich ein solcher „Omnibus“ zwischen Bad Zwischenahn und Westerstede hin und her. Aber schon am 01.09.1876 sollte die Kleinbahn Ocholt – Westerstede den Betrieb übernehmen. Die seit 1861 verkehrende Postkutsche von Friesoythe nach Cloppenburg fuhr am 30.09.1906 zum letzten Mal auf der Strecke, denn am 01.10.1906 dampfte der erste Zug zwischen den beiden Orten. Bereits zu dieser Zeit hatte die Postkutsche aber eine weitere Konkurrenz bekommen, den motorenbetriebenen Kraftomnibus.
1895 Erster Linienbetrieb mit Motoromnibus in Butjadingen
Am 18. März 1895 nahm die erste Kraftomnibus-Linie der Welt ihren Betrieb auf, sie bediente mit einem Benz-Hotelwagen, die 15 Kilometer lange Strecke zwischen Siegen - Netphen - Deuz. Fast hätte der motorisierte Busverkehr aber im Oldenburger Land begonnen. Die Butjadinger Zeitung berichtete am 18.12.1894 darüber, dass der Fuhrunternehmer Janßen ein 3,50 m langes und 2 m breites Fahrzeug zum Preis von 5.000 Mark bei der Mannheimer Fabrik von Carl Benz bestellt hätte. Obwohl die Bestellung der Netphener Omnibus AG erst am 19.12.1984 erfolgte, war dieses Fahrzeug eher fertig, da die Benz-Arbeiter, die den Bus für Janßen bauten, während einer Grippewelle erkrankten.
Die Bestellung der Motorwagen erfolgte erst nachdem sich die
Stadt Wilhelmshaven bereit erklärt hatte die Motorwagenverbindung mit jährlich
350 Mark zu subventionieren. Dafür hatte sich der Unternehmer Janssen bereit
erklärt 3 mal täglich zwischen Nordenham und Eckwarderhörne zu verkehren, wo der
städtische Dampfer „Eckwarden“ für den Anschluss nach Wilhelmshaven sorgte.
Laut Fahrplan vom 14.03.1895 war die Motorwagenverbindung ab 01.04 bis 30.04.
mit 2 Fahrten eingeplant. Laut Fahrplan vom 18.04. 1895 wurde die Strecke erst am
21.04.1895 offiziell eröffnet und fuhr
zunächst 2 mal täglich die Strecke Nordenham bis Eckwarderhörne, ab 01.05.1895
gab es täglich 3 Fahrten.
Laut eines Berichtes der NWZ nahm am 15.04.1895 die Kraftbuslinie den Betrieb auf. Die Strecke führte von Nordenham Bahnhof über Atens, Ellwürden, Abbehausen, Stollhamm, Iffens und Eckwarden nach Eckwarderhörne, wo die Fähre nach Wilhelmshaven ablegte. Dieser Kraftbusverkehr wurde aber aufgrund von Protesten der ansässigen Landwirte bereits am 08.03.1896 vom Amt Butjadingen wieder verboten. Zu dieser Zeit war zwischen Siegen und Deuz die Omnibuszeit bereits wieder vorbei, obwohl am 01.07.1895 noch ein zweiter Bus beschafft worden war musste dieser Betrieb bereits am 20.12.1895 aus ähnlichen Gründen wie in Butjadingen, eingestellt werden. Bis die Butjadinger Bahn 1909 ihren Verkehr aufnahm verkehrten zwischen Nordenham und Eckwarderhörne nur noch Pferdeomnibusse.
Auch
in Stedingen wurde im Frühjahr 1895 die Gründung einer Motorwagen Gesellschaft
Berne-Lemwerder-Vegesack beschlossen, seit 22.05.1895 gab es bereits zweimal täglich
zwischen Berne - Lemwerder und Vegesack regelmäßige Fahrten. Die Fahrten waren
so angelegt, das in Berne ein Anschluss an die nach Hude abgehenden Züge
bestand. Der Motorwagen fuhr ab 01.06.1895 täglich 3 mal, der Betrieb war
befriedigend, allerdings kamen unerhebliche Störungen vor. Der Wagen wurde viel
genutzt und man bedauerte das er nicht Platz für mehr Personen hatte. Die angemeldete
Firma wurde dann aber als „Transportgesellschaft Berne-Lemwerder-Vegesack“ ins
Handelsregister eingetragen. So konnte statt eines Motorwagens auch jedes
andere Verkehrsmittel eingesetzt werden. Am 10.12.1895 wurden die Fahrten mit
den Motorwagen bereits wieder eingestellt, auch hier hatte es Widerstand in der
Landbevölkerung gegeben.
Am 16.01.1896 stimmte die Mehrheit der Aktionäre für die
Auflösung der Gesellschaft, der Motorwagenwurde am 07. April zunächst an einem Herrn
von auswärts für 1.800 Mark verkauft, aber unter der Bedingung das von der
zuständigen Behörde die Genehmigung zum Fahren von Motorwagen erteilt werde.
Letztlich wurde der Motorwagen endgültig im Juli 1896 an ein Konsortium
nach Lüchow verkauft.
1905 Beginn der Kraftpostzeit in Deutschland
Die erste Kraftpostbuslinie in Deutschland wurde ab dem 01.06.1905 zwischen Bad Tölz und Lenggries von der Postverwaltung des Königreichs Bayern eingerichtet. Im alten Reichspostgebiet wurde am 16.06.1906 die erste Überlandlinie zwischen Friedberg und Ranstedt in Hessen eingerichtet. Aber bereits am 05.06.1904 hatte Heinrich Büssing eine Omnibuslinie zwischen Wendeburg und Braunschweig eingerichtet, die einige Monate später die Oberpostdirektion Braunschweig veranlasste einen Vertrag über die Beförderung von Postsachen abzuschließen, so dass die Omnibuslinie Wendeburg – Braunschweig auch den Anspruch erhob, als erste erfolgreiche Kraftpost-Omnibuslinie der Welt zu gelten, obwohl es eigentlich eine private Autobuslinie war. Die von der Kraftposteingesetzten Personenbusse hatten Briefkästen an Bord, in die Post eingeworfen werden konnte. Ihre Blüte erlebte die Kraftpost in den 20er und 30er Jahren als der ländliche Raum erschlossen wurde. Allerdings entwickelte sich der Kraftpostverkehr wegen des im norddeutschen Flachland vorhandenen dichten Eisenbahnnetzes nicht so schnell wie im Süden.
1907 - 1914 Erste Kraftomnibusse im Oldenburger Land
Auch im Oldenburger Land setzte man auf die Eisenbahn, es gab nur wenige Versuche von Privatleuten mit den neuentwickelten Kraftomnibus hier einen Personennahverkehr aufzubauen.
- Wardenburger Automobil-Gesellschaft -
In Wardenburg hatte der Wirt Johannes Lüschen in seiner Gastwirtschaft eine Postagentur eingerichtet. Von dort aus fuhr der Postillion Diedrich Wegener seit 1895 mit der Fahrpostkutsche, in der zwei bis drei Personen mitfahren konnten, täglich eine Tour nach Oldenburg und zurück. Wer mit dem Zug nach Oldenburg reisen wollte, musste den Bahnhof Sandkrug in der Nachbargemeinde Hatten nutzen. Die Tatsache das sich Wardenburg bei der Planung der Eisenbahnstrecke Oldenburg - Osnabrück gegen einen Bahnhof auf Gemeindegebiet ausgesprochen hatte, was wohl auch an dem erforderlichen Kostenbeitrag von 12.000 DM gelegen hatte, wirkte sich in der Folgezeit negativ auf die wirtschaftliche Entwicklung der Gemeinde aus. Daher ist es nicht verwunderlich, dass eine der ersten Busverbindungen im Großherzogtum von der „Wardenburger Automobil-Gesellschaft“ betrieben wurde. Diese Genossenschaft wurde von 150 Bürgern gegründet, die jeweils mit 500 Mark hafteten. Von diesem Kapital konnten zwei Omnibusse der Firma Benz in Gaggenau (Baden) gekauft werden. Eingesetzt wurden sie auf der Strecke:
Die Strecke führte von Wardenburg über Oberlethe – Tungeln –
Kreyenbrück – Osternburg durch die Stadt Oldenburg (Heiligengeiststr.,
Rosenstr.) zum Bahnhof und zurück. Für Gesellschaftsfahrten standen die Wagen
für jede beliebige Strecke zur Verfügung, dafür sollte man mit den
Geschäftsführer in Wardenburg oder Herrn Gramberg in Oldenburg am Markt Kontakt
aufnehmen. Jährlich nutzten etwa 25.000 Fahrgäste das Angebot, da dies für einen wirtschaftlichen Betrieb nicht ausreichte, waren Zuschüsse der Kommunen erforderlich.
Über diese Busverbindung findet man auch in dem 1970 erschienenden Buch "Im Spiegel der Zeit - 700 Jahre Wardenburg" einen interessanten Beitrag von Carl Popken. Danach kam es auf Betreiben des Gemeindevorstehers Diedrich Dannemann 1907 zur Gründung einer Genossenschaft mit 150 Genossen aus verschiedenen Orten der Gemeinde. Die Verhandlungen mit der Postdirektion verliefen günstig, so dass die Genossenschaft am 01.04.1907 den Auftrag erhielt die Postsachen zu befördern, was immerhin eine zusätzliche Einnahme von 1.500 Mark pro Jahr bedeutete. Es wurden zwei Busse mit 20 Sitzen bestellt, die in Bremen
eintrafen und vom Vorstand und Aufsichtsrat abgeholt wurden. Auch Vertreter der
oldenburgischen Behörden und Redakteure der "Nachrichten für Stadt und
Land" sollen zu dem Ereignis in Wardenburg erschienen sein, um
am Festessen und großen "Kommers", das im Saal des
Gastwirtes Lüschen statt fand, teilzunehmen.
Die "Nachrichten" berichteten, das am
07.09.1907 die beiden blitzeblanken mit Blumenschmuck geschmückten rotlackierten
Autobusse bei dem noch in baubefindlichen
Grambergschen Gasthaus „Zum deutschen Hause“ am Marktplatz in Oldenburg
um 15.00 Uhr vorfuhren. Hier nahmen sie die von der Automobilgesellschaft
geladenen Gäste auf, mit denen sie die erste Fahrt auf der neuer Strecke nach
Wardenburg unternahmen. Vom Marktplatz ging es durch die engen Straßen zum
Bahnhof und statt über den Pferdemarkt, wie der Verlauf der Linie eigentlich vorgesehen war, wegen der
unpassierbaren Heiligengeistbrücke durch
die Osterstraße in die Lange Str. bis zum Markt und weiter durch Osternburg in Richtung
Wardenburg. Die ersten Fotos wurden vor Lüschens Gasthaus in Wardenburg
gemacht, die 50 Zentner schweren Wagen kosteten je 16.000 Mark, wegen der Verzögerung
bei der Lieferung um 67 Tage musste die Süddeutsche Automobilfabrik Gaggenau
eine Konventionalstrafe von 3.350 Mark zahlen.
Der erste Fahrplan sah täglich 3 bis 4malige
Personenbeförderung vor, mittwochs, sonnabends, sonntags und an Festtagen gab
es ab Wardenburg um 7.00, 10.10, 17.00, 21.00 Uhr und ab Oldenburg um 9.00, 14.30,
18.50, 22.10 Uhr Fahrten. An den anderen Wochentagen fuhren die Busse ab
Wardenburg um 7.00, 10.10, 21.00 Uhr und ab Oldenburg um 9.00, 16.10, 22.10
Uhr.
Für die beiden Fahrzeuge gab es eine Garage gegenüber dem damaligen
Wardenburger Schützenhof. Nach alten Niederschriften zu urteilen, muss laut
Popken, die Benutzung in der ersten Zeit sehr gut gewesen sein, die Busse seien
danach immer voll besetzt gewesen.
Da der Posthof in Oldenburg von Ölflecken verunziert wurde und der Benzingeruch störte, kündigte jedoch die Post im November 1909 den Postsachentransportvertrag. Wie Carl Popken weiter ausführt sollen die Busse damals von Wardenburg über Oberlethe, Tungeler Damm nach Oldenburg gefahren sein. 1910 wurde ein Defizit von 4.000 Mark eingefahren, in den Folgejahren ging es mit den Finanzen auf und ab. Am Sonntag den 10. August 1914 fuhren die zwei Busse zum letzten Mal zwischen Oldenburg und Wardenburg, da sie am nächsten Tag zum Kriegsdienst in Hannover abgeliefert werden mussten. Ersetzt wurden sie von einer „Fahrpost-Kariol“ die zweimal am Tag verkehrte.
Die beiden Busse, die an der Westfront eingesetzt waren, wurden
zerschossen, die Gesellschaft war danach aufgelöst worden.
Die Automobilvermietung Münch gab in einer Anzeige bekannt, das sie vom
24.07.1921 die Autobuslinie zwischen Oldenburg und Wardenburg wieder eröffnet.
Die Wagen fuhren mittwochs, sonnabends und sonntags je zweimal am Tage. Die
Abfahrt am Marktplatz in Oldenburg erfolgte um 7.30 und 14.30 Uhr und in
Wardenburg (Gasthaus Lüschen) um 8.30 und 19.00 Uhr. Pakete wurden an den
Haltestellen zur Weiterbeförderung angenommen. Bereits am 23.07.1921
veranstaltete der Automobilbesitzer A. Münch, Oldenburg eine Probefahrt nach
Wardenburg. Der vollbesetzte Bus fuhr um 17.30 Uhr von Grambergs Wirtschaft am
Markt ab, hielt in Osternburg (Gasthof Schütte), Kreyenbrück und Tungeln und
traf um 18.30 Uhr in Wardenburg ein, die Rückfahrt erfolgte um 19.00 Uhr. Der
eingesetzte Wagen hatte 20 sehr bequeme Sitzplätze, federte leicht und hatte
eine gute Lüftungsvorrichtung, sämtliche
Teilnehmer sollen von der Fahrt befriedigt gewesen sein. Wegen ungenügender
Benutzung wurden diese Fahrten laut Bekanntmachung vom 08.09.1921 aber wieder
eingestellt, so dass es bis 1925 in Wardenburg keinen
fahrplanmäßigen Kraftbusverkehr mehr gab.
Im Jahre 1907 hatten auch Kommissionen aus Moorriem und Edewecht die neuartige Verbindung Wardenburg – Oldenburg begutachtet, kamen aber zu unterschiedlichen Entscheidungen über die Einführung von Busverbindungen.
- Edewecht setzt auf Kleinbahn -
(2) Der alte Bahnhof Edewecht in den zwanziger Jahren (Foto Archiv Stolle)
Auch in Edewecht war 1907 der Plan aufgetaucht, eine Autoverbindung nach Oldenburg zu schaffen, aber trotz erfolgreicher Probefahrt, bevorzugte die Mehrheit des Gemeinderats doch lieber eine Eisenbahnverbindung. Aber erst 1910 konnte mit dem Bau einer gemeindeeigenen Bahnstrecke nach Zwischenahn begonnen werden. Im Jahre 1912 fuhren die ersten Züge auf der Strecke. Obwohl man sich gleich nach der Fertigstellung mit der Verlängerung nach Edewechterdamm beschäftigte wurde der Baubeginn durch den Ausbruch des I. Weltkrieg verhindert.
Im März 1919 gab es übrigens auch Überlegungen über einen eventuellen Neubau einer Eisenbahnstrecke Oldenburg – Wardenburg – Edewecht. Laut einem Bericht sollte die Linie in Jeddeloh II am Hunte-Ems-Kanal ihren Anfang nehmen und beim Verschiebebahnhof in Osternburg an die Osnabrücker Bahn anschließen. (Quelle Stadtarchiv Oldenburg).
Aufgrund des unveränderten Wunsch in der Bevölkerung, die großen Moorgebiete zu erschließen, entschloss sich die Gemeinde Edewecht aber doch noch zum Ausbau und so konnte am 01.11.1920 auch die Verlängerung nach Edewechterdamm fertiggestellt werden. Die Genehmigung für die Gesamtstrecke wurde für die Zeit bis zum 30.07.2010 erteilt. Im Gegensatz zum Güterverkehr spielte der Personenverkehr keine große Rolle so dass man bereits 1927 einen der zwei Personenwagen verkaufte. Schon vor Ablauf der erteilten Genehmigung kam das Ende für die Strecke. Der Personenverkehr wurde am 15.05.1950 aufgegeben und von Kraftpostbussen übernommen. Der Güterverkehr wurde aber noch jahrelang erfolgreich weitergeführt, bis am 30.09.1991 die endgültige Stilllegung der Strecke erfolgte.
- Moorriemer Automobilgesellschaft (MAG) -
Die Moorriemer dagegen folgten den Wardenburger Beispiel und gründeten ebenfalls eine Genossenschaft.
Der Oldenburger Posthalter Giese am Waffenplatz hatte 1902 die Personenpost in Richtung Moorriem eingestellt, daher übernahm 1908 eine Automobilgenossen-schaft auf der Strecke Moorriem-Oldenburg den Personennahverkehr.Dreimal täglich befuhren die Omnibusse die Strecke, die von
Nordermoor über Ohmstede und Donnerschwee nach Oldenburg
führte. Genossen dieser Moorriemer Automobilgesellschaft (MAG) waren Bauern und Geschäftsleute und der Ohmsteder Brauereibesitzer Haslinde. Haslinde stellte in Oldenburg eine Garage auf dem Grundstück des ihm gehörenden Kaiserhofs zur Verfügung. Am
02.05.1908 wurde der Betrieb aufgenommen, es stand zunächst nur ein Bus zu Verfügung,
ein zweiter wurde aber am 09.05.1908 geliefert. Gleich am 03.05.1908 dem 2.
Betriebstag gab es in Altenhuntorf am Bus leider einen Defekt, der erst nach einigen
Stunden behoben werden konnte.
Auf
der Strecke wurden folgende Haltestellen eingerichtet: Oldenburg (Stolle Lange
Str., Lichtenberg, Brand, Donnerschweer Str.) – Donnerschwee – Ohmstede –
Bornhorst – Moorhausen – Paradies – Gellen – Moordorf – Altenhuntorf –
Burwinkel – Bardenfleth – Dalsper - Neuenbrok.Obwohl es offizielle Haltestellen gab nahmen die beiden Daimler-Busse aber auch an der Straße wartende Fahrgäste mit. Der Endpunkt in Oldenburg befand sich beim Stedinger Hof. Der 1909 geborene Hans Friedrich Redelfs beschrieb übrigens in seinen Oldenburger Erinnerungen, wie er als kleiner Junge aus einem kleinen Fenster beobachtete, wie täglich der alte gelbe Moorriemer Omnibus (mit Vollgummireifen) in der Langen Straße abfuhr, bis aufs Dach hinauf vollbeladen mit Leuten vom Lande.
(3) Ein Bus der MAG aus Richtung Eckfleth nach Oldenburg fahrend. Foto: Private Post-kartensammlung
Das Aus für die Moorriemer Automobilgesellschaft kam allerdings
bereits im Jahre 1911, da die Genossenschaft am 28.Dezember liquidiert werden musste.
Die zwei bei Daimler in Berlin-Marienfelde gebauten Fahrzeuge wurden in der
Folge der Auflösung der Gesellschaft von Herrn H. Rüdebusch übernommen.
Dieser
nahm am 06.03.1912 mittags um 12.30 Uhr ab Nordermoor den Betrieb nach
Oldenburg (Ankunft 13.45) wieder auf. Von Oldenburg ging es um 20.30 Uhr zurück
nach Nordermoor das um 21.45 Uhr erreicht wurde. Mittwochs gab es noch eine
Vormittagsfahrt um 6.25 Uhr ab Nordermoor, die um 7.40 Uhr in Oldenburg ankam
und um 10.45 ab Oldenburg zurückkehrte. An Sonntagen gab es je eine Fahrt am
Vormittag und eine am Nachmittag. Sämtliche bisherigen Stationen wurden
beibehalten. Anlässlich des Pferdemarktes fanden laut Anzeige des „Moorriemer
Auto“ am 11. Und 12.06.1912 zusätzliche Extrafahrten zwischen Nordermoor und
Oldenburg statt.
Eines der Fahrzeuge wurde schon bald ein Opfer eines Brandes
und unbrauchbar, der andere Bus wurde aber noch einige Jahre
lang genutzt.
In
einer Anzeige vom 06.05.1914 wurde darauf hingewiesen, dass die Fahrt Nordermoor –
Oldenburg und zurück am Freitag den 08.Mai 1914 ausfällt.
Am
04.11.1914 wurde mitgeteilt, dass die Autofahrten des "Moorriemer Auto" bis auf
weiteres sonntags wieder stattfinden. Am 25.06.1915 teilt E.Ahlers, Elsfleth
mit, das er nachdem das Moorriemer Auto die Fahrten eingestellt hat, jeden
Donnerstag Pakete von der Gastwirtschaft Stolle mit nach Moorriem nimmt. Am 16.06.1916 gab E.Ahlers
aber bekannt, das die Fahrten durch Moorriem bis auf weiteres ausfallen. Vom
"Moorriemer Auto" des Herrn Rüdebusch finden sich ab 1919 auch wieder Anzeigen über gelegentliche
Busfahrten zwischen Nordermoor und Oldenburg. Einen Zeitungsbericht
zufolge fuhr auch noch Anfang 1925 dieser Omnibus in Privatbetrieb von
Nordermoor nach Oldenburg, aber lediglich viermal wöchentlich am Nachmittag.
Nach der Inflation stieg der Verkehr von Nordermoor und Bardenfleth so stark
an, dass die Fahrgäste der übrigen Stationen höchstens nur noch Stehplätze
bekamen.
Die Fahrzeuge der beiden vorgenannten Gesellschaften kamen übrigens auch am 14.07.1912 zum Einsatz, als das Zeppelin-Luftschiff „Victoria Luise“eine Fahrt von Hamburg aus nach Oldenburg unternahm und auf dem Rennplatz in Ohmstede landete. In der Zeitung las man: „Über die Nadorster und Donnerschweer Straße bewegen sich die Massen unaufhaltsam fort. Automobile, darunter die der Wardenburger und Moorriemer Automobilgesellschaft, sausen in großer Zahl nach dem Rennplatze.“ (Quelle: Oldenburg, Eine feine Stadt am Wasser Hunte, Heinz Holzberg Verlag, Oldenburg). Die beiden Autobuslinien können somit als Vorläufer der späteren Kraftpostlinien nach Wardenburg und Barghorn angesehen werden.
- Kurzer Blick nach Budjadingen -
Erwähnt werden soll hier auch noch die ebenfalls 1907 eingerichtete Kraftbusverbindung von Blexen über Waddens nach Burhave, ursprünglich hatte es Pläne für den Bau einer Küsteneisenbahnvon Blexen nach Eckwarden gegeben, die aber nicht verwirklicht werden konnte.Die stattdessen von 1907 bis 1909 vom Amtsverband Butjadingen selbst gebaute Butjadinger Bahn führte von Eckwarderhörn über Burhave nach Nordenham, ein wirtschaftlicher Fehler für diese Privatbahn, da somit nicht die Fähranbindung über die Weser ab Blexen genutzt werden konnte. Die 1907 stattdessen eingerichtete Busverbindung von Burhave nach Blexen konnte sich aber auf Dauer nicht halten. In der NWZ vom 28.02.2005 heißt es dazu: "Anfangs mit Pferdewagen, später mit einem Bus beförderte Taxi Vosteen die Fahrgäste im Linienverkehr von Burhave über Waddens bis Nordenham und später bis Blexen." Mangels Rentabilität ist die Buslinie später aber eingestellt worden.
Das in dem Taschenatlas für Eisenbahnfreunde eine Kraftbusstrecke Blexen - Burhave 1927 und 1930 aufgeführt wird, lag daran, das am 06.12.1924 der Gemeinderat von Burhave beschlossen hatte, sich
mit 1.500 Mark an einer neuen Autobuslinie
zwischen Burhave und Einwarden zu beteiligen. Dadurch sollte den Einwohnern von
Schweewarden, Waddens und Burhave wieder die Gelegenheit gegeben werden schnell
die Eisenbahn in Einswarden zu erreichen. Man hoffte das die Autobusverbindung so genutzt werde, das sich das Unternehmen für die Gemeinde bezahlt
mache. Die Autoverbindung auf der Strecke Burhave – Waddens – Einswarden - Blexen wurde am
15.04.1925 eröffnet. Am 30.04.1927 wurde berichtet, dass die Autoverbindung in der Zeit
vom 01.04. 1926 bis 01.04.1927 insgesamt 26.435 Personen beförderte. Nach einer
Rücklage von 1.500 Mark als Reservefonds mussten die drei beteiligten Gemeinden
je 200 Mark Zuschuss leisten.
Bereits 1928 wurde für die Strecke, die Anschaffung eines neuen Autobusses
notwendig, da der alte nicht mehr den erforderlichen Anforderungen entsprach.
Am 03.08.1930 wurde die Beschaffung eines weiteren Busses für die Autobuslinie beschlossen.
Damit kam die Kraftlinie in den Besitz zweier neuer Wagen, um den
Verkehrsanforderungen gerecht zu werden.
Nachdem mit Beginn des 1. Weltkrieges ab 1914 viele Omnibusse für das Heer beschlagnahmt worden waren, kam der Omnibusverkehr in der Region erst mal wieder zum Erliegen. Da die Busse der Automobilgenossenschaft Wardenburg den ersten Weltkrieg nicht überstanden, sollte es nach Kriegsende eine Weile dauern, bis es im Oldenburger Land wieder mit dem Omnibusnahverkehr aufwärts ging.
(4) Markttag auf dem Oldenburger Marktplatz noch ungestört vom Busbetrieb, erst ab 1925 mussten sich die Marktbeschicker den Platz mit Bussen teilen.
Neben den Bussen der Vorortbahnen (links), waren seit 1925 auch Busse der Kraftpost (rechts Postbus am Schloss in Richtung Damm fahrend) in Oldenburg unterwegs. (Bilder Privatarchiv)
Ab 1924 erfolgte im Reichsgebiet von der Deutschen Reichspost ein flächendeckender Ausbau der Kraftpost, was auch daran lag, dass ab 1925 die ersten luftbereiften Dreiachser eingesetzt werden konnten. Die Firma Büssing, die seit 1924 den luftbereiften dreiachsigen Sechsradwagen erstmals in Serie baute, lieferte ab 1925 Omnibusse, die auf Basis des Sechsradwagens entstanden, u. a. auch an die Reichspost.
Auch im Oldenburger Land begann 1925 der Aufbau eines
Kraftpostnetzes. Bereits am 02.02.1925 wurde eine Kraftpostlinie von
Osnabrück ins südoldenburgische Damme eingerichtet, eine weitere
erfolgte zwischen Damme und Vechta.
Geplant waren im Jahr 1925
laut der Lokalpresse u.a. noch die Kraftpostlinien Vechta und Essen,
Oldenburg und Friesoythe,
Wilhelmshaven und Hooksiel, Jever und Horumersiel, Lohne und Dinklage,
Stollham
und Schwei, Ahlhorn – Wildeshausen – Bassum, Cloppenburg - Wildeshausen –
Twisringen, Vechta – Goldenstedt – Twistringen.
Das Hotel "Zum Deutschen Hause" am Markt 19 in Oldenburg warb um 1927 damit, dass sich dort eine Abfahrtstelle der Kraftpostlinien Oldenburg - Friesoythe und Oldenburg - Wardenburg befand. Denn auch zwischen Oldenburg und Wardenburg fuhren seit 01.04.1925 wieder Autobusse, die Gemeinde Wardenburg bewarb sogar in den 30er Jahren in Anzeigen die gute Postauto-Verbindung mit der Stadt Oldenburg.
(5) Anzeige aus "Die Landeshauptstadt Oldenburg" aus dem Jahr 1927 Foto: Slg Stolle
In ihrer Ausgabe vom 31.03.1925 berichteten die Nachrichten für
Stadt und Land, das die Deutsche Reichspost am 01.04.1925 die Kraftpostlinien
Oldenburg – Elsfleth, die fast alle in Moorriem gelegenen Ortschaften berührt
und Oldenburg – Wardenburg in Betrieb nimmt.
3 mal täglich fuhr zunächst der Bus vom Postamt Oldenburg aus in Oldenburg die Haltestellen Moorriemer Haus und
Staulinie 2 an und dann weiter über Donnerschwee – Ohmstede – Kleinbornhorst – Moorhausen –
Paradies – Gellen – Moordorf – Butteldorf – Altenhuntdorf – Burwinkel – Dalsper
– Eckfleth – Bardenfleth – Nordermoor nach Elsfleth und zurück. Die Fahrt am Morgen wurde nur Werktags gefahren, die Fahrt am Abend endete bereits in
Bardenfleth, bei Bedarf fuhren die Busse aber auch bis Elsfleth weiter. Nur die Mittagstour wurde täglich gefahren.
Die zweite Kraftpostlinie fuhr 2 mal täglich die Strecke Oldenburg (Postamt) über Kreyenbrück - Tungeln – Oberlethe nach Wardenburg (Lüschens Gasthaus). Weitere Haltestellen in Oldenburg waren Gramberg am Markt und W.Schütte, Cloppenburger
Straße.
Eine Probefahrt von Oldenburg nach Elsfleth fand mit
Behördenvertretern bereits am 31.03.1925 statt.
Eigentlich war von einer Errichtung einer Kraftpostlinie zwischen
Oldenburg und Garrel zum 01.05.1925 ausgegangen worden, daher kam die Aufnahme
der Linie nach Wardenburg bereits zum 01. April überraschend und viele glaubten
daher eher an einen Aprilscherz. Aber am
01.04. stand ein neuer Omnibus pünktlich vor der Postagentur in Wardenburg und
fuhr auch pünktlich wieder ab.
Wegen der Unsicherheit der beiden Brücken über die Lethe, wurden die Fahrten über Oberlethe
kurz darauf wieder vorläufig eingestellt und es wurde von Oldenburg direkt nach Wardenburg
gefahren. Während der ersten Tage fuhren nur wenige Fahrgäste mit dem Bus, was
wohl daran lag, das die Eröffnung der Linie noch wenigen bekannt war. Mitte April nahm die Zahl der Fahrgäste aber
ständig zu. Am Sonntag den 12.04.1925 war
der Omnibus nach und von Oldenburg, einem Zeitungsbericht zufolge, sogar voll
besetzt.
Ab 20.05.1925 wurde die Kraftpostlinie Oldenburg - Wardenburg bereits bis nach Garrel erweitert. Die Strecke führte nun vom Postamt in Oldenburg weiter über
Markt – Osternburg (Schütte und “Neuer Friedhof“) – Kreyenbrück – Tungeln –
Wardenburg (Lüschen) und (Postagentur) – Littel- Beverbrok – Nikolausdorf nach
Garrel (Postagentur). Es gab täglich 2 Fahrten, mittwochs und sonnabends
erfolgte zusätzlich eine Fahrt nach Wardenburg und zurück.
Am 30.04.1925 folgte dann die Strecke Oldenburg – Edewecht -Friesoythe
– Lorup mit zunächst 1 Fahrt täglich, nach Lieferung des zweiten Busses sollte
es 2 Fahrten geben. Zwischen Oldenburg und Lorup waren folgende Haltestellen eingerichtet worden:
Oldenburg: Postamt und Markt (Gramberg); Eversten: Hauptstraße, Ecke
Hundsmühler Str. und Grüner Jäger; Wildenloh; Friedrichsfehn; Kleefeld;
Jeddeloh 1; Nordedewecht; Edewecht (Postamt); Südedewecht; Edewechterdamm;
Altenoythe (Wirtschaft Brand Grieme); Friesoythe (Postamt); Ellerbrok (Peters); Ellerbrok (Post), Neuvries; Neuarenberg;
Neulorup und Lorup.
Zur Eröffnung der neuen Strecke fuhren am 29.04.1925 ein
geschmückter Daimler- und ein Magirus-Kraftomnibus mit Vertretern von Post, Staat, Stadt, der Industrie und beteiligten Gemeinden etc. nach Friesoythe.
In knapp 2 Stunden waren sie von Oldenburg über Edewecht in Friesoythe, wo sie
von einer großen Menschenmenge empfangen wurden, von dort aus ging es in 3
Stunden weiter durch den Hümmling nach Lorup, wo man in einem Gasthaus eine
Erfrischung der Gemeinde einnahm. Auf
der Rückfahrt gab es in Neuarenberg eine gemeindliche Stärkung, hier musste mit
Vorsicht gefahren werden, da dort viele Ehrenbogen wegen der Einholung des
neuen Pfarrers die Straße schmückten.
In Friesoythe in einem Gasthaus neben der Kirche hatten Amtsvorstand und der Stadtmagistrat zu einem einfachen Essen mit
einem Trunk Bier geladen, um dort die Eröffnung der Linie mit den üblichen Reden
von Vertretern von Post und Kommunen usw. zu feiern. Bereits am23.07.1925 wird bekannt gegeben, das auf dem
Streckenabschnitt Lorup – Friesoythe eine Verkehrseinschränkung erfolge, da
diese nicht rege benutzt wurde. Seitdem fuhren die Kraftpostbusse nur noch den Abschnitt Oldenburg - Friesoythe.
Auch der Dorfchronik von Jeddeloh Seite 159 ist zu entnehmen, dass 1925 die Kraftpostverbindung Oldenburg - Jeddeloh I – Edewecht – Friesoythe eingerichtet wurde. Da der Bus aber morgens so spät fuhr, das Schüler, die in Oldenburg eine Schule besuchten, diese Linie nicht nutzen konnten, befuhr Carl Hoffbuhr aus Westerscheps mit seinem Omnibus in den Jahren 1931 – 1934 (?) die Strecke Westerscheps – Edewecht – Oldenburg, damit Schüler zu Schulbeginn pünktlich in Oldenburg waren. Die Reichspost hatte ihm jedoch untersagt, ab Bahnhof Osterscheps andere Fahrgäste als Schüler auf der weiteren Strecke nach Oldenburg mitzunehmen. Die Einhaltung der Regelung wurde von Postbediensteten überwacht, die zur Kontrolle mit einem PKW dem Bus folgten. Einmal in der Woche wurde an dem Bus von Hoffbuhr auch ein Anhänger gespannt, um Ferkel zum Oldenburger Ferkelmarkt zu transportieren. Auf der Kraftpostlinie Oldenburg – Friesoythe verkehrten laut „Lührs gelber Reise- und Städteführer“ in den 30er Jahren die Omnibusse der Reichspost zweimal täglich.
Am 09.05.1925 wurde der
Betrieb der Kraftpostlinien Wilhelmshaven – Rüstringen – Hooksiel und Jever –
Horumersiel aufgenommen. Die Eröffnungsfahrt der von der OPD Bremen eingerichteten Kraftpostlinie
zwischen dem oldenburgischen Dedesdorf und Wesermünde-Geestemünde fand am
04.07.1925 statt. Das eingesetzte Postauto fasste ca. 20 Personen. An der 11 Km
langen Fahrstrecke, die ab 05.07.1925 täglich 3 x befahren wurde gab es die
Haltsstellen: Dedesdorf - Wiemsdorf – Overwarfe – Ueterlande - Fleeste (Schule) – Lanhausen - WM-Wulsdorf.
Am 22.08.1925 wurde die
Kraftpostlinie Wiefelstede – Oldenburg eröffnet. Die erste Fahrt begann am
Sonnabend früh um 6.45 Uhr in Wiefelstede, zugleich erfolgte die erste Abfahrt
vom Postamt Oldenburg zum Kinderheim Dietrichsfeld und zurück. Am Tag zuvor
hatte eine Eröffnungsfahrt nach Wiefelstede stattgefunden, dafür wurden von
Seiten der Oberpostdirektion Einladungen an die beteiligten Behörden und
Interessenten ergangen. Der geschmückte Wagen war voll besetzt, obwohl die
Einladung wegen der schwierigen Vorarbeiten und der hinauszögernde Lieferung
des Busses, kurzfristig erfolgte. Es war die 40. Kraftpoststrecke seit
Jahresbeginn 1925.
Der erste Postbus der auf der neu eröffneten Linie Oldenburg –
Metjendorf – Wiefelstede (Gaststätte Rabe) verkehrte, wurde im
Jahre 1927 von der Reichspostdirektion Oldenburg einer breiten
Öffentlichkeit auf dem Marktplatz vorgestellt. Auf dem Dach der Busse
befanden sich Gepäckträger für den Transport von Postsachen. Da die
Busse neben Personen, auch die Beförderung von Postsachen übernahmen,
konnte der Überlandverkehr auch wirtschaftlich erfolgreich betrieben
werden.
Ab 29.04.1926 bot die Deutsche Reichspost zwischen
Oldenburg Markt bis zum Gut Dietrichsfeld und zurück zunächst 3 Fahrten, ab 03.Mai 2 Fahrten täglich
an. Diese Strecke wurde bereits am 15.05.1926 bis nach Metjendorf (Posthilfsstelle)
verlängert. In dem ab 01.10.1926 gültigen Fahrplan der Kraftpostlinie Oldenburg
– Wiefelstede waren die Fahrten zwischen Markt – Metjendorf bereits integriert.
Das Reichspostminsterium hatte im Juni 1925 folgende Autobuslinien
genehmigt: Oldenburg – Munderloh –
Kirchhatten – Neerstedt/Dötlingen nach Wildeshausen und weiter nach Visbek, von
Wildeshausen nach Ahlhorn und von Wildeshausen über Harpstedt nach Bassum.
Am 06.07.1925 wurden in Wildeshausen zunächst die
Postautolinien Wildeshausen – Ahlhorn und Wildeshausen – Harpstedt – Bassum eröffnet.
Die Kraftpostlinie Oldenburg – Kirchhatten – Dötlingen –
Wildeshausen – Visbek folgte am 30.08.1925. Ausgangspunkt der Linie war
das Postamt Oldenburg, es gab täglich 2 Verbindungen, die vom Postamt Oldenburg
abgingen. Die Einrichtung der Strecke ab Wildeshausen sollten zunächst
vorläufig für 6 Monat eingerichtet werden. Die Teilstrecke Wildeshausen –
Visbek wurde aber bereits im Oktober wegen geringer Benutzung wieder
aufgehoben.
Aus
Anlass des Oldenburger Kramermarktes waren im Oktober 1925 wegen der Sperrung
der Innenstadt folgende Umfahrten der Kraftpostbusse erforderlich: 1. Linie
Wiefelstede: Ab Postamt - Stolle (Ecke Osterstraße) – Rosenstr. – Milchstr. –
Lindenstr. – Haltestelle Gerdes usw.; 2. Linie Elsfleth: Ab Postamt - Stolle
(Ecke Osterstraße) – Rosenstr. – Donnerschweer Str. usw.; 3. Linie Friesoythe: Ab
Postamt – Huntestr. – Damm, Ecke Gartenstr. (Haltestelle) usw.; 4. Linie Wardenburg –
Garrel: Ab Postamt – Haltestelle Altes Schloss, Ecke Huntestr. – Damm usw.; 5.
Linie Wildeshausen wie Linie 4.
Obwohl die am 01.08.1924 aus den nicht nach Oldenburg eingegliederten Teilen der Gemeinde Eversten entstandene neue Gemeinde Ofen mit den Bahnhof Bloh eine eigene Eisenbahnstation besaß, gab es hier doch den Wunsch eine Autobusverbindung nach Oldenburg einzurichten.Die Schüler, die eine Oldenburger Schule besuchten, sollten so eine bessere Fahrmöglichkeit erhalten. Auch wünschten die Einwohner eine bessere Verbindung, um an Veranstaltungen in der Stadt Oldenburg teilnehmen zu können oder um morgens in Oldenburg noch die Frühzüge zu erreichen. Der Gemeindevorsteher Schwarting führte daher Vorgespräche mit dem Postdirektor Müller und einem Vertreter der Heil- und Pflegeanstalt Wehnen.
Am 16.09.1925 meldeten die Nachrichten das die Reichspost
ihre früheren Bedingungen, das die Gemeinde Ofen eine Mindesteinnahme für die
Strecke garantieren müsste fallen gelassen habe, so das in einigen Wochen mit der Eröffnung der neuen
Postautomobilverbindung Oldenburg – Ofen zu rechnen sei. Letzte Haltestelle in
Ofen sei die Heil- und Pflegeanstalt Wehnen.
Am 20.10.1925 gab es die Meldung, das die
Automobil-Verbindung Oldenburg – Ofen in Laufe der Woche eröffnet werde.
Die Reichspost habe aber nach anfänglicher Zusage diese
Linie einer Privatgesellschaft überlassen. Folgende Haltestellen sollten
eingerichtet werden: Steffmann, Kurwickstr.; Friedensplatz; Ammerländer;
Krückeberg; Landhaus Wittekind; Wirtschaft Meyer; Ofener Krug( Wirtschaft
Willers); Heilanstalt Wehnen. Bei der Gesellschaft handelte es sich laut einem
Leserbrief vom 28.10.1925 zu folge um die „Autotaxameterzentrale“ die
sich bereitgefunden habe, die Linie ab 22.10.1925 mit einen beheizbaren Autobus
zu eröffnen.
Nachdem die Reichspost nach einer theoretisch
halbjährlichen Erwägung zu den Schluss gekommen war, die Strecke wegen
angeblicher Rentabilität nicht zu fahren, trat die „Oldenburger
Autotaxameter-Zentrale, Inh. Herr Höner“ in kurzer Zeit den Gegenbeweis an.
Laut Fahrplan fuhr Wochentags ab Oldenburg mittags um 1.50 und nachmittags 6.00
und nach Bedarf für Theater-Abonnenten abends 11 Uhr ein Bus, ab Wehnen fuhr morgens 7.30 und mittags 2.50 ein Bus nach Oldenburg. Sonntags gab es ab
Oldenburg 4.00 nachm. und 6.45 abends
und ab Wehnen 4.30 nachm. sowie 7.10 abends Fahrten. Der Fahrpreis betrug
für Erw. 0,50 und für Kinder 30
Pfennige.
Am 14.11.1925 ging die Autobusverbindung Wehnen –
Oldenburg endgültig in den Betrieb der Bremer Vorortbahnen über.
Am 01.12.1925 wurde auf der bisherigen Strecke Garrel –
Oldenburg nur noch zwischen Oldenburg und Wardenburg gefahren, da die
Teilstrecke Wardenburg – Garrel wegen Unwirtschaftlichkeit aufgehoben wird.
Auch die Teilstrecke Elsfleth und Nordermoor wird ab 01.12.1925 nicht mehr
befahren. Laut Fahrplan vom 08.05.1926 der Strecke Nordermoor – Oldenburg, ist
aber eine Fahrt bei Bedarf ab Elsfleth Markt eingezeichnet.
Seit dem 09.12.1925 bestand die Kraftpostverbindung
Goldenstedt-Ort – Goldenstedt-Bahnhof, mit wenigen Ausnahmen startete der Bus vom
Postamt in Goldenstedt aus immer 20 Minuten vor Abfahrt der Personenzüge.
Am 05.01.1926 wies das Postamt Oldenburg daraufhin, das ein neuer
Fahrplan in Kraft getreten sei. Auf der Strecke Wardenburg – Oldenburg wurde
zwischen den Haltestellen Kreyenbrück und Neuer Friedhof am Schaftriftsweg
(heutige Klingenbergstr.) eine neue Bedarfshaltestelle eingerichtet. Es gab
täglich 3 Verbindungen auf der Strecke.
Auf der Strecke Friesoythe – Oldenburg gab
es werktags zwei Verbindungen und sonntags eine. In Oldenburg-Eversten wurde
ab 05.01.1926 die Haltestelle „Hundsmühler Chaussee“ zur Gaststätte Grönemeyer, Hauptstr.58 verlegt.
Auf der Strecke Wiefelstede – Oldenburg gab es 2
Verbindungen täglich, sonntags kam eine Verbindung Metjendorf (P.Hilfst.) –
Oldenburg (Postamt) hinzu.
Der ab 18.01.1926 für die Kraftpostlinie Oldenburg –
Kirchhatten – Wildeshausen gültige Fahrplan weist 2 Verbindungen zwischen
Oldenburg und Wildeshausen und dazwischen eine Verbindung Oldenburg - Kirchhatten aus.
Am 01.03.1926 wurde die bestehende Kraftpostlinie in die 2 Teilstrecken Kirchhatten –
Oldenburg und Wildeshausen – Neerstedt getrennt.
Zeitgleich wurde auch die Kraftpoststrecke zwischen Wildeshausen
und Harpstedt eingestellt. Am 23.03.1926
wurde mitgeteilt, das die Autolinie Dötlingen (Bahnhof) nach Neerstedt in den
nächsten Tagen eingestellt wird.
Ab
11.04.1925 wurden an Werktagen zwei und sonntags drei Fahrten auf der Strecke
durchgeführt. In den Sommermonaten der nächsten Jahre wurdeeine Sonntagsfahrt von Oldenburg über Kirchhatten hinaus weiter bis Dötlingen
geführt.
Am 19.04.1926 wird auf Wunsch der Bevölkerung in
Wardenburg beim Glockenturm eine Kraftposthaltestelle eingerichtet. Laut dem
Fahrplan vom 01.05.1926 verkehren auf der Strecke Friesoythe – Edewecht –
Oldenburg werktags 2 Verbindungen und Sonntags eine. Auf der Strecke Wardenburg
– Oldenburg sind es täglich 3.
Ab 01.01.1927 verkehrt die
Kraftpost von Oberlethe aus über Wardenburg nach Oldenburg.
Sogar im innerstädtischen Verkehr wurden damals Kraftpostbusse für Sonderfahrten eingesetzt. Der Friedensplatz in Oldenburg diente 1926 als Haltepunkt von Postbussen, wie man einer am 28.04.1926 erschienenen Zeitungsanzeige entnehmen kann. Während eines Radrennens wurden Sonderfahrten im 10 Minutentakt mit Postbussen vom Friedensplatz zum Bloherfelder Hof angeboten.
Laut dem Kramermarktsfahrplan der Reichspost vom
02.10.1926 verkehrte ab Eversten (Haltsstelle Schulz) ab 11 Uhr vormittags
stündlich und ab 2 Uhr nachmittags halbstündlich ein Bus zum Kramermarkt und ab Metjendorf gab es an allen Tagen stündlich und abends sogar
halbstündlich Fahrten zum Kramermarkt.
Nicht alle Busverbindungen, die man 1925 eingerichtet hatte erwiesen sich als rentabel und einige wurden bereits nach kurzer Zeit wieder eingestellt, z.B. die Strecken von dessen Einrichtung die örtliche Lokalzeitung seinerzeit wie folgt berichtete:
„30. August 1925, Westerstede: Die Einweihungsfahrt der Kraftpost Remels - Westerstede - Bad Zischenahn fand gestern Nachmittag statt. An der Fahrt nahmen Amtshauptmann Münzebrock, Westerstede, einige Vertreter der Oberpostdirektion, Gemeindevorsteher Deetjen, Bad Zwischenahn, und die Postmeister Niemann, Westerstede, und Bruns, Zwischenahn teil. Alle stellten fest, daß der Postkraftwagen bequem und komfortabel eingerichtet ist und sehr angenehm fährt.“
PS: Die Kraftpostlinie Westerstede – Bad Zwischenahn wurde bereits am
15.04.1926 aus Rentabilitätsgründen eingestellt.
„22. November 1925, Augustfehn: Endlich hat auch Augustfehn die sehnlichst erwartete Kraftpostverbindung. Der Kraftwagen fährt regelmäßig von Hollen über Augustfehn nach Barßel hin und her und übernimmt in Hollen die Reisenden von Remels aus dem Kraftpostwagen Remels - Ostrhauderfehn. Gestern fand die feierliche Eröffnung der Strecke im Beisein von Vertretern des Amtes, der Gemeinde, Post und Handelskammer statt.“
Von der immerhin noch im Taschenatlas eingezeichneten Stecke Remels – Ostrhauderfehn blieb 1927/28 nur der Abschnitt von Stickhausen-Velde über Potshausen – Holte – Marienheil - Westrhauderfehn nach Ostrhauderfehn übrig, auf der zweimal am Tag hin und zurück gefahren wurde. Der frühmorgens von Ostrhauderfehn nach Stickhausen-Velde zum Bahnhof an der Strecke Oldenburg-Leer fahrende Bus musste den Fahrplan pünktlich einhalten, damit Reisende den Zuganschluss erreichten. Auf der abendlichen Tour nach Ostrhauderfehn ging es gemütlicher zu, da konnte man den Fahrer auch schon mal dazu überreden bei einer der zahlreichen Gaststätten eine längere Zwischenstation einzulegen.
Die Kraftpostverbindung Vechta – Daren – Harme
-Hausstette – Lüsche – Addrup – Bevern – Essen (Oldb) wurde in einem
Zeitungsbericht vom 17.02.1925 noch als eine der aussichtsreichsten der
geplanten Autobuslinien angesehen. Die Postautoverbindung zwischen
Vechta und Essen wurde aber bereits am 01.10.1925 wegen zu geringer
Inanspruchnahme wieder aufgehoben. Auch die Postautolinien von Vechta nach
Twistringen und nach Damme wurden noch Ende 1925 aus Rentabilitätsgründen
wieder eingestellt.
Bereits im Mai 1929, startete am Schloss, die erste von Oldenburg ausgehende Deutschlandfahrt mit einem Postautobus. 1955 erinnerte sich einer der beiden (sich unterwegs ablösenden) Fahrer jenes Wagens so an diese erste Fahrt: „Wassergekühlte Bremsen, mühseliges Kraxeln auf Bergstraßen, Wegweiser, die unterwegs erst umgesetzt werden mussten, um genügend Platz für die Durchfahrt zu schaffen, Fenster in kleinen Ortschaften, die erst geschlossen werden mussten, weil man sonst nicht durchkam.“ Dies war auch der Beginn des Reisens mit dem Autobus, dass sich noch heute großer Beliebtheit erfreut.
Ein ab 21.09.1930 gültiger Fahrplan der Kraftpost
Oldenburg zur Gartenwirtschaft „Gut Hundsmühlen“ sah wochentags eine Fahrt ab
Markt um 15 Uhr und sonn- u. feiertags Fahrten ab Markt um 15, 16, und 18.30
Uhr vor. Ab Gut Hundsmühlen ging es täglich um 18 Uhr zurück, zusätzlich gab es sonn- u.
feiertags Rückfahrten um 15.30 und 19 Uhr. Der Bus hielt an den Haltestellen:
Markt, Haus Gartentor, Ripken, Kickler,
Wöbken, Gut Hundsmühlen. Während des Kramermarktes 1930 gab es eine stündliche Postautoverbindung
vom Gut Hundsmühlen nach Oldenburg (Kasinoplatz – Pferdemarkt).
(6) Bereits im April 1926 weist eine Anzeige auf einen Postauto-verkehr in Oldenburg hin. Auch Wardenburg wirbt in den 30ern mit der Postautoverbindung. In der linken Anzeige wirbt 1932 die „Allgemeine Kraftfahrzeug-Betriebs-GmbH“, für ihre Busse.
Neben der Kraftpost bemühten sich zu dieser Zeit auch andere Unternehmen um die Einrichtung von Fernbuslinien. So planten zum Beispiel auch die Bremer Vorortbahnen noch Ende Januar 1926 die Einrichtung von Fernlinien von Oldenburg aus nach Rastede und Bad Zwischenahn, wie man einem Artikel der Nachrichten für Stadt und Land entnehmen kann. Aber bereits 1925 war in Oldenburg ein Antrag der AG "Kraftverkehr-Nordmark" aus Altona auf Eröffnung von Omnibuslinien abgelehnt worden.
In
der Gemeinde Stuhr freute man sich im Februar 1925 über die Einrichtung der
Autobuslinie von Heiligenrode über Brinkum – Stuhr – Huchting nach Bremen, aber
bereits am 13.02.1925 wurde dem Unternehmer der Betreib verboten, da auf
Bremer Gebiet bereits einer anderen Gesellschaft eine Konzession erteilt worden
war. Da von verschiedenen Seiten Einspruch erhoben wurde, der Erfolg hatte,
wurde der regelmäßige Kraftwagenverkehr am 24.02.1925 wieder aufgenommen.
Am 10.05.1925
wurde berichtet das man damit rechnet, das nachdem seitens der Postverwaltung
die Genehmigung erteilt wäre in den nächsten Tagen der Kraftwagenverkehr
zwischen Delmenhorst und Stuhr sowie zwischen Delmenhorst und Falkenburg –
Kirchkimmen aufgenommen werde. Aber erst am 04.09.1925 wurde die Kraftpostlinie
Kirchkimmen - Falkenburg – Delmenhorst tatsächlich eingerichtet.
Im
September 1925 beklagte sich ein Fahrgast, der mit dem Postauto auf der Strecke
Delmenhorst – Stuhr unterwegs war, darüber, dass er nun nicht mehr in das
Personen-Auto des Gastwirts Müller in Kloster Heiligenrode steigen konnte, um schnell
nach Bremen zu fahren, da dies Herrn Müller jetzt untersagt worden sei.
Bereits am 19.03.1926 wurde darüber berichtet das die bisher bis
Kirchkimmen fahrende Kraftpostlinie infolge ungenügender Benutzung demnächst
eingestellt würde und vorläufig täglich nur einmal von Delmenhorst und zurück
fahre. Privatleute wollten sich aber zusammentun und Kraftwagen zwischen
Delmenhorst und Falkenburg fahren lassen. Im Frühjahr 1927 stellte die
Reichpost die Delmenhorster Autoverbindungen Delmenhorst ein.
Der
Reichspostfahrer Hinrich Hutfilter kaufte daraufhin den kleinen Ford-Omnibus
von der Post und betrieb die Linie vom 19. April 1927 an selbst. Die
Lokalpresse schrieb am 18.05.1927 darüber das seit die Preise für den
Kraftwagenverkehr erheblich heruntergegangen seien, die Benutzung sehr stark
benutzt werde. Wegen größere Straßenreparaturen auf der Staatschaussee
Delmenhorst – Oldenburg müsse der Verkehr zeitweise über Ganderkesee und Hoyerswege umgeleitet werden. Es sollte außerdem versucht werden, den Verkehr
zwischen Delmenhorst und der Gemeinde Stuhr wieder in Gang zu bringen.
Hutfilter
gelang es, die Strecke Delmenhorst - Falkenburg - Kirchkimmen erfolgreich zu betreiben und seit 1928 fuhr er auch 3x
täglich die Strecke Hengsterholz – Hoyerswege – Delmenhorst. Die Busstrecke
Delmenhorst - Falkenburg - Kirchkimmen, wird in einem Reiseführer aus dem
Jahr 1939 erwähnt und wurde laut dem Oldenburger Wanderbuch von 1951 von
dem Busunternehmer Hinrich Hutfilter noch betrieben. Während des II.Weltkrieg
gingen allerdings vier Busse verloren, so dass er nach Kriegsende mit einem Bus
vom Schrottplatz neu beginnen musste.
Während private Busunternehmen sich ihre Strecken amtlich genehmigen lassen mussten, hatte die Reichspost seit 1919 das Recht Kraftfahrlinien nach eigenem Ermessen und ohne Genehmigung der Landesbehörden einzurichten. Nach dem 1925 erlassenden Kraftfahrliniengesetz musste die Post aber die Linienplanung und Inbetriebnahme in einem Anzeigeverfahren vorzeitig bekanntgeben. Durch die neu eingerichteten Strecken wurde die Kraftpost aber auch für die Reichsbahn eine ernstzunehmende Konkurrenz und wurde deshalb aktiv, aber erst 1931 bekam die Reichsbahn ein Widerspruchsrecht bei den angezeigten neuen Kraftpostlinien.
Das Reichskursbuch, das vom Reichpostministerium herausgegeben wurde, enthielt die Eisenbahn-, Kraftwagen-, Luftverkehr- und Dampfschifffahrts-verbindungen in Deutschland. Leider beschränkt sich der Nachdruck des Kursbuches von 1927 auf den Eisenbahnverkehr, während man auf einen Nachdruck der Kraftwagenverbindungen verzichtete.
Allerdings waren in den Fahrplänen die Bahnstationen, die auch in den Kraftwagen-Fahrplänen auftauchten besonders gekennzeichnet. Neben Oldenburg, Rüstringen und Wilhelmshaven waren dies im Jahre 1927 die Stationen: Ahlhorn, Blexen, Burhave, Cappeln, Cloppenburg, Damme, Dinklage, Dötlingen, Edewecht, Einswarden, Emstek, Friesoythe, Goldenstedt, Jever, Lohne, Ohmstede, Schwei, Schneiderkrug, Stollhamm und Wildeshausen.
Da einige von diesen Orten mehr als 2 Km von der Bahnstation entfernt lagen, bot sich hier wohl die Einrichtung einer KOM-Linie an. Wie zum Beispiel die Bahnstation Schneiderkrug, die man 1885 zwischen den Orten Emstek und Visbek eingerichtet hatte, diese Station lag 5 Km von Visbek entfernt. Auch der alte Ort Ahlhorn lag ca. 1 Km östlich vom Bahnhof und Dötlingen und Goldenstedt waren sogar weit mehr als 2 Km von der gleichnamigen Bahnstation entfernt.
Nachdem die
Autobuslinie Cloppenburg – Garrel – Oldenburg genehmigt worden war, ging
man im Juli 1925 noch davon aus, das von Cloppenburg aus 3 Autobuslinien
betrieben würden: Cloppenburg – Garrel – Oldenburg, Cloppenburg –
Molbergen – Peheim – Werlte – Esterwegen, und die seinerzeit in Vorbereitung
befindliche Strecke Cloppenburg - Visbek – Twistringen. Bereits in einer
Anzeige für ein am 14.06.1925 stattgefundenem Rennen in Cloppenburg wurde neben
den Zugverbindungen der Reichsbahn und Kleinbahnen auch schon auf die
Verbindungen der Linien der „Auto-Post“ Peheim – Molbergen – Cloppenburg und
Visbek – Schneiderkrug – Cloppenburg und zurück hingewiesen. Am 18.08.1925 wurde berichtet, das in Cloppenburg mit
dem Neubau der Postverwaltung und der Halle zur Unterbringung von 6 – 7
Postautos begonnen worden sei, nachdem die Stadt eine gewisse Garantiesumme für
den Betrieb der Autobus-Verbindungen übernommen hatte. Mit der Einstellung der
Teilstrecken Wardenburg – Garrel und Visbek - Wildeshausen erfüllten sich
einige dieser Planungen nicht wie erhofft. Neben der Kraftpostlinie Cloppenburg
- Werlte – Lorup - Esterwegen gab es um 1927 noch die von Cloppenburg
über Cappeln und Schneiderkrug nach Visbek führende Buslinie. Diese
Postautoverbindung Cloppenburg – Visbek galt im Februar 1927 aber schon als
gefährdet, da die Gemeinde Visbek nicht bereit war eine Garantie von monatlich
180 Mark zu übernehmen. Die Gemeinden Cloppenburg und Emstek hatten sich
dagegen sich zur Übernahme der auf sie entfallenden Garantiesummen bereit
erklärt. Ab 15.07.1927 wurde die Kraftpostverbindung Cloppenburg - Schneiderkrug –
Visbek trotz aller Bemühungen der beteiligten Gemeinden endgültig eingestellt.
Im Verkehrs-Taschenatlas von
Deutschland 1927/1928 ist noch die damalige Kraftpostlinie von
Wildeshausen über die Kol. Steinloge und den Ort Ahlhorn bis zum Bahnhof
Ahlhorn zu finden.
Da die beteiligten Gemeinden es aber ablehnten, das Risiko für
die Geschäfte der Post zu übernehmen, wurde die Postverbindung Wildeshausen –
Ahlhorn, die auch den Verkehr zu den herrlichen Steindenkmälern herstellte
Anfang März 1927 teilweise eingestellt, es wurde nur noch an einzelnen Tagen
gefahren. Es gelangt den Gemeinden und
Ortschaften des Amtes Wildeshausen darauf hin, Herrn Fritz Wortmann mit seinem
neuerbauten Opel Omnibus, der etwa 14 Personen fasste zu gewinnen den
Autobusverkehr auf der Strecke zu übernehmen. Er fuhr ab Wildeshausen um 8
Uhr, 12.40 Uhr mittags und 7.30 abends nach Ahlhorn zum Anschluss an die Züge
und kehrte nach Eintreffen der Züge um 9 Uhr früh, 4.05 nachm. und 8.50 abends
zurück. Die neue Verbindung sorgte für eine Verbesserung des Verkehrs und günstigere
Preise.
Diese Autoverbindung von Wildeshausen nach Ahlhorn über Visbek wurde einen Bericht vom 31..05.1928 zufolge, während der
Pfingsttage 1928 sehr viel benutzt. Am 31.10.1929
eröffnete Fritz Wortmann mit seinem Autobus auch die Fahrten auf der neuen
Autobuslinie Wildeshausen – Colnrade – Beckel. Dreimal am Tage sollte die Verbindung
durchgeführt werden, genauso wie es auf
der Strecke Wildeshausen – Ahlhorn bereits erfolgte.
Die schon im Verkehrstaschenatlas von
1925 verzeichnete Strecke Stollhamm - Schwei wurde später bis nach Strückhausen verlängert. Am
01.01.1931 wurde diese Kraftpostlinie auf der Teilstrecke Schwei – Strückhausen
aber schon wieder stillgelegt, da das Postauto nicht genügend benutzt wurde. Auf der
restlichen Strecke Stollhamm – Seefeld –
Schwei verkehrte das Postauto nur noch täglich einmal vormittags und einmal
abends.
Das Gebiet der Oberpostdirektion
Oldenburg hatte 1927 eine Ausdehnung von rund 14 600 qkm und eine Einwohnerzahl
von 1,5 Millionen. Die Zahl der Kraftpostlinien betrug in diesen Bezirk am
31.03.1927 38. Vom 01.04.1926 bis 31.03.1927 legten die
Busse insgesamt 1.271.710 Km zurück und beförderten 890.912 Reisende.
Ein kleiner Blick zum Omnibusbetrieb in der Stadt Delmenhorst, dort
betrieb zunächst vom 22.05.1925 bis zum 31.03.1927 die Bremer Vorortbahn eine
Buslinie für den innerstädtischen Personenverkehr in Delmenhorst. An Werktagen
wurde laut einem Bericht von Werner Garbas zwischen 6.30 und 21 Uhr im
Stundentakt eine Route zwischen der östlichen Stadtgrenze und dem Tiergarten
mit folgenden Haltestellen bedient: Syker Straße – Fischstraße – Orthstraße –
Cramerstraße – Marktplatz – Mühlenstraße – Dwoberger Straße – Wildeshauser
Chaussee. Nach knapp 2 Jahren wurde der Betrieb jedoch aus wirtschaftlichen
Gründen wieder eingestellt. Danach übernahm dieAllgemeine Kraftfahrzeug-Betriebs-GmbHden Stadtomnibus-Betrieb, noch 1931 wird
sie im "Delmenhorster Heimat-Jahrbuch 1932" erwähnt. Da allerdings in
Folge der Weltwirtschaftskrise die Fahrgäste ausblieben, musste die Firma 1932
Konkurs anmelden. Der damalige Betriebsleiter Adolf Klobke und dessen Partner
Walter Sager übernahmen daraufhin Fuhrpark, Werkstatt und die Konzession des
Unternehmens, das anschließend unter dem Namen „Stadt-Omnibus Delmenhorst Sager
& Klobke“ firmierte.
Nach dem Tode von Walter Sager im Jahre
1940 übernahm sein Sohn Alfred die Firmenanteile. Im Jahre 1942 wurde er nach
dem Tode von Adolf Klobke alleiniger Inhaber des Unternehmens. Sager führte
die Firma nach 1945 unter dem Namen "Stadtomnibusbetrieb Alfred Sager"
weiter.
(7) Ein Stadtomnibus aus Delmenhorst im Kriegseinsatz. Foto: Archiv U.Becker Stuttgart
Vor allen die Orte ohne eigenen Eisenbahnanschluss, wie Wardenburg, Wiefelstede oder Kirchhatten sollten von den neuen Kraftomnibusverbindungen profitieren und waren profitabel. So gab es gegenüber dem Stand von 1927 auch Streckenerweiterungen, z. B. wurden die Verbindungen nach Wardenburg bis Oberlethe verlängert und ab Esterwegen fuhr die Kraftpost weiter nach Sögel.
Die anfangs von Harpstedt über Bassum nach Vilsen führende Omnibusstrecke führte später bis nach Verden. Im Jahre 1931 hatte die Strecke folgenden Verlauf: Harpstedt -Bassum - Vilsen - Blender - Verden und Thedinghausen - Blender - Verden.
Aus der von der Reichsbahnzentrale herausgegebenen Karte von 1931 sind neben den 5 von Oldenburg ins Umland führenden Strecken noch folgende Kraftpostlinien, die Gebiete des Oldenburger Land berührten ersichtlich:
Am 01.05.1932 verfügte der Fahrzeugpark des Postamtes
Oldenburg bereits über 8 Omnibusse. Das Postamt unterhielt 5 Kraftpostlinien
mit einer Netzlänge von insgesamt 101 km. Die Linien führten von Oldenburg nach
Friesoythe, Kirchhatten, Oberlethe, Wiefelstede und Nordermoor. Bereits im März
1934 wurde in einer Gemeinderatssitzung der Gemeinde Moorriem bekannt gegeben,
das die Post in Zukunft plant, die bisher in Nordermoor endende Kraftpostlinie
bis Neuenbrok dem Zentrum der neuen Gemeinde zu verlängern.Die
Kraftbuslinie nach Nordermoor wurde daher 1935 bis Neuenbrok verlängert, ein
Oldenburger Stadtführer aus dem Jahre 1938 nannte aber fälschlicherweise Bardenfleth
als Endpunkt.
Die Busse fuhren alle von der Hauptpost in Oldenburg ab, in einzelnen waren das die Kraftpost-Linien:
1. Oldenburg – Kirchhatten (19 Km),
2. Oldenburg – Edewecht – Friesoythe (32 Km),
3. Oldenburg – Neuenbrok (24 Km),
4. Oldenburg – Wardenburg -Oberlethe (11 Km),
5. Oldenburg – Metjendorf – Wiefelstede (15 Km).
Eine große Bedeutung erlangten diese fünf
Kraftpostlinien von und nach Oldenburg auch im Schülerverkehr, in den
vierziger Jahren stellten Schüler bereits den größten Anteil der
Fahrgäste. Ab 13.09.1937 fuhr die
Kraftpost Oldenburg – Wiefelstede auch über Ofen, dadurch erhielt die Bevölkerung
die bereits jahrelang gewünschte Möglichkeit zweimal täglich die Strecke Ofen –
Oldenburg nach einen feststehenden Plan fahren zu können. Ab April 1938 wurde
ein neues modernes Postauto auf der Kraftlinie Oldenburg – Edewecht –
Friesoythe eingesetzt. Ab 01.12.1938 verkehrte das Postauto Neuenbrok - Oldenburg, das vorher nur
nachmittags und einmal auch am Freitagvormittag verkehrte und deshalb oftmals überfüllt
war, auch am Dienstagsmorgen. Außerdem wurde angekündigt das der Wagen auch an
den letzten Sonntagen vor Weihnachten nachmittags fahren würden.
Die Kraftpost, dessen Busse von 1934 bis 1945 übrigens rot lackiert waren, entwickelte sich in den 30er Jahren zum größten Omnibusunternehmen Europas. Seit 1931 schützte eine Verordnung Reichsbahn und Reichspost vor unliebsamer Konkurrenz.
Aber auch Privatunternehmer richteten
seit den zwanziger Jahren im Oldenburger Land Buslinien ein, neben den bereits erwähnten Fritz Wortmann aus
Wildeshausen, gab es inzwischen viele
private Busunternehmen, die der Reichspost Konkurrenz machten. Im Jahre 1930
befuhr z.B. die Fa. Alfred Thiel Kraftlinien, mittwochs und sonnabends
die Strecke Oldenburg – Neuenhuntorf und zurück. Abfahrt am Waffenplatz in
Oldenburg um 6.30, 13.00 und 18.30. Die Fahrt führte über Neuenwege –
Oberhausen – Holle – Bäke – Buttel – Köterende nach Neuenhuntorf (Schmidt), wo
der Bus um 7.25, 14.00 und 19.30 ankam. Von dort ging es gleich wieder auf
gleicher Strecke zurück, so dass die Ankunft in Oldenburg um 8.15, 14.59 und
20.29 betrug. Der Friesische Kraftverkehr befuhr im Jahre 1930 die
Auto-Omnibus– Linie Varel – Großenmeer mit täglich 3 Fahrten von denen eine nur
von Großenmeer nach Jaderberg und zurück fuhr.
InFriesland hatte Theodor Pekol im Jahre 1925 einen 14-sitzigen Ford-Omnibus für Vereins- und Gesellschaftfahrten in Betrieb genommen. Nachdem er 1926 ein zweites gleiches Fahrzeug und einen 12-plätzigen Hansa-Omnibus beschafft hatte, konnte er den Linienbetrieb Friedeburg - Wittmund - Carolinensiel aufnehmen. Es folgten weitere Linien im Jeverland, z. B. seit 01.12.1927 von Jever (Wald) über Heidmühle und Accum nach Rüstringen. Ab Januar 1933 betrieb Pekol auch den Linienverkehr in der Stadt Oldenburg mehr dazu unter Trollibus. Für die Einrichtung einer Schnelllinie von Wilhelmshaven nach Emden bekam Pekol jedoch 1931 keine Konzession, da die Reichsbahn die Zustimmung verweigerte. Erst im Sommer 1935 wurde die Reichspost dann mit der Inbetriebnahme der Strecke Emden – Aurich – Wittmund – Jever - Wilhelmshaven beauftragt. Am 21.05.1935 wurde die von Reichspost und Kreisbahn Leer-Aurich-Wittmund gemeinsam betriebene Schnellverkehrslinie eröffnet. Weitere Omnibuslinien verkehrten im Kreis Friesland von Wilhelmshaven aus nach Rüstersiel bzw. Himmelreich, und über Sande und Aurich nach Leer oder von Rüstringen nach Schaar.
Die von vielen Einwohnern gewünschte Einrichtung einer
dauerhaften Autobusverbindung zwischen Rastede und Oldenburg wurde vor allem
von der Reichsbahn bekämpft. Der Autobesitzer Georg Struck richtete trotzdem eine
Autobusverbindung Rastede – Oldenburg ein, da diese für die Reichsbahn eine
Konkurrenz bedeutete, erhielt er dafür nicht die erforderliche Genehmigung. Als
er trotzdem die Strecke befuhr bekam er mehrfach empfindliche Geldstrafen. Nach
längerer Pause nahm er 1930 zum Weihnachtsfest auf Bitten der Rasteder die
Fahrten vom 10.12. bis 25.12. wieder auf. Da er während
der Weihnachtszeit mit seinem Personenauto Fahrgäste von Rastede nach Oldenburg
und zurück transpotierte wurde der Autobesitzer Georg Struck wegen Verstosses
gegen das Kraftfahrtliniengesetzes verklagt. Da er seine Fahrten aber tatsächlich
nach Weihnachten eingestellt hatte wurde Struck in diesem Fall freigesprochen.
Um trotzdem einen
dauerhaften Linienverkehr aufzubauen, wurde ein Verein gegründet, der nur seine
Mitglieder befördern sollte. Dieser Verkehrsverein Rastede – Wiefelstede
hatte zwei Kraftwagenverbindungen ins Leben gerufen, die Linie Rastede –
Oldenburg, die vom Unternehmer Struck befahren wurde und die Linie Wiefelstede
– Neusüdende – Metjendorf – Oldenburg vom Unternehmer Wieker. Die erstere
machte der Reichsbahn, die 2. der Reichspost Konkurrenz, weshalb es auch hier zu
Konflikten und Gerichtsverfahren kam. Der
Kraftwagenbesitzer Heinrich Wieker, Alexanderfeld wurde 1931 zu einer
Geldstrafe verurteilt da er seit Mitte April 1931 auf der Strecke Wiefelstede –
Oldenburg einen ständigen Kraftwagenverkehr betrieben hatte. Auch der
Unternehmer Georg Struck stand wegen des Betriebes der Linie zwischen Rastede
und Oldenburg vor Gericht, obwohl nun der Verkehrsverein Betreiber war. Am 01.06.1932 wurde
darüber berichtet das die vielumstrittene Autoverbindung Rastede – Oldenburg
den Betrieb sofort einstellen musste.
Ab 15.12.1933 fuhr Strucks
Autoverkehr dienstags und freitags die Strecke Rastede – Wiefelstede –
Westerstede um die Verbindung der Gemeinden zum neuen Amtsitz aufrecht zu
erhalten. Die Busse fuhren beim Bahnhof Rastede um 7.30 ab und trafen um 8.30
in Westerstede (Buhr) ein. Die Rückfahrt erfolgte um 12.30 so das der Bus
wieder um 13.30 in Rastede. Da der Amthauptmann seinen Sprechtag jedoch nur
Mittwochs abhielt wurde der Fahrplan im Februar 1934 entsprechend geändert.
Außer im Oldenburger Land, gab es im Weser-Ems-Gebiet noch weitere Reichspoststrecken im Raum Osnabrück, im Emsland und in Ostfriesland. Dort wurden u.a. 1925 die KraftpoststreckenLeerort – Leer – Loga – Logabirum undDitzum – Weener – Diele eingerichtet Der Abschnitt Weener - Diele wurde aber schon bald wieder eingestellt. Im Jahre 1930 wurde die Linie Leer - Ditzum eröffnet. Auch von Emden aus fuhr die Kraftpost laut einer Karte von 1932 nach Pewsum, sowie über Wirdum - Norden - Norddeich nach Dornumersiel.
Im Bremer Umland verkehrten die Kraftpostlinien Huchting – Bremen und Leeste – Brinkum – (Arsten) - Bremen, diese wurden im Jahre 1937 von Pappelstraße bzw. Arsterdamm zum HBF Bremen verlängert. 1932 führte eine weitere Linie von Grohn-Vegesack über Blumenthal nach Meyerburg.
Das Hauptverkehrsmittel des Personennahverkehrs im Land Oldenburg blieb bis 1945 aber weiterhin die Eisenbahn. In den 30er Jahren hatte diese zwischen Oldenburg und Rastede sogar einen besonderen Eisenbahn-Vorortsverkehr zwischen dem Hauptbahnhof in Oldenburg und dem Bahnhof Rastede eingerichtet, mit den Haltepunkten Ziegelhofstraße, Bürgerfeld, Ofenerdiek, Neusüdende. Aus einem Stadtführer von 1938 erfährt man, dass die DR im Sommer Mittwochnachmittags Ausflugsfahrten (Kaffeefahrten) zu Ausflugsorten in der Umgebung und sonntags Fahrten ins Blaue durchführte.
Aber auch die Deutsche Reichsbahn setzte bereits seit 1928 Kraftomnibusse ein, beschränkte sich dabei, zunächst aber auf die Ballungsgebiete und den Schnellbusverkehr auf den neuen Autobahnen. Auf Übersichtskarten zu den Kursbüchern vor 1945 ist im Oldenburger Land aber noch keine Bahnbusstrecke verzeichnet. Um 1942 ist aber bereits die Kraftomnibusstrecke Bremen - Hamburg - Lübeck zu finden.
Mit Ausbruch des zweiten Weltkrieges wurden zunächst Busse von Privatunter-nehmern für die Wehrmacht requiriert, aber auch der Postbusverkehr sah sich trotz eines höheren Verkehrsaufkommens immer größeren Belastungen ausgesetzt.
Trotzdem konnten die Nachrichten am 15.02.1940 darüber berichten, das eine ständige Omnibusverbindung zwischen Berne und Lemwerder in Betrieb
gegangen ist. Dafür setzte die Reichspost 2 große Omnibusse modernster Bauart
ein, die ca. 70 – 80 Personen Platz boten. Der Verkehr war auf die
Kriegsverhältnisse zugeschnitten und sollte in erster Linie der werktätigen
Bevölkerung dienen. Bei Wiederbeginn der Berufsschule wäre mit einer
Erweiterung des beschränkten Fahrplanes zu rechnen. Der Streckenverlauf führte
von Berne aus über Ollen – Hiddigwarden – Hekeln – Harmenhausen – Krögersdorf –
Bardewisch – Sannau – Deichshausen nach Lemwerder.
Ab 1941 war außerdem ein Teil des Busbestandes zwecks Truppentransports der Wehrmacht unterstellt worden, zahlreiche Busse wurden in Folge der Kriegshandlungen zerstört. Bereits am 04.06.1044 fiel die Kraftpostlinie Oldenburg – "Neuenbrok" dem „totalen Krieg“ gänzlich zum Opfer, wie Udo Meyer-Knickmann in einem Beitrag in den Postgeschichtlichen Heften Weser-Ems im Jahre 1975 berichtete.
Die Knappheit an Treibstoffen führte zu einer weitgehenden Umrüstung der Busse auf "Holzvergaser". Die Reichpostdirektion Bremen informierte die Postämter im Juli 1944 darüber, dass die Kraftstoffe gegenüber dem Vormonat um ca. 80 Prozent reduziert wurden, so dass die bestehenden Fahrten mit Kraftfahrzeugen stark eingeschränkt werden müssen. Das führte zu weiteren Streckenstillegungen von Kraftpostlinien auch im Bereich des Postamtes Oldenburg. Am 9. Juli 1944 kam es auch zur vorübergehenden Streckenstillegung der Linie Oldenburg - Edewecht - Friesoythe. Am 2. Oktober 1944 konnte aber mit einem auf Kohlevergasung umgerüsteten Bus der Linienverkehr auf dieser Strecke wieder aufgenommen werden und wurde erst am 11.04.1945 endgültig eingestellt.
Nach Kriegsende musste mit den damals noch vorhandenen Omnibussen der Personennahverkehr neu aufgebaut werden, zunächst sollten nach den Willen der Besatzungsmächte nur noch Privatunternehmer Streckenlizenzen erhalten. Erst nachdem die alliierten Besatzungsmächte von ihren Plänen, der Post die Betätigung im Straßenpersonenverkehr zu untersagen Abstand genommen hatten, begann der mühevolle Wiederaufbau, der nunmehr wieder gelben Kraftpost. Oft fehlten aber Ersatzteile, Reifen oder die entsprechenden Fahrzeuge, um auf den alten Kraftpoststrecken den Betrieb wieder aufnehmen zu können. Auch bei dem am 01.04.1947 als städtischer Betrieb gegründeten Verkehrsbetrieb Wilhelmshaven, der die Verkehrsgesellschaft Wilhelmshaven mbH pachtete, waren viele Fahrzeuge nicht betriebsfähig, deshalb wurden zunächst eine große Anzahl der Busse an auswärtige private Unternehmer verpachtet. Damals wurden viele Buslinien daher von privaten Busunternehmern betrieben, denn vor der Währungsreform 1948 kamen diese besser an Busse, Reifen, Benzin etc. heran.
Hinzu kam das die britische Militärregierung der Post verschiedene Linien ohne ersichtlichen Grund gekündigt hatte und andere Strecken an Privatunternehmer vergab.
Innerhalb der Reichpostdirektion (RPD) Bremen konnten aber schon wenige Monate nach Kriegsende die Fahrten auf einigen Kraftpostlinien wieder aufgenommen werden.
Die Einrichtung der Postautobuslinie Bremen – Oldenburg diente wohl auch der Postbeförderung zwischen den beiden Städten, da die Eisenbahnverbindung 1945 noch unterbrochen war. Laut einem im Januar 1946 veröffentlichen Fahrplan fuhr dieser vormittags um 10 Uhr ab Bremen nach Oldenburg, wo er um 12 Uhr eintraf. Um 13.30 Uhr kehrte der Bus zurück nach Bremen, wo er um 16 Uhr eintraf, die Rückfahrt dauerte demnach 30 Min. länger. Nach Einstellung dieser Autobuslinie am 31.03.1946 konnte der Kraftpostdienst des Postamtes Oldenburg mit den dadurch zur Verfügung stehenden Hansa-Lloyd-Omnibussen, die mit Generatoreinsatz ausgerüstet waren, neue Verkehrsverbindungen einrichten. Vorgesehen war, laut dem Neuen Oldenburger Tageblatt vom 04.04,1946, zunächst neben den Strecken Oldenburg – Wardenburg – Oberlethe (3 x täglich) und Oldenburg – Kirchhatten (2 x täglich), auch die Strecken Oldenburg – Wiefelstede (Mo, Mi, Fr) und Oldenburg – Jeddeloh (Di, Do, Sa) zu bedienen.
Nach dem in der Zeitung vom 08.04.1946 veröffentlichen Fahrplan vom 06.04.1946 fuhren dann aber die Post-Autobusse 4 mal täglich die Strecke Oberlethe – Wardenburg – Oldenburg und zurück und einmal die Strecke Kirchhatten - Oldenburg und zurück. Abfahrt in Oldenburg war vor dem Hauptpostgebäude. Auch die Strecke Friesoythe - Oldenburg wurde von der Kraftpost 1 x täglich befahren. Abfahrt in Friesoythe war um 7 Uhr morgens, die Rückfahrt in Oldenburg war für 16 Uhr angesetzt. Allerdings wurde nicht über Edewecht sondern über Oberlethe – Achternholt - Benthullen – Petersdorf – Aumühlen - Bösel gefahren. Als im Oktober 1946 die Landstraße wegen Brückenbauarbeiten in Achternholt für ca. 2 Wochen gesperrt wurde, leitete man den Postomnibus über Littel und Garrel um.
Im Januar 1946 war der Omnibusverkehr jedoch noch recht bescheiden, neben den bereits erwähnten Postautobus Oldenburg – Bremen, verkehrte zweimal täglich ein Omnibus von Nordenham (Marktstr.) über Brake, Oldenburg (Staubrücke), Delmenhorst nach Bremen (HBF) und zurück. Die Omnibuslinie Westerstede (Markt) - Oldenburg (Friedensplatz) wurde werktags dreimal befahren, dienstags, mittwochs und freitags sogar viermal. Mo/Fr/Sa fuhr morgens und mittags je ein Omnibus von Aurich nach Oldenburg, von dort gings um 14.15 bzw. 15.30 nach Aurich zurück. Am Dienstag und Freitag gab es Omnibusverbindungen aus Hamburg und Hannover nach Oldenburg. Der Bus aus Hamburg (ab 7.30) erreichte etwa um 13 Uhr die Haltestelle Staubrücke in Oldenburg von wo es um 14 Uhr zurück nach Hamburg ging. Der Bus aus Hannover erreichte nach 4 Stunden 15 Min. um 11.15 sein Ziel Oldenburg (Marktplatz), um 14 Uhr ging es zurück nach Hannover, dass nach viereinhalb Stunden erreicht wurde. Außer bei der Postbuslinie wurden die Betreiber der übrigen Omnibuslinien im Fahrplan nicht aufgeführt.
Aus verschiedenen Quellen einiger Busunternehmen und Zeitungsartikeln ist jedoch folgendes über die Zeit kurz nach Ende des II. Weltkrieges zu entnehmen:
Da die im Fahrplan aufgeführten Autobusse aus Hamburg und Hannover kamen und von Oldenburg aus wieder zurückfuhren, dürfte es sich bei den im Fahrplan genannten Fahrten noch um auswärtige Busunternehmen gehandelt haben. Aber bereits am 16.01.1946 berichtete das Neue Oldenburger Tageblatt: „Nach der Einrichtung der Autobusverbindung Oldenburg - Hamburg, hat das Oldenburger Reisebüro von Seggern nunmehr auch den Autobusverkehr Oldenburg - Hannover eröffnet. Abfahrt ab Oldenburg 11.30 Uhr vor dem Hauptpostamt, Rückfahrt aus Hannover 14 Uhr vom Hauptbahnhof Hannover. Platzbelegung nur nach vorheriger Anmeldung im Oldenburger Reisebüro von Seggern, Staustraße.“
Das von Heinrich von Seggern um 1922 gegründete Reisebüro war das erste der Stadt, zunächst wurden im Auftrage des Norddeutschen Lloyds (Bremen) Verträge mit Auswanderern nach Übersee abgeschlossen. Neben dem Büro in der Staustraße hatte es um 1950 noch eine Filiale in der 91er Str. 2a gegeben. Der Inhaber des Reisebüros wurde im Jahre 1949 auch der erste Geschäftsführer des Verkehrsvereins. Zum 01.06.1952 wurde das Reisebüro von der neu gegründeten Reise- und Verkehrsbüro Oldenburg GmbH übernommen.
Die Busverbindung Oldenburg – Westerstede wurde von der Firma Emil Hilgen befahren, das 1923 gegründete Fuhrunternehmen, das seit 1943 in Friedrichsfehn ansässig war, verfügte zunächst über einen Busanhänger, der hinter einem Krupp-LKW gehängt wurde. Mit einem später von den Verkehrswerken in Wilhelmshaven geliehenen Omnibus befuhr die Fa. Hilgen in den ersten Nachkriegsjahren die Strecke Westerstede –Oldenburg. Im Jahre 1949 wurde die Konzession für die Omnibuslinie Augustfehn - Apen - Westerstede - Bad Zwischenahn - Oldenburg trotz Einspruches der Reichsbahn auf weitere zwei Jahre verlängert. Erst am 01.07.1951 wurde die Strecke von der DB übernommen, die Busse der Fa. Hilgen fuhren dort nun im Auftrage der DB.
Die Strecke von Aurich über Schirum – Holtrop – Großefehn – Ulbargen – Bagband – Hesel – Schwerinsdorf – Selverde - Remels - Bühren - Groß-Sander - Hollriede – Moorburg – Hollwege – Halstrup - Westerstede - Rostrup – Bad Zwischenahn – Oldenburg HBF und zurück wurde in der Nachkriegszeit täglich zweimal von einem Bus der Firma Westermanns Fernverkehr aus Aurich befahren.
Am 5. August 1945 gründete Arthur Lückemeyer in Nordenham den „Kraftverkehr Wesermarsch“. Sein erstes Fahrzeug war ein ausgebrannter niederländischer Bus aus Wehrmachtsbeständen. Gemeinsam mit Freunden setzte Lückemeyer das Fahrzeug wieder Instand. Für die bis zu 120 Fahrgäste gab es aber nur 42 Holzsitze, so dass der Rest stehen musste. Die erste Fahrt führte nach Bremen, da die Huntebrücke noch gesperrt war, musste der Bus aber damals einen Umweg über Oldenburg machen. Im Januar 1946 bekam der Betrieb die Konzession und befuhr zunächst die Strecke Nordenham - Oldenburg - Bremen, im Mai 1946 kam die Strecke Nordenham – Loy – Oldenburg und im September 1946 die Strecke Nordenham – Burhave – Tossens hinzu. Seit Juli 1947 wurde auch die Strecke Nordenham – Moorriem – Oldenburg befahren und kurz nachdem im Februar 1948 der Betrieb der Linie Nordenham – Esensham – Seefeldt aufgenommen wurde, kamen auch die Stadtverkehrslinien in Nordenham hinzu. Am 05.02.1952 übernahm die DB die Strecke Nordenham - Brake - Loy - Oldenburg seitdem fuhr die Firma dort im Auftrage der DB. Die Strecke Nordenham - Moorriem - Oldenburg befuhr er jedoch bis zur Einstellung 1958 in eigener Regie. Nach dem Ende der Personen-beförderung der Butjadinger Bahn 1956 expandierte Lückemeyer auch in Butjadingen."
Zurück ins Jahr 1946, im April wurde über die Sonderfahrten berichtet, die Pekol von Jever aus nach Ostfriesland, Oldenburg, Hamburg und Hannover unternahm.Bereits 1946 verkehrte die Firma Pekol, laut einer Chronik der Firma Wilmering auf einer zwischen Oldenburg und Vechta verlaufenden Strecke. Vermutlich handelte es sich dabei um die Autobuslinie von Oldenburg nach Hannover, die ab 1946/47 mit Bussen der Firma Pekol befahren wurde.
Aber auch in bisher unversorgten Gebieten hielt nun der Omnibusverkehr Einzug, da aber auf Anordnung der Besatzungsmächte, Bahn und Post auf die Beförderungsvorrechte verzichten mussten, wurden nun viele der Strecken im Raum Oldenburg von privaten Busunternehmern betrieben.
So wurden im Jahr 1946 weitere Linien eingerichtet, Anfang April 1946 nahm Gustav Schröder aus Friedrichsfehn den Pendeldienst Oldenburg – Edewecht mit täglich 4 Fahrten auf, zunächst fuhren die Busse nur bis Südedewecht. Allerdings gab es aufgrund von Materialmangel in den ersten Jahren häufige Einschränkungen im Autobusverkehr. Wegen Reifenmangel fanden zwischen dem 24.04. und dem 04.05.1948 keine Fahrten auf der Strecke Oldenburg - Edewecht statt, über 100 Werktätige konnten dadurch ihren Arbeitsplatz nicht mehr mit dem Autobus erreichen.
Die Firma Imken fuhr seit Juni 1946 die Strecke von Oldenburg über Wiefelstede nach Varel, im Frühjahr 1947 kam noch die Strecke Oldenburg - Rastede - Varel hinzu. Im Jahre 1949 gab es bereits Bestrebungen der Bahn eine eigene Autobuslinie Oldenburg - Rastede - Varel einzurichten, man einigte sich jedoch darauf, das zunächst keine Übernahme erfolge, später fuhr Imken diese Linie im Auftrag der Bahn.
Da teilweise die Schienenwege kriegsbedingt unterbrochen waren, hatten auch dort Omnibusse den Personenverkehr übernommen. So wurden z. B. Buslinien von Oldenburg nach Wildeshausen oder Sedelsberg eingerichtet.
In der Stadt Oldenburg befand sich der sogenannte Gummibahnhof seit 1947 an der Staulinie. Da die Zahl der Omnibuslinien die Oldenburg anliefen immer mehr zugenommen hatten, wurde den Wünschen der Bevölkerung vom Straßen-verkehrsamt entsprochen und angeordnet, dass am nördlichen Teil des Parkstreifens der Staulinie ein Autobusbahnhof für die privaten Busunternehmen angelegt wird. Dort wurde das Parken in der Zeit von 6 Uhr bis 20 Uhr für den übrigen Verkehr verboten. Von diesem im Juli 1947 angelegten Omnibusbahnhof gab es zunächst Verbindungen nach Westerstede – Linswege, Wiefelstede – Spohle, Neuenbrok – Moorriem, Nordenham, Kampe-Sedelsberg, Edewecht und zweimal in der Woche nach Wildeshausen. Im Laufe der Zeit kamen weitere Linien hinzu.
Auch im Rahmen der jährlichen "Torfaktionen" des Brennstoffamtes der Stadt Oldenburg beförderten die sogenannten „Torfomnibusse“ der Oldenburger Omnibusunternehmen Dr.Neubauer & Co und Pekol vom sogenannten Torfbahnhof am Cäcilienplatz, die Bevölkerung zu den Torfabbaugebieten in Jeddeloh II, Edewechterdamm und Kampe bzw. nach Wittemoor, Mosleshöhe und Kavallerieweg. Im Jahre 1948 fuhren im Rahmen dieser Aktion auch Postautobusse von der Hauptpost um 5.30 und 7.30 nach Benthullen und Kartzfehn zum Torfstechen. Die Rückkehr erfolgte und 17.30 bzw. 19.00 Uhr. Für die Rückfahrt mussten die berechtigten Personen die gleichen Busse wie bei der Hinfahrt benutzen.
Als nach der Währungsreform 1948 auch wieder neue Autobusse angeschafft werden konnten wurden weitere Autobusverbindungen eingerichtet. So erfolgte die Errichtung einer Omnibuslinie von Elsfleth nach Oldenburg durch Peter Juchim im August 1948, wegen der Zerstörung der Brücken und Straßen kurz nach Kriegsende sorgte zunächst die MS „Martha" des Unternehmers Ohlrogge für eine Beförderung von Personen zwischen Elsfleth und Oldenburg. Über eine Leiter stieg man in Elsfleth von der Kaje an Deck und dann über eine Treppe in den Frachtraum, in dem es nach Petroleumlampen roch, der Raum wurde nur durch einen kleinen eisernen Ofen notdürftig erwärmt. Die Passagiere mussten sich daher in Decken und Mäntel hüllen. Nach einer eintönigen Fahrt auf der Hunte, erreichte man den Hafen am Stau in Oldenburg. Dort kletterte man vom Deck über eine Leiter auf den Stau, dadurch wurden die etwas steif gewordenen Glieder wieder gelenkig. Am zunächst etwas schwankenden Gang, der auf die lange Flussreise zurückzuführen war, erkannten die Oldenburger angeblich die „Martha-Passagiere.
Mit der Einrichtung der Pe-Ju Omnibuslinie Elsfleth-Oldenburg über Neuenhuntorf-Holle, wurde die bisherige Fahrzeit mit dem Schiff um mindestens die Hälfte abgekürzt. Allerdings nur, wenn man Glück hatte und der Fahrer mit zwei Reifenpannen davonkam. Manchen Fahrgästen sollen auf den sehr schlechten Straßen die Plomben aus den Zähnen gefallen sein.
Die Reichsbahn hatte die Zustimmung zur Eröffnung der Linie durch Peter Juchim aber nur unter der Bedingung erteilt, dass die Fahrgäste nicht durchgehend befördert wurden. Wer von Elsfleth nach Oldenburg fahren wollte musste entweder in Neuenwege oder in umgekehrter Richtung in Huntebrück aussteigen und die restlichen Kilometer zu Fuß zurücklegen. Die Bahn achtete sehr darauf, dass diese Bestimmung eingehalten wurde, denn Sie vermutete, dass versucht werden könnte, sie zu hintergehen. Daher schickte sie in Zeitabständen einen Beamten, der unauffällig in den Bus einstieg und einen Fahrschein zum Endziel verlangte. Über einen Vorfall berichtete die Lokalzeitung im Herbst 1949, seinerzeit fiel der gewitzigte Schaffner aber nicht auf den beabsichtigten Trick, ihn zu überführen, herein. Zur Gaudi der anderen Fahrgäste sagte er laut und deutlich: „Herr Reichsbahnrat, das geht nicht!" Und diese mit Bestimmtheit geäußerte Ansicht begleitete er mit einer Handbewegung zu dem von der Bahn selbst veranlassten Hinweisschild, auf dem schwarz auf weiß auf diese ungewöhnliche Beförderungsbedingung hingewiesen wurde. Da der Beamte wohl nicht die Lust verspürte, von Huntebrück nach Elsfleth zu Fuß zu tippeln, verzichtete er dann auf seine Beförderung.
Im August 1949 beklagte sich ein Tweelbäker Bürger in einen Leserbrief darüber, das für die Omnibuslinie „Wüsting—Oldenburg“ die Haltestellen in Altmoorhausen, Hemmelsberg und Tweelbäke gesperrt worden seien, obwohl der Verkehrsomnibus sich den Bedürfnissen der Dorfbewohner, besonders an den Markttagen in Oldenburg, angepasst hätte. Während die Fahrzeiten der jetzt allein benutzbaren Postomnibusse zeitlich ungünstig lägen und die Postomnibusse wegen Überfüllung mehr als unbequem seien. Einwohner der betroffenen Ortschaften hätten daher eine Interessengemeinschaft gebildet um ihre Haltestellen zurückzuerhalten. Bei der angesprochenen Linie dürfte es sich um die Linie Hurrel – Oldenburg gehandelt haben, die von Wüstinger Karl Dirks betrieben wurde.
Aber trotz der privaten Konkurrenz soll bereits im Jahre 1947 die Deutsche Post in den Westzonen wieder 1.000 Linien betrieben haben. Allein im Vereinigten Wirtschaftsgebiet (Brit. und US-Zone) hatte sich die Anzahl der Kraftpostlinien von 793 im Jahre 1946 auf 850 im Jahr 1947 gesteigert. Im Bereich der OPD Bremen gab es 1947 bereits wieder 42 Kraftpostlinien mit einer Streckenlänge von 872 km. Es wurden 4.263.000 Fahrgäste gezählt, auf 100 Wagenkilometern kamen somit 287 beförderte Personen. Die Kraftfahrzeuge der OPD wurden von 2 Bezirkswerkstätten in Bremen und Oldenburg betreut. (Quelle: Bezirksstatistik für RJ 1947 Post-Fernmeldetechn.Zentralamt 1948)
Da die Kraftpost versuchte ihre alten Rechte wieder zu erlangen, sah mancher Unternehmer die Kraftpost lange als lästigen Konkurrenten. Andere erkannten aber auch in einer Zusammenarbeit einen Vorteil für ihr Unternehmen. So baute nach der Währungsreform 1948 der Busunternehmer Theodor Pekol in Oldenburg auch Busanhänger für die Deutsche Post. Erst mit der Postvereinbarung vom 15.06.1948 wurden die rechtlichen Verhältnisse geklärt, die Post hatte in dem Abkommen auf ihr altes Vorrecht, neue Linien lediglich anzeigen zu müssen, verzichtet. Die Länder erhielten nun weitgehenden Einfluss beim Einrichten, Betreiben, bei Änderungen und Einstellen von Kraftpostlinien. Die Genehmigungen von Buslinien lagen nach Inkrafttreten der Vereinbarung in der Verantwortung der Länder.
Auch die Bahn errichtete eigene Autobuslinien, die Strecke Wilhelmshaven - Bremen wurde am 01.08.1949 eingerichtet, um einen direkten Anschluss an einige erst ab Bremen verkehrende Eil- und D-Züge sicherzustellen und den Reisenden längere Wartezeiten zu ersparen. Die Haltestellen wurden in Wilhelmshaven am HBF, bei Homfeld u. Cafe Hillmers eingerichtet. Außerdem am Bahnhof Sande, in Varel (Schloßplatz), Rastede (Kirche), in Oldenburg (HBF u. Staulinie), Delmenhorst (Marktplatz) und am HBF Bremen. Mit der Befahrung der Strecke hatte die Reichsbahn die Firma Mewes aus Wilhelmshaven beauftragt. Da diese Omnibuslinie aber zunächst nicht mit der Eisenbahnfahrkarte benutzt werden durfte, konnten sich die Bahnreisenden am Fahrkartenschalter in Bremen, bei der Lösung eines Busfahrscheines das Geld für die nicht benutzte Fahrkartenstrecke der Bahn zurückerstatten lassen.
Außerdem gab es 1949 folgende Bahnomnibuslinien die Oldenburg anfuhren:
Groningen—Bremen:
Am 03.10.1949 war in Verbindung mit der DB die Autobuslinie Bremen – Delmenhorst – Oldenburg – Westerstede - Bunderneuland mit Anschluss nach Groningen aufgenommen worden. Der Omnibus war auf der ganzen Strecke für den Inlandreiseverkehr zugelassen, außer für den unmittelbaren Ortsverkehr zwischen Bunde, Weener und Leer.
und seit dem 26.09.1949 die Omnibuslinie Lohne—Oldenburg
Laut Fahrplan vom Dezember 1949 fuhr der Eisenbahn-Kraftomnibus Lohne – Oldenburg werktags in Lohne um 7.30 Uhr ab und verkehrte über Vechta – Langförden – Schneiderkrug – Ahlhorn nach Oldenburg Ankunft an der Staulinie war um 8.55 und den Hauptbahnhof erreichte er um 8.57 Uhr. Die Rückfahrt in Oldenburg begann Mo – Fr. um 13.30 und Sa um 12.15 Uhr.
Im Bereich der Eisenbahndirektion Münster waren ab Ende 1949 die für den Zugverkehr gelösten Fahrkarten auch für den Eisenbahn-Kraftomnibus-Verkehr gültig. Für den Übergang vom Zug auf den Omnibus wurde 1949 eine Gebühr von 0,10 DM erhoben. Inhaber von Netz- und Bezirkskarten und Inhaber von Fahrausweisen mit Fahrpreisermäßigung (mit Ausnahme der Zeitkarteninhaber) zahlten auf dem Omnibus den halben Fahrpreis.
Im November 1949 gab es neben den bereits erwähnten Strecken im Raum Ostfriesland/Oldenburg aber nur noch folgende Eisenbahn-Kraftomnibusverbindungen: Emden—Aurich—Wilhelmshaven (seit März 1948), Emden—Leer und Leer—Weener—Bunde.
Nach den Postautobusverbindungen von Oldenburg nach Friesoythe; Kirchhatten und Wardenburg - Benthullen wurde Anfang Januar 1949 die Verbindung Oldenburg – Littel neu eingerichtet. Während die Kraftpostbusse noch vor der Hauptpost Oldenburg bzw. am Postamt am Bahnhof abfuhren, starteten im Januar 1948 vom Omnibusbahnhof an der Staulinie 8 Linien (Richtung: Varel, Nordenham, Halsbek, Sedelsberg über Kampe, Wildeshausen über Ahlhorn oder Ganderkesee, Edewecht, Westerstede, Markhauen). Im Laufe der Jahre 1948/49 kamen weitere Buslinien hinzu, auch die Bahnbusse fuhren neben den Hauptbahnhof auch diese Haltestelle an.
Aus dem 2011 im DGPT Magazin „Das Archiv“ erschienenen Artikel „Von der Kapriole zum Postbus“ von Wolfgang Letzel ist zu entnehmen, dass die zum 01.02.1949 von der OPD Bremen geplante Wiederaufnahme der Kraftpostlinie Oldenburg – Edewecht – Friesoythe nicht zustande kam. Die schließlich vom Nds. Ministerium für Wirtschaft und Verkehr genehmigte Strecke Oldenburg - Friesoythe - Lorup wurde an die Firma Neubauer aus Oldenburg vergeben. Die Firma Neubauer & Co GmbH Omnibuslinienverkehr war laut dem Adressbuch 1949 in der Stadt Oldenburg unter den Adressen Hauptstraße 53 und Stedinger Straße 95 verzeichnet. Der Geschäftsführer der Firma Dr. Hans Neubauer wohnte damals in der Herbartstraße. Die Firma Neubauer & Co betrieb seit 1946 die Omnibuslinie Oldenburg – Jeddeloh II - Kampe – [Sedelsberg]. Nach der Währungsreform 1948 beklagten sich im Jahr 1949 vor allen die Bewohner am Küstenkanal darüber, dass die Fahrpreise der Firma weit über den Tarifen der übrigen Busunternehmen lagen. Bereits im März 1950 erwarb die Deutsche Bundespost das Unternehmen und übernahm 3 Omnibusse, 1 Anhänger und die Konzessionen der Buslinien. Bei den am 28.03.1950 übernommenen Strecken handelte es sich um die Linien Oldenburg - Friesoythe - Lorup und Oldenburg - Kampe - Harkebrügge.
Der Ort Harkebrügge liegt zwischen Barßel und Kampe, vom Kampe bis Nordmoslesfehn verlief die Busstrecke auf der Bundesstraße 402 direkt entlang des Küstenkanals. Die Erwähnung der Strecke Oldenburg - Harkebrügge in der Presse des Jahres 1950 erfolgte aufgrund eines tragischen Ereignisses, denn im Oldenburger Land blieb die Kraftpost nicht von Unglücken verschont, ein besonders tragisches ereignete sich am Gründonnerstag den 06.04.1950. Laut einer Meldung der Associated Press vom 08.04.1950 stürzte ein vollbesetzter Postomnibus mit Anhänger auf der Fahrt von Harkebrügge nach Oldenburg kurz vor der Stadtgrenze gegen 17 Uhr bei Moslesfehn in den Küstenkanal. Dabeiwurden elf Personen getötet und sechs, -lt. anderen Quelle - vierzehn Personen verletzt. Der Fahrer hatte einen abgestellten PKW umfahren und musste dann einem entgegenkommenden Dreirad-Lieferwagen ausweichen, dabei geriet er auf die weiche Kanalböschung. Da es dem Fahrer nicht mehr gelang den Bus auf die Straße zurückzubringen, stürzte der vollbesetzte 37sitzige Büssing-Trambus in den Kanal. Zwar war er vor dem Kanal zum Stehen gekommen, kippte aber infolge des Nachgebens des moorigen Untergrundes in die Fluten. Nur die linke Fensterseite ragte noch einige Zentimeter aus dem Wasser, während der Anhänger lediglich mit den Vorderrädern in den Kanal rutschte. Erst im Jahre 1950 waren die neuen Büssing-Busse von der Bundespost für die Oldenburger Kraftpostlinien angeschafft worden.
Am 20.08.1950 übernahm die Kraftpostvon dem Busunternehmer Heinrich Stallingdie Linie Oldenburg – Westerstede - Halsbek. Ab Oktober 1950 fuhr werktags der Postautobus einmal am Tag auch zwischen Barßel und Friesoythe und zurück.
In der Stadt Oldenburg befand sich der sogenannte Gummibahnhof, von dem Omnibusse nach Varel, Nordenham, Halsbek, Kampe, Wildeshausen, Hurrel, Zwischenahn, Westerscheps, Westerstede, Cloppenburg und Elsfleth abfuhren bzw. ankamen wie bereits erwähnt an der Staulinie. Alle Busse der Kraftpost nutzten die Haltestelle an der Hauptpost, teilweise begannen die Linien aber schon beim Postamt am Bahnhof, im Jahre 1950 wurde dort noch der Omnibusbahnhof am Hauptbahnhof vor dem alten Fürstenbahnhof, von Bussen der Kraftpost angefahren, wie eine Aufnahme eines Hansa-Lloyd-Postbusses im Buch "Die Eisenbahn in Oldenburg" von Peter Löffler zeigt.
Die Kraftpost der Deutsche Bundespost fuhr laut dem Oldenburger Wanderbuch am 01.01.1951 auf folgenden Strecken im Oldenburger Land:
Oldenburg – Wardenburg – Benthullen, 18,7 Km, 50 Min. w:8 x, so: 4 x
Oldenburg – Benthullen – Friesoythe, 35 Km, 85 Min. w: 3 x, so: 1 x
Oldenburg – Munderloh – Sandhatten, 22 Km, 70 Min. w: 2 x so: 2 x
Oldenburg – Hatterwüsting – Sandhatten, 19 Km, 55 Min. w: 3 x
Oldenburg – Wardenburg – Littel, 14,9 Km, 45 Min. w: 6 x
Oldenburg – Westerstede – Halsbek, 41,7 Km, 125 Min. w: 3 x so:1 x
Oldenburg – Edewechterdamm – Kampe, 27,6 Km, 66 Min. w: 4 x so: 3 x
Oldenburg – Friesoythe – Lorup, 64 Km, 170 Min. w: 1 x
Friesoythe – Kampe – Barßel, 20 Km, 36 Min. w: 1 x
Lohne – Dinklage – Quakenbrück, 25 Km, 60 Min. w: 2 x.
Im Abschnitt über Westerstede wird in dem Buch erwähnt, dass von dort Autobuslinien nach Oldenburg, Bremen, Wilhelmshaven, Leer und Neuschanz führten. Die Reisezeit von Westerstede mit der Eisenbahn über Ocholt nach Oldenburg wurde mit 43 Min. (28 Km) angegeben.
(9) HBF Oldenburg um 1950 mit Trollibus und "Überlandbus"
Bereits Ende der vierziger Jahre verkehrten zwischen Bremen und Hamburg wieder Kraftomnibusse der Deutschen Reichs- bzw. Bundesbahn und auch im Oldenburger Land waren sie nun zu finden.
Am Hauptbahnhof Oldenburg verkehrte 1951 2 mal täglich der aus Bremen kommende Bahnbus, der über Oldenburg nach Wilhelmshaven fuhr (100 Km, 175 Min.) und 1 x täglich je Richtung der Bahnbus der die 135 km lange Strecke Bremen – Oldenburg - Bunder-Neuland, in 240 Minuten befuhr. Im Oldenburger Wanderbuch wurde die Strecke fälschlicherweise der Deutschen Bundespost zugerechnet.
Außerdem der werktags 5 x bzw. sonn-u. feiertags 2 x der von Oldenburg über Ahlhorn nach Lohne (58 Km, 87 Min.) fahrende Bus der Deutsche Bundesbahn. Busse der DB fuhren im Oldenburger Land auch noch 4 mal am Tag die 37 Km lange Strecke Quakenbrück - Cloppenburg - Essen (Oldb) - Lewinghausen in 80 Minuten. Die 21 km lange Strecke Essen (Oldb) nach Lewinghausen wurde aber auch noch mit Personenzügen befahren.
Die Autobusstrecke der DB von Bremen über Oldenburg nach Wilhelmshaven wurde am 01.04.1953 eingestellt.
Der seit 1949 verkehrende Bundesbahn-Autobus Bremen-Oldenburg-Groningen der jahrelang nur bis an die Grenze bei Bunder-Neuland fuhr, wo man in den niederländischen Bus umstieg, wurde mit Inkrafttreten des Sommerfahrplans 1953 auch über die Grenze hinaus bis nach Winschoten verlängert, wo man nun in den Zug nach Groningen-Amsterdam umstieg. Einen Personenzugverkehr nach Groningen gab es obwohl die Friesenbrücke bei Hilkenborg (Ems), bereits wieder hergestellt war, erst mit dem Sommerfahrplan 1954 der Bundesbahn, ab Mai verkehrten zwei Zugpaare von Oldenburg, bzw. Bremen über die holländische Grenze hinweg nach Groningen.
Zu den bedeutenden privaten Busunternehmern im Oldenburger Land gehörten u.a. auch noch P. Juchim aus Brake, Fr. Wortmann, Wildeshausen, W. Friedt aus Goldenstedt, die 1951 neben anderen Strecken auch Buslinien nach Oldenburg betrieben.
Folgende Buslinien nach Oldenburg wurden am 01.01.1951 noch von privaten Busunternehmen gefahren:
Aurich-Westerstede–Oldenburg, 75 Km, 110 Min. w: 3 x; H.Westermann, Aurich;
Helle-Bad Zwischenahn-Petersfehn-Oldenburg, 27 Km, 55 Min. w. 1 x; W. Klostermann, Zwischenahn. Ihausen-Westerstede-Oldenburg, 53 Km, 70 Min. w: 6 x; Emil Hilgen Friedrichsfehn; Wildeshausen-Ganderkesee-Oldenburg, 45 Km, 75 Min. w: 1x und Wildeshausen-Dötlingen-Oldenburg, 37 Km, 80 Min. w: 1 x Fr. Wortmann, Wildeshausen. Goldenstedt-Visbek-Oldenburg, 52 Km, 120 Min. Mi 1 x; W.Friedt, Goldenstedt Cloppenburg-Ahlhorn-Oldenburg, 46 Km, 95 Min. w: 1 x; G.Ahrens, Cloppenburg Garrel-Littel-Oldenburg, 30 Km, 65 Min. 3 x wöchentl. zu den Markttagen, H.Janßen, Garrel Elsfleth-Holle-Oldenburg, 32,5 Km, 75 Min. w: 3 x; P.Juchim, Brake Nordenham-Moorriem-Oldenburg, 55 Km, 130 Min. tägl. 4 x und Nordenham-Brake-Loy-Oldenburg, 55 Km, 120 Min. w: 6 x so: 1 x; A.Lückemeyer, Nordenham. Varel-Wiefelstede-Oldenburg, 40 Km, 80 Min. w: 4 x und Varel-Rastede-Oldenburg, 30 Km, w: 6 x; W.Imken, Wiefelstede
[Portsloge*] –Edewecht–Oldenburg, 20 Km, 65 Min.w:3 x; und Wittenberge - Osterscheps - Edewecht, 3 Km, 20 Min. w 3 x Gustav Schröder, Friedrichsfehn
* statt von Portsloge fuhr der Bus lt. eigenen Recherchen ab Westerscheps, Portsloge wurde von der Linie Edewecht - Portsloge - Ekern - Bad Zwischenahn, 7 Km, 18 Min. w 2 x, bedient, die ebenfalls von Gustav Schröder, Friedrichsfehn betrieben wurde.
Bei Bedarf fuhren außerdem planmäßige Busse ab Oldenburg, Schloss um 7.00 Uhr montags, mittwochs und sonnabends nach Hamburg und dienstags und donnerstags nach Hannover, die Rückkehr war für 22.00 Uhr geplant.
In dem Oldenburger Wanderbuch wird die 7 km lange Autobuslinie Edewecht - Ekern - Bad Zwischenahn ohne Angaben des Betreibers genannt, dabei handelt es sich um die nach der am 15.05.1950 erfolgten Einstellung des Personenverkehrs der Kleinbahn Bad Zwischenahn - Edewechterdamm , eingerichtete Kraftomnibuslinie Bad Zwischenahn – Ekern – Edewecht - Edewechterdamm (Kanalbrücke). Die Fahrzeiten waren zunächst ähnlich wie beim bisherigen Personenzug, so dass die Anschlüsse zu den meisten ab Bad Zwischenahn verkehrenden Personenzügen erreicht werden konnten. Nur sonntags und zu den in Bad Zwischenahn verkehrenden Spätzügen fuhr die Omnibuslinie nicht.
Die neue Omnibuslinie wurde im Auftrage der Kleinbahn von den Edewechter Omnibusbetrieben, Gustav Schröder, Friedrichsfehn betrieben. Der Bus fuhr ab Küstenkanalbrücke Edewechterdamm (Duhmes Gasthof) über Süddorf, Edewecht, Portsloge, Ekern nach Bad Zwischenahn und verkehrte in jede Richtung 3 x werktäglich, lediglich mittags fuhr der Bus nur den Abschnitt Bad Zwischenahn - Edewecht. Leider konnte die Linie nicht rentabel betrieben werden, so dass ab Mitte Dezember 1950 nur noch zweimal werktäglich ab Südedewecht nach Bad Zwischenahn gefahren wurde. Weitere Haltestellen gab es noch in Edewecht beim Marktplatz, in Portsloge und beim Bahnhof Ekern.
Vor allen die Tatsache das es an Sonn- und Feiertagen keinen öffentlichen Nahverkehr in Edewecht mehr gab wurde von Gemeindevertretern kritisiert, die 1951 geführten Verhandlungen um die Einrichtung eines Sonntags-Omnibusverkehrs blieben erfolglos. Ein Gemeindevertreter regte an zu prüfen, ob nicht die Bundespost, die an Sonn- und Feiertagen von Edewechterdamm aus über Edewecht nach Oldenburg eine Leerfahrt fuhr, nicht an diesen Tagen die Personenbeförderung übernehmen könne. Die Gemeindeverwaltung wurde dann aber beauftragt, zunächst mit dem Unternehmer Schröder noch weitere Verhandlungen über einen Sonntagsverkehr zu führen.
Die von Gustav Schröder aus Friedrichsfehn gefahrenen Stammstrecke Edewecht - Oldenburg und zurück erschloss seit 1948 auch das Oster- und Westerschepser Gebiet, wegen Straßenbauarbeiten zwischen Südedewecht und Westerscheps konnte 1951 die Endstation der Linie eine Zeitlang nicht angefahren werden. Erst ab dem 26.06.1951 fuhr die Omnibuslinie wieder bis zur Endstation in Westerscheps (freitags fuhr ein Bus sogar bis Wittenberge). Die neue Linie von Edewecht nach Bad Zwischenahn erwies sich dagegen als nicht rentabel, so dass diese Linie nach kurzer Zeit bereits wieder eingestellt wurde.
Am 04.07.1951 war in den Ammerländer Nachrichten zu lesen: "Nachdem der Edewechter Omnibusverkehr Schröder, Friedrichsfehn, die Fahrten der Linie Edewecht — Bad Zwischenahn eingestellt hat, ist vorläufig bis August Gelegenheit gegeben, die Kraftomnibuslinie der Firma Klostermann, Bad Zwischenahn, zu benutzen, die werktäglich viermal in jeder Richtung diese Strecke von Bad Zwischenahn über Edewecht, Edewechterdamm nach Langenmoor befährt." Im Zuge einer Torfaktion beförderte der Omnibus vom 14.06. bis August 1951 von Dreibergen nach Langenmoor Torfstecher ins dortige Torfwerk, um die Versorgung der Zwischenahner Schulen mit dem Brennstoff Torf für den Winter sicher zu stellen.
Am 01.03.1952 übernahm die Deutsche Bundespost die Busverbindung Oldenburg - Edewecht – Westerscheps und aus den roten Bussen wurden gelbe. Neben der neuen Endstation beim Hauptpostamt Oldenburg wurde zunächst auch die bisherige an der Staulinie angefahren. Die Bundespost entsprach dem allgemeinen Bedürfnis der Gemeinde Edewecht nach Sonntagsverkehr zunächst mit einer einmaligen Verbindung um 13.15 Uhr ab Westerscheps und 19.15 Uhr ab Oldenburg.
Die Bestrebungen der Gemeinde das von der Post auch zwischen Edewecht und Bad Zwischenahn der Omnibusverkehr wiederaufgenommen werde, scheiterte an der Rentabilität und der Vorschlag zwischen Edewecht und Friedrichsfehn einen Schlenker über Bad Zwischenahn und Petersfehn zu machen an dem schlechten Zustand der Brüderstraße, die Peters- und Friedrichsfehn verband. Die Gemeinde verhandelte mit diversen Busunternehmen über diese Strecke nach Bad Zwischenahn, da sich dort die am nächsten liegende Bahnstation befand und man von dort aus auch Anschluss an die Kreisstadt Westerstede hatte.
So fuhr dort neben den bereits genannten Omnibuslinien im Jahre 1951 auch die Firma Struck 2 x mal wöchentlich (Di und Fr) die Autobus-strecke Rastede - Bad Zwischenahn - Westerstede. Das Omnibusunter-nehmen Georg Struck, Rastede, wurde 1925 als Taxiunternehmen gegründet, später kamen 7 Reisebusse hinzu mit denen Busgesellschaftsfahrten veranstaltet wurden. Da im Kriege alle Fahrzeuge beschlagnahmt wurden begann 1945 der Neuaufbau.
Laut eines Fahrplanes aus dem Jahre 1952 gab es am Donnerstag auch eine Autobuslinie der Firma Struck von Oldenburg über Neusüdende – Leuchtenburg – Rastede – Jaderbollenhagen – Jade nach Jaderkreuzmoorund zurück, ein Bus fuhr lediglich vonRastede nach Bollenhagen und zurück.
Im Jahre 1953 fand die Gemeinde Edewecht für die Strecke nach Bad Zwischenahn mit dem Omnibusbetrieb Klostermann aus Bad Zwischenahn endlich einen neuen Betreiber. Bereits im Februar 1949 hatte die Fa. Wilhelm Klostermann den Betrieb der Omnibuslinie Dreibergen - Bad Zwischenahn - Petersfehn - Oldenburg aufgenommen, sie war eine Verlängerung der bereits bestehenden Linie von Dreibergen nach Bad Zwischenahn gewesen, der Omnibus führte nach Ausbesserung der Verbindungsstraße von der Woldlinie zur Mittellinie zweimal täglich direkt durch Petersfehn. Im März 1951 wurde diese Autobuslinie wieder eingestellt. Auf vielfachen Wunsch aus der Bevölkerung von Petersfehn richtete aber die Bundespost am 23.07.1951 einen Landkraftpostverkehr mit Omnibus auf der Strecke Oldenburg - Bloherfelde -Petersfehn - Petersfehn II (Post) ein. Der Omnibus verkehrte täglich zweimal ab Oldenburg 6.45 und 13.15 Uhr und ab Petersfehn 7.20 und 13.50 Uhr. Im Dezember 1952 richtete der Omnibusbetrieb Wilhelm Klostermann die Omnibuslinie Bad Dreibergen - Rostrup - Bad Zwischenahn - Petersfehn - Oldenburg wieder ein, die zweimal täglich verkehrte, zunächst um 8.10 Uhr und 13.30 Uhr ab Bad Dreibergen, bzw 12.30 Uhr und 17.45 Uhr ab Oldenburg, Staulinie. Ab März 1953 fuhr das Unternehmen sogar dreimal täglich, aber im folgenden Winterfahrplan gab es dann wieder nur 2 Fahrten täglich.
Als die Firma Klostermann 1953 die lange von der Gemeinde Edewecht geforderte Strecke Südedewecht – Bad Zwischenahn aufnehmen wollte gab es zunächst Widerspruch von Bahn und Post, am 04.01.1954 konnte aber der Betrieb nach der erfolgten Genehmigung endlich mit 4 Fahrten täglich aufgenommen werden, allerdings wurde diese Strecke vom 15.05. bis 14.10.1954 nicht befahren. Ab 15.10.1954 fuhr der Bus werktäglich 3 mal die Strecke Bad Zwischenahn – Reihdamm – Ekern – Portsloge – Edewecht (Siefken) und zurück. Der Sommerfahrplan für die Linie Dreibergen— Bad Zwischenahn—Petersfehn—Oldenburg wurde mit dem Omnibusverkehr der Bundesbahn abgestimmt. Er berücksichtigte auch den Zwischenahner Fremdenverkehr, so fanden täglich im Rahmen dieser Linie sechs Fahrten von Bad Zwischenahn nach Dreibergen und zurück statt. Am 21.10.1954 wurde die Strecke von Dänikhorst - Querenstede – Ohrwege - Bad Zwischenahn – Petersfehn – Oldenburg und zurück aufgenommen, die aber nur donnerstags befahren wurde.
Nach einer weiteren Unterbrechung 1955 wurden die Linien Dreibergen - Bad Zwischenahn - Edewecht und Dänikhorst - Bad Zwischenahn - Petersfehn - Oldenburg mit Wirkung vom 1. September 1955 wieder aufgenommen. Am 23.03.1956 las man aber in einer Bekanntmachung, dass Wilhelm Klostermann seine Busse an die OVB Pekol übergeben habe und die Fa. Wilhelm Grambart ab sofort die Vertretung der Firma Pekol in Bad Zwischenahn übernehme. Im Frühjahr 1956 wurde die Strecke Oldenburg – Petersfehn - Bad Zwischenahn - Rostrup – Dreibergen durch die Firma Pekol aufgenommen, da allerdings die DB zur Auflage gemacht hatte, das im Ort Bad Zwischenahn keine Personen mitgekommen werden durften, erwies sich die Linie als Verlustgeschäft und wurde bereits am 15.11.1956 wieder eingestellt. Der Gemeinde gelang es jedoch die DB dazu zu bewegen, das sie zwei Fahrtenpaare ihrer Strecke Augustfehn – Westerstede – Bad Zwischenahn – Oldenburg nun über Kayhauerfeld – Petersfehn – Bloherfelde fahren ließ.
Nachdem erneute Gespräche der Gemeinde Edewecht über die Aufnahme einer Buslinie nach Bad Zwischenahn mit der OPD Bremen scheiterten wurde ein weiterer Versuch unternommen. Die Firma Pekol befuhr vom 20.02. bis zum 02.08.1957 die Strecke Dreibergen - Bad Zwischenahn - Edewecht. Nach Einstellung der vereinbarten Zuschüsse der Gemeinden und des Kreises musste die Strecke eingestellt werden. Auch die Firma Struck stellte am 01.06.1957 die Strecke Rastede – Wiefelstede - Bad Zwischenahn – Westerstede ein, da ein Zuschuss vom Landkreis Ammerland verweigert wurde. Man fand es dort besser und günstiger in den Gemeinden Sprechtage des Kreisamtes einzurichten. Am 01.10.1963 nahm eine neue Kraftpostlinie Rastede – Wiefelstede - Bad Zwischenahn - Südedewecht ihren Betrieb auf.
Die Firma Friedt bekam erst um 1951 die Lizenz für Linienfahrten zwischen Goldenstedt und Oldenburg, diese Linie wurde zweimal wöchentlich gefahren und die Omnibusse waren anfangs stets überfüllt.
Genannt werden sollen hier auch noch Busunternehmen aus dem Oldenburger Land, die nicht die Stadt Oldenburg anfuhren, wie H. Sander, Westerstede (Strecken von Westerstede über Augustfehn nach Hollen oder nach Apen), G. Ehlers aus Varel (von Varel aus über Neuenburg nach Friedeburg und über Langendamm nach Bad Dangast) oderA.Bruns aus Zetel, der die Linie Varel - Neuenburg - Zetel befuhr. Im Landkreis Vechta betrieben auch die Firmen G.Wilmering, Vechta und A. Schomaker, Lohne Überlandlinien. Im Landkreis Cloppenburg betrieb dieKreisbahn Cloppenburg die Buslinien von Cloppenburg über Lastrup nach Löningen und über Lindern nach Werlte. Neben der bereits erwähnten Linie Cloppenburg - Oldenburg fuhr G. Ahrens werktags auch dreimal von Cloppenburg über Peheim nach Markhausen und zurück.
Neben dem Oldenburger Nahverkehr, wo Theodor Pekol um 1948 auch die über die Oldenburger Stadtgrenze hinaus führende Linie über Ofen nach Wehnen einrichten durfte, betrieb er im Jahre 1951 im Raum Friesland die Autobuslinien Jever-Upjever, Jever-Nebenkrug-Horumersiel, Jever-Sillenstede-Sengwarden und die Obuslinie Jever-Heidmühle-Barkel-Grafschaft-Accum-Langewerth-Wilhelmshaven. Im Jahre 1948 war die Firma Pekol auch noch 2 x täglich von Jever aus über Sanderbusch nach Roffhausen und über Cleverns-Sandel nach Möns gefahren. Die 1951 von S.Willms betriebene Linie Wilhelmshaven-Ostiem- Reepsholt wurde 1957 von Pekol übernommen. Die Linie wurde in Heidmühle gekappt, so dass die Fahrgäste aus WHV in Heidmühle in die neue Pekol Linie Jever-Reepsholt umsteigen mussten. Im Jahre 1961 wurde der Betrieb Willms-Reisen gänzlich übernommen und zur Pekolniederlassung Wilhelmshaven-Rüstersiel.
H. Schweer aus Osterforde betrieb 1951 die Linie Osterforde – Neuenburg – Jever und der Verkehrsbetrieb Wilhelmshaven verband die Stadt Wilhelmshaven mit Sanderbusch, Siebethsburg-Südstrand und Neuenburg (über Horsten).
Die noch 1948 von Pekol betriebene von Jever nach Wittmund wurde 1951 bereits von Erich Passon (Östringfelde) befahren. Die 40Km lange Strecke Jever – Wiefels – Eggelingen – Wittmund wurde werktags 3 x und sonntags 2 x gefahren.
Der am 20.04.1911 in Wilhelmshaven geborene Erich Passon hatte vor dem Kriege, nach der Schlosserlehre, seit 1929 in einer Flugzeugwerft gearbeitet, dort fand er den Weg zur Fliegerei und flog bis 1945 bei der Firma Flugdienst.
Um 1949 baute er zunächst ein Omnibusunternehmen in Oestringfelde auf, im Linienverkehr setzte er seinen ersten Bus einen Magirus O 3000 ein, neben den Linienverkehr wurde auch im Werksverkehr der Olympia-Werke gefahren, hinzu kamen Ausflugs-und Urlaubsfahrten.
(10) Bild Oben: Magirus O 3000 mit Anhänger, Mitte:Ford-NWF-Schnellbus (NWF FS), Unten:Magirus 6500 Die Fotos stammen aus Nachlass Passon.
Neben Magirusbusse setzte Passon ab 1952 auch die von NWF in Wilhelmshaven gebauten Schnellbusse ein, die mit einen Fordmotor ausgestattet waren ein.
In Wilhelmshaven-Mariensiel gründete der leidenschaftliche Flieger Passon übrigens im Jahre 1956 das Unternehmen Luftverkehr Wilhelmshaven-Friesland, das vom Festland auf die Nordsee-Inseln vor allen Helgoland und Wangerooge anflog. Seit 1960 wurde Wangerooge regelmäßig im Linienverkehr angeflogen. Kurz vor seinem Tod 1984 verkaufte er sein Unternehmen.
Im Jahre 1951 befuhr die Kleinbahngesellschaft in Aurich 1 x täglich die 83 km lange Strecke Emden – Aurich – Jever – Wilhelmshaven. Für Hin und Rückfahrt benötigten die Busse jeweils 150 Minuten. Die gleiche Zeit benötigte der Busunternehmer H. Mewes aus Hooksiel, der werktags 2 x die 77 km lange Strecke Wilhelmshaven – Westerstede – Leer (Ostfriesland) befuhr. Daneben fuhr er 7 x werktags die heimatliche Strecke Schillig – Hooksiel – Wilhelmshaven.
Die bereits erwähnten Delmenhorster H. Hutfilter (Strecken von Delmenhorst aus über Falkenburg nach Kirchkimmen oder über Hengsterhorst nach Schulenberg) und Alfred Sager (Strecke Delmenhorst - Adelheide) waren auch nach 1945 als Busunternehmer tätig. (Quelle: Oldenburger Wanderbuch, Stalling-Verlag 1951).
Alfred Sager betrieb übrigens bis 1978 den Stadtomnibusbetrieb in Delmenhorst, noch im Jahre 1968 fuhren seine Busse auf insgesamt 16 Stadtbuslinien. Aus Altersgründen verkaufte Alfred Sager seine Firma an die BSAG, die zusammen mit der Stadt Delmenhorst anschließend die Delbus GmbH gründete, die seit dem 1. Juni 1978 auf den Delmenhorster Straßen unterwegs ist. Zunächst gehörte die Delbus zu 74 Prozent der BSAG und zu 26 Prozent der Stadt Delmenhorst, inzwischen besitzt die Stadt Delmenhorst 49 Prozent der Delbus.
Da die Bevölkerung von Wildeshausen bereits 1951 den Wunsch nach besseren Verkehrsverbindungen nach Oldenburg äußerten, übernahm am 16.03.1953 die Bundespost die Linie Oldenburg – Wildeshausen der Firma Wortmann, so dass nun auch auf den Abschnitt Kirchhatten – Wildeshausen die gelben Omnibusse der Post verkehrten.
Von Oldenburg aus gab es schon um 1953 direkte Kraftpostlinien über Kampe und Harkebrügge nach Barßel und von Oldenburg über Kampe nach Elisabethfehn.
Auch die von Ocholt über Bockhorn und Ellenserdamm nach Sande führende Bahnbuslinie ist in dieser Übersicht bereits eingezeichnet, denn statt 3 (1951) fuhr 1952 nur noch ein Zug von Ocholt (12.23) über Westerstede (13.13) nach Ellenserdamm. Von Ellenserdamm (6.35 / 14.55) aus verkehrten dagegen statt 4 (1951) noch zwei Schienenomnibusse über Westerstede (8.07 / 15.34) nach Ocholt (8.19 / 15.46). Am 23.05.1954 stellte die Deutsche Bundesbahn den Personenverkehr auf der Bahnstrecke Ocholt – Westerstede – Ellenserdamm ein. Unter der Nr. 2221/22 fand man im Omnibuskursbuch die Fahrzeiten der Bahnbusse, die von Oldenburg über Westerstede nach Ocholt oder über Augustfehn nach Leer verkehrten.
(11) oberstes Foto: 1950 unternahm mein Onkel Alfred (links) mit einem Bus der Firma Georg Struck einen Betriebsausflug mit der Bäckerinnung. Foto mitte: Busse von Georg Struck und E. Passon 1959 im Harz.Foto unten: Blick auf die Posthalte-stelle in Oldenburg, die sich 1950 noch vor der Haupt-post befand. Fotos: Archiv Stolle.
Die Hauptabfahrtstelle der Kraftpostbusse befand sich um 1950 vor dem Portal der damaligen Hauptpost, aufgrund des zunehmenden Kraftpost- und Autoverkehrs musste aber nach einer neuen Lösung für diese zentrale Haltestelle gefunden werden. Im Jahre 1953 entstand in der Stadt Oldenburg im Innenhof der Hauptpost an der Poststraße ein Kraftpostbahnhof, der als Ein- und Umsteigestelle für Postkraftbusse diente. Die ankommenden Autobusse der DBP bogen etwa in Höhe des heutigen Philipp-Reis-Gang von der Poststraße etwa in Höhe des heutigen Philipp-Reis-Gang auf das Postgrundstück ein, um von dort aus zu den im Posthof liegenden Bussteigen zu gelangen. Über die östliche Hofausfahrt fuhren die Omnibusse wieder auf die Poststraße. Die neu entstandene Wartehalle sorgte dafür, dass die Fahrgäste auch bei schlechter Witterung geschützt auf die Busse warten konnten.
Die Bezirkswerkstatt für Postkraftwagen des Postamtes Oldenburg und die Garagen für die Postbusse befanden sich in Oldenburg auf dem Grundstück Am Festungsgraben 49. Für ihre Fahrzeuge
hatte die Reichspost hier bereits im Jahre 1927 eine Kraftwagenhalle, eine Reparaturwerkstätte
und eine Dienstwohnung für den Leiter der Werkstatt errichten lassen. Die Kraftpost bot bereits in den 50er Jahren auch Sonderfahrten zum Weihnachtseinkauf, zum Oldenburger Kramermarkt und sogar Fernreisen an. Da die Deutsche Bundespost private Busunternehmen aufkaufte und weitere Streckenlizenzen erwarb, war bereits Mitte der 50er Jahre die Kraftpost mit über 4.000 posteigenen Bussen wieder die Nr. 1 in Europa.
Im Jahre 1955 bestand der Kraftpostverkehr in Oldenburg 30 Jahre, aus den fünf ersten Oldenburger Postauto-Linien des Jahres 1925 waren 1955 8 geworden:. Oldenburg—Friesoythe, Oldenburg—Edewecht — Westerscheps — Wittenberge, Oldenburg—Wardenburg—Littel, Oldenburg—Helle—Westerstede—Halsbek, Friesoythe—Kampe—Barßel, Oldenburg—Kampe—Südelisabethfehn, Oldenburg—Lorup, Oldenburg—Kirchhatten—Wildeshausen.
Am 17.01.1955 wurde die Kraftpoststecke Oldenburg – Littel bis Garrel verlängert, in gleichen Jahr wurde auch die Verlängerung der Kraftpostlinie 222c Oldenburg – Lorup bis nach Werlte genehmigt, obwohl der Ort noch 1975 im Fahrplan der KP-Linie aufgeführt wurde, endete der Bus zu der Zeit aber bereits wieder in Lorup.
Um für die Ortschaft Westerholt bessere Fahrgelegenheiten nach Oldenburg und zum Gemeindesitz in Wardenburg zu. schaffen, wurden ab 1. Dezember 1957 drei neue Fahrten von Oldenburg (Oldb) über Hundsmühlen – Achternmeer - Westerholt nach Wardenburg und zurück eingerichtet. Als die vom Kraftverkehr Wesermarsch betriebene Linie N Nordenham— Brake — Moorriem — Oldenburg eingestellt wurde, richtete die Kraftpost zum 01.06.1958 die Strecke Oldenburg – Bardenfleth –Barghorn ein. Die bisherigen Haltestellen wurden beibehalten, lediglich der Halt Staulinie wurde aufgegeben, da nun bis zur Hauptpost gefahren wurde. Mit Beginn des Winterfahrplanes 1958/59 wurde der Kraftpostverkehr auf der Strecke Westerscheps - Wittenberge eingestellt.
Während der Postautobus von Oldenburg—Bardenfleth—Barghorn in Oldenburg von der Haltestelle an der Poststraße startete, begannen die übrigen Linien Oldenburg—Wardenburg—Achternholt—Friesoythe, Oldenburg—Kampe—Südelisabethfehn, Oldenburg—Aue—Helle (Bad Dreibergen)—Westerstede—Halsbek, Oldenburg—Wardenburg—Westerburg/Littel—Garrel, Oldenburg—Altmoorhausen—Munderloh-[Hatterwüsting] -Kirchhatten- Sandhatten / Kirchhatten – Dötlingen – Wildeshausen und Oldenburg—Edewecht—Westerscheps/Friesoythe—Harkebrügge—Barßel schon am Hauptbahnhof vor der Fertigstellung des ZOB auf dem Bahnhofsplatz beim Postamt 3 von dort fuhren diese Linien über den Kraftpostbahnhof an der Hauptpost zu den Zielorten.
Auf der Linie Oldenburg - Edewecht fuhr im Sommer 1960 einer der drei bis Westerscheps fahrenden Busse mittwochs weiter bis Harkebrügge, an Schultagen fuhr außerdem ein Bus ab Südedewecht weiter über Friesoythe nach Barßel und täglich fuhr ein Bus über Edewecht nach Friesoythe.
(12) In den 50er Jahre hielten die Trollibusse von Pekol links und die DB-Busse rechts von HBF-Eingang Foto: Archiv Stolle
Gruppenfoto vor einen Bus der Firma Emil Hilgen 1955. Meine Großeltern nahmen damals an einem Ausflug teil. Foto: Archiv Stolle
Doch schon bald setzte die Deutschen Bundesbahn zum Überholmanöver an. Bereits in den fünfziger Jahren schränkte die Deutsche Bundesbahn den Schienenverkehr auf vielen Nebenstrecken ein und verlagerte den Personenverkehr zunehmend auf Autobusse.Nach der Übernahme der Autobuslinie Oldenburg - Brake - Rodenkirchen - Nordenham 1952 war der Zugverkehr zwischen Brake und Oldenburg stark eingeschränkt worden während 1951 noch Werktags 6 und Sonntags 5 Zugpaare fuhren, waren es 1952 nur noch werktags 3 Zugpaare. Um 1960 gab es nur noch ein Zugpaar, dieses dem Schülerverkehr dienende Personenzugpaar zwischen Oldenburg und Brake, das beiden Städte um 14.26 Uhr erreichte erfreute sich noch lange großer Beliebtheit. Um 13.59/14.00 Uhr trafen sich der um 13.28 in Brake und der um 13.29 in Oldenburg abfahrende Zug. Erst am 30.09.1961 wurde der Personenzugverkehr dann ganz eingestellt und es verkehrten nur noch Busse der Deutschen Bundesbahn auf der Strecke, die Fahrzeiten wurden unter der Nr. 2221/36 (Nordenham – Brake – Oldenburg) im Amtlichen Omnibus-Kursbuch der Bahnbus- und Postomnibuslinien geführt.
Auch der Personennahverkehr zwischen Ocholt und Cloppenburg auf dem noch 1951 werktags 5 (So 3) auf der Gesamtstrecke verkehrten wurde bereits vor der Einstellung des Personenzugverkehrs im Jahr 1968 überwiegend mit Bahnbussen (Nr. 2200/3) durchgeführt, bereits zum 23.04.1954 war diese Bahnbuslinie von Ocholt über Friesoythe nach Cloppenburg eingerichtet worden. Lediglich ein Personenzug fuhr bis zuletzt noch werktäglich von Oldenburg (1961: 5.23) kommend über Ocholt (5.53) Friesoythe (6.56) nach Cloppenburg (an 7.38). Von dort fuhr der Gegenzug um 13.36 über Friesoythe (14.26) und Ocholt (15.24) nach Oldenburg (an 16.06) zurück.
Gegenüber der Konkurrenz der Bahnbusse, die in einigen Fällen sogar die Fahrpreise der Bundespost unterbot, hatten es private Busunternehmen schwer wirtschaftlich im Linienverkehr zu überleben. Während die Privaten und die Post ihre Strecken genehmigen lassen mussten und diese Buslizenzen nur bis höchstens 8 Jahre galten, war die Deutsche Bundesbahn laut Beförderungsrecht berechtigt im Schienen-Parallel- und Ersatzverkehr ohne Genehmigung Buslinien einzurichten.
Schon 1952 fuhr die Firma Kraftverkehr Brake Peter Juchim nur zweimal täglich die Strecke Oldenburg – Holle – Huntebrück – Elsfleth und 1955 stellte Günther Juchim einen neuen Linienbus vor, der anschließend sofort in Betrieb genommen wurde, für eine Fahrt von Elsfleth nach Oldenburg benötigte dieser statt 75 nur 60 Min., was daran lag das „Der Elsflether" beim Kriegerdenkmal in Oberhausen bereits abbog und nicht durch den Ort Wüsting mit seinem schlechten Pflaster fuhr. Bereits 1956 übernahm die DB die Linie, die zunächst weiterhin 2 x täglich fuhr, laut Fahrplan 1960 verkehrte nur noch am Dienstag und Donnerstag 2 x ein Bus, einer davon fuhr ab Oldenburg nur bis Huntebrück, wo aber Anschluss an den Bus Berne – Elsfleth bestand. Ab 1961 fuhr der bisher nach Elsfleth fahrende Bus über Berne weiter nach Brake.
Nachdem der noch in den 60er Jahren dienstags und donnerstags verkehrende Landbus der Fa Friedt von Goldenstedt über Visbek nach Oldenburg, der um 15.00 Uhr in Oldenburg am Pferdemarkt eintraf und von dort auch die Rückfahrt antrat im Laufe des Jahres 1968 seine Fahrten einstellte, blieb von den nach 1945 zunächst von Privatunternehmern betriebenen Buslinien nach Oldenburg nur noch die Strecke Varel – Wiefelstede – Oldenburg der Fa. Imken übrig. Die übrigen Überlandstrecken waren von Post und Bahn übernommen oder ganz eingestellt worden. Während sich das Busunternehmen Arthur Lückemeyer auf den Kraftbusverkehr im Landkreis Wesermarsch konzentrierte, fuhren andere private Busunternehmer nun im Auftrage von Post und Bahn. Das große Geschäft machten die Privatunternehmen inzwischen mit Tages- und Sonderfahrten, sowie Städte- und Urlaubsreisen.
(13) Um 1957 hingen noch die Oberleitungen vor dem Hauptbahnhof rechts vom Eingang wartet ein DB-Bus mit Anhänger
Kraftpostbus mit Anhänger vor dem HBF Oldenburg um 1958 Fotos Archiv Stolle
Auch als während der Sturmflut im Februar 1962 das Oldenburger Bahnhofsviertel überflutet war, hielten die Busse von Bahn und Post den Linienverkehr aufrecht. In Artikeln der NWZ, die im Februar 2012 erschienen, waren Bilder eines durch das Wasser fahrenden Bahnbusses am Bahnhofsplatz und eines Kraftpostbusses, der durch die überschwemmte Gottorpstraße fuhr zu sehen. Der Postbus der Marke Büssing kam wohl aus Richtung Barghorn und fuhr über die Gottorpstraße in Richtung Innenstadt.
Noch um 1960 bogen die Postbusse, die aus der Gottorpstraße kamen Stautorplatz rechts auf die Poststraße ein, um kurz vor der Einmündung der Ritterstraße aufs Postgelände ab zu biegen, um den im Posthof liegenden Kraftpostbahnhof zu erreichen. Allerdings ist die Straßenführung im Rahmen von Umgestaltungen des Stautorplatzes in den 60er Jahren mehrmals verändert worden, zuletzt während des Baues der Osttangente, die im Mai 1967 eröffnet wurde.
Bild: 1963 wurde ein Teil des Hafenbeckens überbaut, so dass auch von der Huntestraße aus der Straßenzug Stau erreicht werden konnte. Im Vordergrund die Verbindung Gottorpstraße/Poststraße. Foto: Alfred Stolle
(14)
Blick von der Huntestraße aus auf den Stautorkreisel kurz vor Abriss des Handelshofes 1967. Hier war einst der Endpunkt der Linie Garrel - Oldenburg von H. Janssen. Foto: Alfred Stolle
Anfang der 60er wurde die Poststraße auf den Teilabschnitt vor dem Hauptportal der Post zur Einbahnstraße. Aber noch Mitte der 60er Jahre wurde der Kraftpostbahnhof im Posthof als Haltepunkt für Postbusse genutzt. Während der Bauarbeiten am Stautor (Post-)platz war der Posthof für Postbusse zeitweise gesperrt, so dass bereits im Jahre 1961 die Linien der Kraftpost die Haltestelle vor dem damals neuen Hallenbad nutzten. Nach der endgültigen Aufgabe der Haltestelle im Posthof wurde die zentrale Haltestelle für die Postbusse ganz zum Hallenbad Berliner Platz verlegt, allerdings begannen und endeten die meisten Linien bereits am Hauptbahnhof.
(15) Um 1958 hielten die DB-Busse direkt am Bahnhofs-gebäude, westlich des Haupteinganges, gegenüber an der Grünanlage hält der Pekolbus (Daimler-Benz) der Linie 9.
Während die Linie 9 auch um 1964 noch am selben Punkt hielt, befand sich der Busbahnhof nun auf der östlichen Hälfte des Bahnhofsplatzes. An dem Bussteig 1 sieht man einen Bus der DB am Steig 2 einen Büssing Senator Bus der Fa. Imken. Bilder: Privatarchiv
Auch in den 1950er Jahren war der Hauptbahnhof bzw. das daneben liegende Postamt 3 von Kraftpostbussen angefahren worden. Die Haltestelle in Nähe des Postamtes 3 war um 1960/61 auf dem Bahnhofsvorplatz verlegt worden. Das Postamt am Bahnhof wurde am 28.05.1971 geräumt und anschließend abgerissen, auf dem Grundstück entstand das neue Oldenburger Hauptpostamt, das im Jahre 1978 eröffnet wurde.
Bereits Anfang der 60er Jahren war der Bahnhofsvorplatz umgestaltet worden, die Grünanlage wurde dem Autoverkehr geopfert. Auf der östlichen Hälfte des Bahnhofsvorplatzes entstand für den Regionalverkehr ein Omnibusbahnhof. Vom Bussteig 1 fuhren die Busse in Richtung Westerstede, Augustfehn, Ahlhorn, Damme, Berne und vom Bussteig 2 in Richtung Brake, Varel und Jaderberg ab. Die Strecken der Deutschen Bundesbahn wurden teilweise auch durch Auftragsunternehmen befahren, auf der Strecke nach Westerstede kamen häufig Busse der Firma Hilgen zum Einsatz, die Firma Dirks Reisen (später Wissgott) verkehrte nach Berne und Brake. Die Firma Walter Imken verkehrte im Auftrag der DB auf der Linie Oldenburg-Rastede-Varel, auf dem obigen Bild erkennt man am Steig 2 den Büssing-Senator Bus der Fa. Imken. Dagegen fuhren die Busse der Linie Oldenburg-Wiefelstede-Varel, die Imken in eigener Regie betrieb, damals vom Bussteig 4 ab. Bis 1968 verkehrte 2 x in der Woche auch noch der Landbus Goldenstedt - Visbek - Oldenburg (Hauptbahnhof).
(16) Der im April 1980 auf dem Oldenburger Bahnhofsvorplatz
stehende Bus der Fa. Imken war von 1970 bis 1980 täglich im Auftrag der DB auf
der damaligen Linie 2199 Varel – Rastede – Oldenburg im Einsatz. Foto: Thorsten
Hinzpeter
Vom Bussteig 3 verkehrten nun die Busse der Deutschen Bundespost. Der Zeitzeuge T.Hinzpeter kann sich noch sehr gut daran erinnern, dass es zu Spitzenzeiten dort recht eng wurde, wenn fast zeitgleich die Wagen nach Wardenburg, Westerscheps, Wildeshausen, Kampe usw. bereitgestellt wurden.
Die Postbusse in Richtung Barghorn fuhren noch um 1980 nicht den Hauptbahnhof an, denn die Haltestelle an der Hauptpost bzw. später am Hallenbad Berliner Platz war seinerzeit noch die Hauptstation für Busse der Deutschen Bundespost in Oldenburg. Auf der Strecke nach Westerscheps fuhren übrigens zeitweise auch Busse der Fa. Hilgen im Auftrag der DBP.
Im Jahre 1965 wurde die Kraftpost der Deutschen Bundespost in Postreisedienst umbenannt.
Noch 1967 wurde unter der Kursbuchnummer 2221/17 eine Omnibuslinie Bremen – Oldenburg – Leer – (Groningen) geführt, aus der bereits erwähnten Werbeanzeige der DB geht hervor, dass es 1957 neben der Bahnbusstrecke Oldenburg - Bremen auch eine von Oldenburg über Westerstede nach Leer bzw. Aurich führende Omnibusstrecke gab. Diese wurde am 27.05.1967 eingestellt, dafür wurden ab 28.05.1967 neben der Bahnbuslinie mit werktäglich fünf Fahrtenpaare zwischen Oldenburg und Wiesmoor mit Anschlüssen von und nach Aurich auch die Buslinie von Berne – Huntebrück – Neuenhuntorf – Wüsting – Neuenwege – Oldenburg mit drei Fahrtenpaare eingerichtet. Auf dieser verhinderte später 8 Km vor Oldenburg ein 9-Tonnen-Sperrschild die Weiterfahrt auf der Holler Landstraße nach Oldenburg. Seitdem ging es über die Landesstraße 69 durch Wüsting und ab Altmoorhausen auf der Bundesstraße 75 über Hemmelsberg und Tweelbäke nach Oldenburg und zurück. Die Fahrzeit verlängerte sich dadurch um 15 Minuten. Bereits um 1975 fuhr der um 6.35 ab Neuenhuntorf kommende Bus während der Schulferien einen Umweg um die Haltestellen „Tweelbäke, Grenzweg" und „Tweelbäke, Gebken" mit zu bedienen, da der sonst hier eingesetzte Postbus von Kirchhatten nach Oldenburg in dieser Zeit nicht fuhr.
Um 1970 gab es folgende Postomnibusverbindungen:
Oldenburg - Barghorn
Der Postbus von Oldenburg über Bornhorst – Moorhausen – Gellen – Moordorf – Butteldorf – Huntdorf – Burwinkel – Dalsper – Eckfleth – Bardenfleth – Nordmoor – Neuenbrok nach Barghorn fuhr laut Fahrplan von 1970 in Oldenburg noch von der Haltestelle Staulinie ab. Für die übrigen Postomnibuslinien wird noch die Hauptpost als Ankunfts- bzw. Abfahrtsort in Oldenburg ausgewiesen.
Die Postlinie von Oldenburg nach Westerscheps führte von Oldenburg über – Wildenloh – Friedrichsfehn – Jeddeloh I – Nordedewecht – nach Edewecht, von dort aus ging es von Südedewecht weiter über Osterscheps – Holtanger nach Westerscheps. Im Winter 1970/71 fuhren werktäglich 4 Busse (sonntags 3) nach Westerscheps, während 2 (Sa 1) bereits in Südedewecht endeten. Ein Postbus aus Oldenburg fuhr 1970/71 von Edewecht aus über Südedewecht - Süddorf – Edewechterdamm – Altenoythe weiter nach Friesoythe. Von Friesoythe aus fuhren dagegen 2 Busse über Edewecht nach Oldenburg.
Oldenburg - Edewechterdamm- Friesoythe - Kampe - Harkebrügge - Barßel
Drei Postbusse in Richtung Friesoythe – Kampe fuhren die Route über die Küstenkanalstraße, die von Oldenburg aus über Moslesfehn – Klein-Scharrel – Jeddeloh II – Husbäke - nach Edewechterdamm verlief. Von dort aus ging es über Altenoythe weiter in Richtung Friesoythe - Kampe. Zwei Busse fuhren von Kampe weiter über Harkebrügge – Lohe nach Barßel, in den Schulferien fuhr nur ein Postbus ab Kampe weiter nach Barßel.
Oldenburg – Kampe – Elisabethfehn West
Auch die Postbusse nach Elisabethfehn fuhren über die Küstenkanalstraße, von Edewechterdamm aus fuhren die Busse dann weiter über Ahrendsdorf – bis nach Kampe von dort ging es über – Kamperfehn – Reekenfeld – Südelisabethfehn weiter nach Elisabethfehn-West. Von Kampe aus fuhr nachmittags einer der aus Oldenburg kommenden Postbusse nach Barßel weiter.
Oldenburg - Achtermeer - Bösel - Friesoythe
In dem von der OLB herausgegebenen Fahrplan von 1970/71 ist die Teilstrecke der ehemaligen Buslinie Oldenburg – Lorup noch extra aufgeführt. An Werktagen fuhr in jeder Richtung ein Postbus von Oldenburg über Hundsmühlen – Achternmeer – Habern – Hülsberg – Osterloh – Bösel – nach Friesoythe. Eine direkte Weiterfahrt über Ellerbrok – Neuvrees – Gehlenberg – (Neuscharrel) - Neulorup – Hilkenbrook – Esterwegen – Breddenberg nach Lorup, war aber nicht mehr möglich. Daher wurde in dem Fahrplan auch Fahrten, der über andere Strecken von Oldenburg nach Friesoythe verkehrenden Postbusse mitaufgeführt, die direkte Anschlüsse nach Esterwegen bzw. Lorup ermöglichten. Die Linie 2183 in Richtung Lorup fuhr vom Gymnasium Friesoythe ab. Im Jahre 1970 bestand an Werktagen von Oldenburg aus um 12.15 eine Verbindung, die über die Küstenkanalstraße nach Friesoythe führte, um 13.15 Uhr gab es hier einen Anschluss nach Esterwegen. Direkten Anschluss über Esterwegen nach Lorup, hatte der Postbus um 17.25 ab Oldenburg über Edewecht nach Friesoythe um 18.32. Die entsprechenden Busse in die Gegenrichtung fuhren über Edewecht nach Oldenburg.
Oldenburg – Wardenburg - Bösel - Friesoythe
Eine weitere Postbuslinie führte von Oldenburg über Hundsmühlen – Wardenburg – Oberlethe – Achternholt – Benthullen – Petersdorf – Aumühle – Osterloh – Bösel – Westerloh – Schlinghöhe nach Friesoythe.
Oldenburg – Wardenburg – Littel - Garrel
Diese Postbusse nach Wardenburg fuhren von Oldenburg aus über Osternburg – Kreyenbrück - Tungeln oder über Eversten - Hundsmühlen – Tungeln nach Wardenburg Post, teilweise verkehrten die Busse ab Tungeln auch über Achtermeer und Oberlethe nach Wardenburg. Soweit dort nicht Endstelle war, ging es entweder über Astrup und Höven weiter nach Westerburg, oder über Oberlethe und Achternholt weiter nach Benthullen, oder von Wardenburg aus nach Littel – Beverbrok – und teilweise über Nikolausdorf sogar bis nach Garrel weiter.
Oldenburg - Kirchhatten - Wildeshausen
Die Postbusstrecke Oldenburg - Osternburg – Tweelbäke-Borchersweg - Tweelbäke-Gebken – Hatterwüsting - Kirchhatten – Sandhatten führte nun weiter über Neerstedt – Dötlingen bis nach Wildeshausen. Im Fahrplan 1970/71 verkehrte diese Linie jedoch nur noch einmal an Werktagen. Zweimal täglich verkehrte der Postbus dagegen auf der Strecke Oldenburg über Osternburg – Tweelbäke-Borchersweg - Tweelbäke-Hemmelsberg – Altmoorhausen – Tiefengrund – Munderloh - Kirchhatten – Sandhatten – Neerstedt – Dötlingen – Wildeshausen. An Werktagen gab es zwischen Oldenburg und Sandhatten noch zwei zusätzliche Fahrten, am Donnerstag fuhr ein Postbus statt ab Sandhatten ab Kirchhatten nach Oldenburg.
Oldenburg - Westerstede
Die Strecke 2171 wurde 1970/71 bereits als Gemeinschaftsverkehr Bahn/Post gefahren, nur noch "einmal" werktags verkehrte ein Postbus von Oldenburg über Ofen – Wehnen - Westerholtsfelde – Aschhauserfeld – Aue – Gristede – Helle – Bad Dreibergen – Elmendorf – Langebrügge – Klein Garnholt - Gießelhorst – Hüllstede nach – Westerstede. Er fuhr montags bis freitags um 18.05 von Oldenburg aus und erreichte Westerstede um 18.54 Uhr, der aus Richtung Westerstede werktags um 6.35 nach Oldenburg fahrende Bus erreichte sein Ziel um 7.20 Uhr. Im Fahrplan wird aber noch ein weiterer von Oldenburg kommender Bus aufgeführt, der aber über Bad Zwischenahn und Rostrup fuhr, die Zeiten der Weiterfahrt nach Westerstede, waren jedoch nur unter dem Bahnbus-Fahrplan 2170 zu finden. Mittags fuhr noch ein Bus von Elmendorf (14.30) nach Gristede (14.38). Der frühere Streckenabschnitt Westerstede - Burgforde – Linswege – Jührdenerfeld – Eggeloge – Halsbek wurde 1970/71 nicht mehr von den aus Oldenburg kommenden Bussen bedient. Der reduzierte Busbetrieb auf dieser Strecke, erklärt sich damit, dass es im Zusammenhang mit der Aufgabe der Eisenbahnverbindung nach Westerstede auch eine Bundesbahn-Omnibusstrecke, die von Oldenburg aus über Wehnen – Westerholtsfelde – Kayhauen – Bad Zwischenahn – Rostrup – Torsholt – Fickensolterfeld nach Westerstede führte gab, die teilweise von Westerstede aus über Moorburg – Großsander- Remels – Wiesmoor nach Aurich oder über Westerloy - Espern -Apen nach Augustfehn oder überMansie - Lindern nach Ocholt weiterführte. Zwei der Fahrten in Richtung Westerstede führten täglich statt über Wehnen über Petersfehn/Kayhauserfeld und eine über Dreibergen. Die Busse von Oldenburg nach Aurich und einer nach Augustfehn hielten übrigens nicht an allen Stationen.
Durch die Umstellung des Personenverkehrs auf vielen Bahnstrecken von Schiene auf Straße und durch Übernahme von Lizenzen privater Unternehmer (z.B. 1972 von Pekol im Jeverland) dehnte sich das Autobusnetz der Deutschen Bundesbahn erheblich aus, so dass es nun auch zu Überschneidungen mit den Buslinien der ebenfalls bundeseigenen Deutschen Bundespost kam.
Bereits 1971 wurden die Busse von Bahn- und Post zu einer Omnibusverkehrs-gemeinschaft Bahn/Post mit der Zentralstelle in Frankfurt/Main zusammengeführt, diese war aber eine reine Planungsgesellschaft, der Betrieb verblieb bei der Deutschen Bundesbahn und der Deutschen Bundespost. In den siebziger Jahren verkehrten vom Oldenburger Hauptbahnhof folgende Bundesbahn-Autobuslinien:
Laut Winterfahrplan 1975/76 verkehrte in Nächten von S auf Werktagen um 23.40 Uhr ab Oldenburg HBF ein Bahnbus, der um 1.50 Uhr Bremen HBF erreichte. Zwischen Oldenburg und Hude wurde zunächst die Strecke der Bahnbuslinie 2161 befahren. Von Hude aus ging es um 0.30 Uhr weiter über Bookholzberg, Schierbrok, Hoykenkamp, Delmenhorst, Heidkrug, Huchting und Bremen-Neustadt nach Bremen HBF.
Seit dem 22. Mai 1977 gab es weitere Busverbindungen zwischen Wüsting und Oldenburg bzw. Hude, da am Bahnhof Wüsting kein Zug mehr hielt, während man mit den Zug vorher spätestens in zehn Minuten in Oldenburg war, dauerte es nun ca. 25 Minuten.
Im Jahre 1979 setzte die Bundesbahn an verkaufsoffenen Sonnabenden einen zusätzlichen Bus ein. Die Wüstinger konnten jetzt wieder am Nachmittag nach Oldenburg fahren und hatten unmittelbar nach Geschäftsschluss eine günstige Verbindung für die Rückfahrt. In Richtung Oldenburg fuhr der Bus von Bäke kommend um 14.25 Uhr in Wüsting ab. Für die Rückfahrt mussten die Fahrgäste den Bus der Firma Wissgott benutzen, der im Auftrage der Bundespost zwischen Oldenburg und Wildeshausen verkehrte, auf seiner Fahrt machte das Fahrzeug einen Abstecher nach Wüsting.
Ab Ende 1968 fuhr bereits ein Bus der Linie 2199 an Werktagen von Oldenburg bis nach Jaderberg. Laut Winterfahrplan 1975/1976 fuhr an Werktagen um 14.10 (Sa 17.32) der Bus von Jaderberg-Bahnhof nach Oldenburg, außerdem fuhr ein Bus aus Varel über Jaderberg-Tierpark nach Oldenburg. Aus Richtung Oldenburg fuhr werktags um 13.00 (Sa 16.50) ein Bus bis nach Jaderberg-Bahnhof. Die übrigen Busse der Strecke 2199 fuhren nicht über Jaderberg. Zu der Zeit hielten aber noch diverse Züge am Bahnhof Jaderberg. Erst nach Aufgabe dieses Bahnhofs um 1978 fuhren die Busse der Linie 2199 generell über Jaderberg.
(17) Büssing-Postbus an der Poststraße beim Hallenbad in den 60ern Foto: A.Stolle
Die Kraftpost-Omnibusse fuhren 1975 ab Oldenburg HBF oder Hallenbad folgende Strecken:
Die Kraftfahrdienste des Postamtes Oldenburg waren am 29.09.1970 von dem Standort Am Festungsgraben 49 zur Ammerländer Heerstraße 140 umgezogen, unter den dortigen 172 Kraftfahrzeugen befanden sich Ende 1974 noch 9 Omnibusse.
Aber auch der Postreisedienst hatte in den 70er Jahren mit der stetigen Abwanderung zum eigenen Auto zu kämpfen, wie Otto Wagener 1975 in seinem Beitrag „Das Postamt Oldenburg heute“ schrieb. Das führte zu einer gleichlaufenden Verringerung des Verkehrsangebotes. Um die im Nahverkehr wachsenden Defizite zu decken, mussten scharfe Rationalisierungsmaß-nahmen durchgeführt werden. Der Bestand der Omnibusse des Postamtes Oldenburg wurde infolge auf 8 eigene Busse reduziert, die jährlich 625.000 km zurücklegten. Dazu kam der Einsatz von 27 angemieteten Omnibussen, die weitere 505.000 km jährlich zurücklegten. Das eigene Fahrpersonal war auf 15 Regeldienst leistende Kräfte reduziert worden. Immerhin wurden 1974 auf den Strecken noch 1.728.639 Fahrgäste befördert. Die Absicht den Postreisedienst völlig in den Busdienst der Bundesbahn zu integrieren, war nach mehreren Anläufen zunächst wieder aufgegeben worden. Laut Wagener wurden nun aber Überlegungen über mögliche Formen der Zusammenfassung aller Busverkehrssysteme im öffentlichen Personennahverkehr angestellt.
Bis in die 80er Jahre waren die Überlandbusse nicht berechtigt innerhalb des Stadtnetzes der Oldenburger Vorortbahnen Pekol Personen, die nur den innerstädtischen Nahverkehr nutzen wollten, mitzunehmen. Daher dienten viele Kraftpost/Bahnbusstationen nur zum Aus- oder Einstieg. Die Haltestellen der Bussysteme lagen teilweise nicht an der gleichen Stelle. In der Stadt Oldenburg gab es 1975 folgende Postbushaltestellen: Oldenburg -Hauptbahnhof, -Post, -Hallenbad, -Schlosswall, -Pferdemarkt, -Weser-Ems-Halle, -Staatstheater, -Ammerländer Hof, -Universität, -Damm, -Hundsmühlerhöhe, -Bornhorst; Eversten -Hauptstraße, -Zum grünen Jäger, -Zum grünen Kranze, -Wolfsbrücker Weg; Kreyenbrück -Alte Wache, -Klingenbergstr., -Hepp; Nordmoslesfehn -Theilmann, -Brelage; Ohmstede-Brauerei; Osternburg -Wunderburg, -Bahnhof, -Schütte, -Neuer Friedhof; Wildenloh -Osterkampsweg, -Kracke, Tweelbäke -Borchersweg. Sowie folgende Bahnbushaltestellen: Oldenburg -Hauptbahnhof, -Hallenbad, -Hauptzollamt, -Bremer Str., -Etzhorn/Patentkrug, -Nadorst/Willers, -Stubbenweg, -Weißemoorstraße, -Ackerstraße, -Am Stadtmuseum; Bloherfeld -Brüggemann, -Bloherfelder Hof, -Kreuzung; Kreyenbrück-Krankenhaus. Die Busse von Imken hielten in Oldenburg an den Stationen Oldenburg –HBF, -Theater, -Hertie, -Melkbrink. Kurios daran war, das einige Stationen Bezeichnungen trugen, die schon zu der Zeit lange überholt waren.
Um 1982/83 hatte die Linie 2185 folgenden Verlauf: Oldenburg HBF - Eversten - Moslesfehn – Südmoslesfehn – Klein Scharrel – Jeddeloh II – Husbäke – Edewechterdamm – Ahrendsdorf – Kampe – Kamperfehn – Reekenfeld – Süd-Elisabethfehn – Elisabethfehn-West – Harkebrügge – Lohe – Barßel; // oder Oldenburg HBF – Eversten – Nordmoslesfehn - Jeddeloh II – Husbäke– Edewechterdamm – Altenoythe – Friesoythe – Kampe – Elisabethfehn - Barßel;
Dafür fuhr die Linie 2184 folgende Strecke: Oldenburg HBF – Wildenloh – Friedrichsfehn – Jeddeloh I – Nordedewecht – Edewecht – Südedewecht – Osterscheps – Holtange - Westerscheps;
Es gab aber nun auch Busse mit zwei Linien Nummern, wie die 2182/2184 Oldenburg HBF – Wildenloh – Friedrichsfehn – Jeddeloh I – Nordedewecht – Edewecht – Südedewecht -Süddorf - Edewechterdamm – Altenoythe - Friesoythe.
Im Jahr 1982 legten die Busse des Poststützpunkts Oldenburg noch 650.000 km zurück und beförderten über 300.000 Personen. Während der Postreisedienst im gesamten Bundesgebiet nur eine Kostendeckung von 85 bis 86% zu verzeichnen hatte, waren es beim Stützpunkt Oldenburg über 100 %. Für die sieben Linien standen acht eigene Busse und insgesamt 17 Busfahrer zur Verfügung.
Am 30. Juni 1983 fuhren die Oldenburger Postbusse mit dem Posthorn-Emblem auf gelben Grund zum letzten Mal für den Postreisedienst der Deutschen Bundespost. Denn zwischen dem 01.04.1983 und dem 01.02.1984 wurde im Weser-Ems-Gebiet der Postreisedienst nach und nach vom Geschäftsbereich "Bahnbus Weser-Ems" der DB übernommen. Am 01.07.1983 erfolgte die Überleitung der Busse des PA Oldenburg an die Deutsche Bundesbahn. Die gelben Postbusse erhielten zunächst das DB-Emblem und verschwanden nach und nach aus dem Stadtbild von Oldenburg. Alle Busse erhielten nach und nach die rote Lackierung der Bahnbusse.
Aus dem NWZ Sommerfahrplan 1984 entnimmt man, dass die bisherigen Fahrten der Linie 2171 Oldenburg – Westerstede nun unter der Linie 2170 Oldenburg – Westerstede – Aurich zu finden waren. Unter der Linie 2171 wurden nun die Verbindungen von Westerstede nach Augustfehn über Ocholt/Apen aufgeführt. Die bisher unter der Linie 2181 mit aufgeführte Verbindung Oldenburg – Sanum fand man nun unter der Linie 2741 Oldenburg – Ahlhorn – Vechta – Lohne – Damme.
Die Linie 2161 fuhr eine Fahrt ab Buttel und eine ab Bäke über Wüsting nach Oldenburg und zurück. Die übrigen Fahrten über Wüsting waren in die Linie 2176 Oldenburg – Kirchhatten/Wildeshausen integriert worden. Ab 03.06.1984 war Wüsting nicht mehr bei allen Fahrten direkt zu erreichen, denn bei einigen Verbindungen musste nun in Altmoorhausen umgestiegen werden. So erreichten Fahrgäste Wüsting bei Fahrten um 16.10 Uhr und um 18.40 Uhr ab Oldenburg, indem sie bis Altmoorhausen den Bus in Richtung Kirchhatten - Wildeshausen benutzen. In Altmoorhausen wartet dann der aus Wildeshausen kommende Anschlussbus, der auf seiner Fahrt nach Oldenburg einen Abstecher nach Wüsting machte. Einige Fahrten von oder nach Kirchhatten/ Wildeshausen führten direkt über Wüsting, so dass ein Umsteigen nicht erforderlich war.
Vom 2. Juli 1984 an kam der um 6.57 Uhr ab Wüsting verkehrende Bus nicht mehr aus Buttel, sondern von Kirchhatten-Wildeshausen. Dadurch erfolgte die Abfahrt nach Oldenburg etwa zehn Minuten später, Fahrgäste aus Richtung Holle mussten nun den Schulbus benutzen und in Wüsting umsteigen. Auch beim Umsteigen in Altmoorhausen konnte nur noch beim Gasthof Wicht umgestiegen werden. Die Busse trafen sich dort und hielten nun hintereinander, so dass ein Überqueren der Straße entfiel.
Im August 1988 erfolgte die Ausgliederung des GBB Weser-Ems aus dem Geschäftsbereich der Bahn und als eines von vier Pilotprojekten der Privatisierung wurde die Weser-Ems-Bus GmbH gegründet, die am 01.10.1988 ihren Betrieb aufnahm. Die Zentralhaltestelle aller WEB-Linien in Oldenburg war der Omnibusbahnhof am HBF.
Zum 01.06.1988 war bereits die Verkehrsgemeinschaft Oldenburg wirksam geworden, VWG (bis 1985 OVB Pekol), WEB und Imken boten nun das Angebot an, das eine Reihe von Gemeinschaftshaltestellen beliebig zum Ein-,Aus- und Umsteigen genutzt werden konnten. Der Fahrschein wurde beim Umsteigen in einem Partnerbus mit einem Rabatt von 1 DM in Zahlung genommen. Hatterwüsting wurde seitdem von Oldenburg aus, nur noch durch die VWG Linie 15 bedient, dafür erschlossen die WEB Busse in Richtung Kirchhatten nun auch den Ort Wüsting.
Die Linien von Imken und der WEB waren nun auch im Tarifzonenplan der VWG eingezeichnet. Im Jahre 1990 waren dies ab Oldenburg HBF folgende Linien: 100 Varel über Wiefelstede; 2162/I Brake [1998: Linie 285]; 2170 Bad Zwischenahn – Westerstede (über Petersfehn oder Wehnen); 2173 Barghorn [1998:Linie 288]; 2176/I Wüsting, Kirchhatten, Wildeshausen [1998: Linie 273]; 2177 Cloppenburg, ab 1992: Werlte/Löningen; 2181/I, 2740 Wardenburg/Garrel/Friesoythe [1998: Linie 279]; 2184 Edewecht / Westerscheps; 2185 Friesoythe/Elisabethfehn/Barßel; 2199/I Varel [später Linie 340]; 2741 Ahlhorn/Vechta/Damme [1998: Linie 274 Ahlhorn, 2741 Ahlhorn, Vechta, Lohne, Damme].
Im Mai 1994 richtete die WEB die Schnellbuslinie S35 Westerstede ZOB – Oldenburg HBF ein, die montags bis freitags die Strecke in 35 Min. über die Autobahn fast ohne Zwischenstopp absolvierte, lediglich in der Stadt Oldenburg wurden die WEB-Haltestellen bedient.
Ab Juni 1997 fuhren die Busse von Oldenburg nach Wüsting wieder über die Holler Landstraße und konnten damit die schnellste Verbindung benutzen, für einige Haltestellen in Wüsting bedeutete dies, dass man nun die entsprechende Haltestelle auf der anderen Straßenseite benutzen musste. Die Busse Mo-Sa um 6.53 Uhr und 14.33 Uhr, sowie So. um 12.57 Uhr fuhren weiterhin über die Bremer Straße in Richtung Wüsting. Bei Fahrten über die Holler Landstraße wurden in Oldenburg neue Haltestellen an der Abzweigung nach Blankenburg, am Blankenburger Weg, an der Werrastraße, dem Werftweg, beim Victoria-Sportplatz und in Höhe der Schulstraße (zwischen Schulstraße und Bahnübergang) angesteuert.
Am 01.07.1996 wurde der ZVBN Zweckverband Verkehrsverbund Niedersachsen Bremen gegründet. Im Bereich der Verkehrsgemeinschaft Bremen/Niedersachsen (VBN) gelten die gleichen Fahrscheine und alle Busse und Nahverkehrszüge des VBN können genutzt werden. Das gesamte VBN-Gebiet ist in Zonen aufgeteilt, die Anzahl der durchgefahrenen Zonen ergibt die Preisstufe. In der Folge bekamen die VBN-Buslinien auch neue Nummerierungen.
1998 richteten die WEB, die VWG und die Verkehrsbetriebe Wesermarsch GmbH (hervorgegangen aus dem Busbetrieb von Arthur Lückemann.) die Schnellbuslinie 440 Weser Sprinter ein, die Oldenburg mit Bremerhaven verbindet.
Am 10. Juli 2000 wurde der ZOB Oldenburg eröffnet, der von den Regionalbussen und von den meisten innerstädtischen Buslinien angefahren wird. Bereits zu Beginn der 90er Jahre wurde über die Anlage eines Zentralen Omnibusbahnhof am Hauptbahnhof diskutiert. Im Januar 1994 legte die Stadt erste konkrete Pläne vor, die vorsahen den ZOB hinter dem Hauptbahnhof anzulegen. Der Fußgängertunnel sollte nach Norden verlängert werden, so dass der Bahnhof nun auch einen Nordausgang erhielt. An der Ostseite war neben dem ZOB eine Untertunnelung des Bahnkörpers geplant, um eine neue Straßenverbindung zwischen Güter- und Straßburger Straße zu schaffen.
Vor den Hintergrund, dass zum 01.01.1996 der Schienennahverkehr vom Bund an das Land abgegeben wurde, war es ein Ziel der Planung des „sogenannten“ Oldenburger Sterns" den Schienenverkehr mit dem regionalen und innerstädtischen Busverkehr zu verbinden. Außerdem sollten am ZOB eine Fahrradstation und ein Parkhaus entstehen, dieses wurde zunächst noch in Höhe der Fußgängerbrücke (Elisabethbrücke) westlich des neuen Nordausganges geplant. Obwohl der Straßentunnel und das Parkhaus zunächst sehr umstritten waren, beschloss der Rat im Juli 1994 schließlich die Planung des Oldenburger Stern mit Autotunnel und Parkhaus. Bis zur endgültigen Fertigstellung dauerte es dann aber noch 6 Jahre und das Parkhaus wurde direkt am ZOB gebaut. Die zentrale Umsteigestelle der VWG blieb jedoch weiterhin am Lappan in der Innenstadt.
Im Februar 2001 richtete Weser-Ems-Bus die neue Linie 270 „Huntesprinter“ Oldenburg – Kirchhatten – Wildeshausen ein, alle zwei Stunden gibt es in Kirchhatten einen Anschluss an das HattenShuttle (Linie 277) nach Sandhatten/Sandkrug. Die Versorgung des Ortes Wüsting wurde 2001 durch die Verlängerung der VWG Linie 316 Lappan – Blankenburg bis Wüsting sichergestellt, die Linie wurde zusammen mit der WEB betrieben. Nach der Wiedereröffnung des Bahnhofs Wüsting im Dezember 2006 wurde die Busverbindung nach Wüsting stark eingeschränkt. Bis 2010 fuhr früh morgens noch ein Bus der Fa. Wissgott, die im Auftrag der VWG tagsüber sowieso im städtischen Linienverkehr verkehrte, vom Firmensitz Wüsting als Linie 316 zum ZOB Oldenburg.
Der heute noch von Wüsting stadteinwärts verkehrende Bus der damaligen
WEB-Linie 254 (Inzwischen wird die Linie zum GAG Oldenburg von Hutfilter
Busreisen Delmenhorst gefahren) dient vorwiegend dem Schülerverkehr.Auch die noch bis 2006 im Liniennetzplan der VWG eingezeichnete WEB Linie 249 Oldenburg - Kirchhatten – Wildeshausen diente dem Schülerverkehr. Das gleiche gilt für die Linie 373 Oldenburg – Petersfehn – Bad Zwischenahn, die bereits 2008 nicht mehr bis Oldenburg fuhr, sondern nun in Petersfehn endet. In den VBN-Netzplänen waren diese „Schulbuslinien“ übrigens nicht verzeichnet.
An Sonn- und Feiertagen fahren die Busse der Linie 270 auch über Sandhatten, allerdings werden nur drei Fahrten in jeder Richtung gefahren. An Werktagen fahren dagegen 15 Busse die Strecke Oldenburg - Wildeshausen und zurück, 2 Busse befahren nur den Abschnitt Oldenburg - Kirchhatten und zurück (Stand 2011).
280Oldenburg – Wardenburg – Oberlethe - Benthullen - Bösel – Friesoythe An Sonn- und Feiertagen wird nur der Streckenabschnitt Oldenburg bis Wardenburg befahren, unzwar von der Linie 314 Hundsmühlen der VWG Oldenburg. Die Linie fährt von ihrem EndpunktAm Vogelbusch weiter bis Wardenburg, Marktplatz. Lediglich um 23.40 fährt ab Wardenburg ein WEB-Bus über Kreyenbrück nach Oldenburg.
In Wardenburg Anschluss nach Littel (287) oder weiter nach Garrel (288)
Einige der Busse zeigen die Fahrzielrichtung Friesoythe bzw Cloppenburg an, da sie ab Barßel direkt weiterfahren (S90, 900).
380Oldenburg – Friedrichsfehn - Edewecht – Westerscheps "Vehne-Sprinter" (Samstagabend und seit 01.05.2014 auch am Sonntag)
389Westerstede – Bad Zwischenahn – Edewecht – Oldenburg und zurück.
Diese Linie fuhr nur Sonn- und Feiertags und ersetzte bis zum 30.04.2014 die Linien 350 und 380, die Linie 389 fuhr 3 mal an Sonn- und Feiertagen. Die 3 Fahrten auf dem Streckenabschnitt Edewecht (Markt) bis Bad Zwischenahn (ZOB) werden seit 01.05.2014 von der Linie 375 befahren, (die von Mo – Fr. die Strecke Süddorf – Edewecht - Bad Zwischenahn bedient), der Abschnitt Oldenburg – Edewecht wird nun von der Linie 380 Oldenburg – Edewecht – Westerscheps befahren, die an sonn- und feiertags 7 x verkehrt. Der Streckenabschnitt von Bad Zwischenahn bis Westerstede der bisherigen Linie 389 wird nicht mehr bedient. Dafür fährt aber jetzt der über die Autobahn fahrende Schnellbus S 35 Oldenburg – Westerstede, der bis zum 30.04.2014 nur werktags verkehrte, nun auch an Sonn- und Feiertagen.
S 35 "RhodoSprinter" Schnellbus Oldenburg - Westerstede
440 „WeserSprinter“ Oldenburg – Brake – Rodenkirchen - a) Nordenham – Blexen / b) Wesertunnel - Bremerhaven (an allen Tagen)
910 „HanseSprinter“ Oldenburg – Edewechterdamm – Altenoythe - Friesoythe (werktags) (in Süddorf direkt Anschluss Linie 905 Süddorf - Elisabethfehn - Barßel)
Außerdem verkehren ab ZOB Oldenburg noch die Nachteulen N21 über Sandkrug - Kirchhatten nach Wildeshausen; N25 über Wardenburg - Großenkneten nach Wildeshausen; N31 über Rastede - Wiefelstede nach Tange; N32 über Bad Zwischenahn - Westerstede nach Tange; N34 über Edewecht - Tange nach Augustfehn; N35 über Bad Zwischenahn - Edewecht nach Friesoythe.
Nur an Schultagen fuhren folgende Weser Ems Busse nach Oldenburg und zurück:
Im Oldenburger Land gibt es heute übrigens auch Bürgerbusse, dies sind Kleinbusse, dievon ehrenamtlichen Mitbürgern gefahren werden, um bestehende Lücken desöffentlichen Personennahverkehrs auszugleichen. Folgende Bürgerbusse findet man im Bereich des VBN.
Im Jahre 2014 wurde erstmals im VBN unter Wettbewerbsgesichts-punkten der Busverkehr für das Linienbündel Ammerland Ost, zu dem auch die Linien 330 Wiefelstede – Oldenburg und 340 Oldenburg - Jaderberg gehören, neu vergeben. Der Gewinner die Weser-Ems-Bus Tochter "Hanekamp Busreisen" aus Cloppenburg übernahm am 01.08.2014 den Busverkehr im östlichen Ammerland bis Juli 2024. Die Linien wurden aber gemeinsam mit regionalen Partnern wie Imken Touristik, Gerdes Reisen und Primo Regio Stefan Pfeiffer bedient. So sind auch Busse der Firma Imken, die vorher zusammen mit Weser-Ems-Bus den dortigen Linienverkehr betrieb, weiterhin im Einsatz.
Am 01.08.2015 hat das Westersteder Busunternehmen Gerdes Reisen für zehn Jahre 20 Buslinien im Landkreis Ammerland übernommen, das Familienunternehmen hatte die Ausschreibung im sogenannten Linienbündel Ammerland West gegen fünf weitere Bieter gewonnen.
Es handelt sich überwiegend um Linien in der Stadt Westerstede und der Gemeinde Apen. Betroffen sind aber auch Strecken nach Oldenburg, die bisher von Weser-Ems-Bus gefahren wurden, es handelt sich um die Linien:
S35 Oldenburg – Westerstede,
350 Oldenburg – Bad Zwischenahn – Westerstede,
N32 Oldenburg - Westerstede – Tange
Seitdem sind daher die blauen Busse auch im Stadtbild von Oldenburg zu sehen.
Am 01.08.2016 übernahm, die zu der im Osnabrücker Land beheimateten Unternehmensgruppe Hülsmann gehörende „Bruns Omnibusverkehr GmbH“ Bad Zwischenahn, die im südlichen Ammerland liegenden VBN-Strecken, darunter sind auch die bisher von der WEB gefahrenen Linien:
380 Barßel - Edewecht - Oldenburg und zurück,
379 Bad Zwischenahn - Petersfehn - Oldenburg und zurück (Schülerverkehr),
N 34 Tange - Edewecht - Oldenburg und zurück,
N 35 Friesoythe - Edewecht - Bad Zwischenahn - Oldenburg.
Ab 04.08.2016 gibt es auf der von Weser-Ems-Bus gefahrenden Linie 460 eine neue Streckenführung, Die Linie fährt dann direkt von Oberhammelwarden / Strand über Lienen – Elsfleth – Bardenfleth – Eckfleth – Moorhausen nach Oldenburg. Die bisherigen Haltestellen im Ort Neuenbrok entfallen.
Seit dem 05.05.2017 verbindet die erste Landeslinie in Niedersachsen stündlich die Städte Westerstede und Oldenburg. Die vom Unternehmen Gerdes gefahrene Linie S35 verkehrt montags bis sonnabends von 5 bis 23 Uhr. Sonntags beginnen die Fahrten erst um 6 Uhr.
Seit 01.08.2017 betreibt anstelle von Weser-Ems-Bus nun das zur Firma Wilmering aus Vechta gehörende Busunternehmen "Verkehrsbetriebe Oldenburg Land GmbH & Co KG," das Linienbündel Oldenburg-West. Dazu gehören auch die Linien 270 bzw. 291 Oldenburg – Kirchhatten - Wildeshausen und 280 Oldenburg – Wardenburg - Benthullen. Der Streckenabschnitt Friesoythe – Bösel – Benthullen der Linie 280 wurde eingestellt und auch der Streckenabschnitt Littel bis Garrel wird nicht mehr befahren, da die Linie 288 aufgegeben wurde.
Damit war es nach 71 Jahren und 4 Monaten nicht mehr möglich von Oldenburg über Petersdorf und Bösel nach Friesoythe zu fahren, dass damit ganze Ortschaften beziehungsweise Gemeindeteile vom ÖPNV und somit von Mittel- und Oberzentren abgehängt wurden spielte bei der Entscheidung über die Vergabe wohl keine Rolle. Von Seiten der Bevölkerung wurde seitdem auf den Bedarf einer Linie zwischen Bösel und Oldenburg aufmerksam gemacht. Am 03.08.2018 gab der LK Cloppenburg bekannt, das es wieder eine Verbindung zwischen Bösel und Wardenburg mit Anschlussmöglichkeit zur Linie 280 (Wardenburg – Oldenburg) geben wird. Die neue Linie 918 wird demnach MO – FR mit 4 Fahrtenpaare verkehren.
Da es nach der Fahrplanumstellung im August 2017 im Schülerverkehr mit dem neuen Busunternehmen in den Gemeinden Wardenburg, Hatten, Großenkneten, Dötlingen und Wildeshausen noch allerlei Probleme gab, hatte der Landkreis Oldenburg seinerzeit eine Hotline eingerichtet. In Wardenburg stiegen viele Berufstätige aufs E-Bike um, jugendliche Auszubildende setzen auf „Taxi Mama“, wie die NWZ damals berichtete
Seit 04.08.2016 fuhr Weser-Ems-Bus die Linie 460
Oldenburg – Großenmeer von Oldenburg kommend an der Kreuzung
Bardenfleth/Nordermoor nicht weiter geradeaus, sondern knickte nach Elsfleth ab,
so dass auch Fünfhausen, Elsfleth und Oberhammelwarden bedient wurden. Erste
Gespräche waren bereits 2015 geführt worden, aber erst nach der Einstellung der
Verbindung Brake – Oberhammelwarden setzte sich die Stadt Elsfleth für die neue
Streckenführung Oldenburg – Elsfleth – Oberhammelwarden verstärkt ein. Die Haltestellen Großenmeer
und Barghorn werden weiter von der Linie 440 erschlossen.
Ab 2018 werden die
Linien 460 Oldenburg – Elsfleth - Oberhammelwarden und 440 Oldenburg – Brake – Nordenham-Blexen/Bremerhaven
von dem Busunternehmen Gebken & Gerdes aus Elsfleth betrieben. Seitdem
fahren die morgens aus Oberhammelwarden nach Oldenburg kommenden Busse von der
Haltestelle Weser-Ems-Halle (WEH) direkt zum ZOB Oldenburg und nach kurzem Halt über die
Haltestellen Agentur für Arbeit (Stau), Staustraße, Lappan, Pferdemarkt, WEH
zurück in die Wesermarsch. Ab Mittags wird dann aber zunächst die Innenstadt
angesteuert bevor es vom ZOB Oldenburg dann über die Haltestelle WEH zurück nach
Oberhammelwarden geht.
Für diesen Artikel daher nur so viel, ab 15.12.2019 verkehren u.a. folgende
Linien:
320/280 Oldenburg (ZOB) – Tungeln – Wardenburg;
330 Oldenburg (Drielake) – Wiefelstede – Conneforde;
340 Oldenburg (Kloster Blankenburg) – Rastede – Jaderberg/Wiefelstede;
350 Oldenburg (ZOB) – Bad Zwischenahn – Rostrup – Westerstede.
Im Jahre 2020 entschied die DB Regio Bus, den durch das
Tochter-unternehmen Hanekamp Busreisen GmbH durchgeführten Linienverkehr in den
Landkreisen Cloppenburg und Vechta einzustellen. Damit begann das Ende des Unternehmens, das im Jahre 1953 nach
der Stilllegung der Kleinbahn Cloppenburg-Landesgrenze, von dem
ehemaligen Mitarbeiter Nikolaus Hanekamp sen. (63), aus der Auflösungsmasse der Kleinbahn
einen Omnibus mit Anhänger erwarb, gegründet wurde. Er begann im Raum
Südoldenburg nach und nach Linienverkehre aufzubauen; was bei der stetig steigenden
privaten Motorisierung kein leichtes Unterfangen war. Im Jahre 1998 gründete das Unternehmen Hanekamp mit anderen Busunternehmen die Verkehrsgemeinschaft Landkreis
Cloppenburg (VGC).Da
seine Kinder andere Berufszweige wählten verkaufte der 75jährige Nikolaus
Hanekamp jun., das Busunternehmen dann im Jahre 2002 an die Weser-Ems-Bus GmbH. Die das Unternehmen unter dem zunächst verbliebenen Geschäftsführer Heinz Janßen auch weiter ausbaute und auch in den Kreisen Vechta und Ammerland weitere Buslinien betrieb.
Das Ende von Hanekamp wurde 2020 eingeleitet, zunächst wurden die Linien in Südoldenburg von anderen
Busunternehmen übernommen und das Betriebsgelände in Cloppenburg aufgegeben. Im September 2021 wurden auch die verbliebenen Linien
und das Personal der Firma Hanekamp im Ammerland und der Stadt Oldenburg von Weser-Ems-Bus
übernommen. Bei den Linien, die davon auch die Stadt Oldenburg anfahren, handelt es sich um die
Linie 389 Neusüdende – Wahnbek – Oldenburg (Waldorfschule); Linie 340 Wiefelstede/Jaderberg – Rastede – Oldenburg - Kloster
Blankenburg und die N31 Tange – Wiefelstede – Rastede - Oldenburg.
Ab 11.12.2022
wird die Linie S35 Westerstede – Stadt Oldenburg statt stündlich von ca. 6.00 bis
10.00 Uhr sowie zwischen ca. 15.00 bis 18.00 Uhr im 30-Min.Takt gefahren. Die
zusätzlichen Fahrten bieten in Oldenburg einen Anschluss von/zur RS 30 aus/in
Richtung Bremen.
Auf der Linie 330 Oldenburg – Wiefelstede – Conneforde wurde
die Haltestelle "Nuttel, Abzweig Dingsfelder Weg" in
"Wiefelstede, Grote Placken" umbenannt.
Nachdem im Dezember 2022 die jahrelangen Bauarbeiten auf der
Bahnstrecke zwischen Oldenburg und Wilhelmshaven beendet wurden, ist der von
der Nordwestbahn eingesetzte Inselbus, der an Wochenenden vom Oldenburger
Hauptbahnhof zu den Fähranlegern nach Langeoog (Bensersiel) und Spiekeroog
(Neuharlingersiel) pendelte, eingestellt worden. (Quelle: NWZ)
Ursprünglich
wurde die Verbindung im Jahre 2011 wegen der zeitweiligen Sperrungen der
Bahnstrecke Oldenburg – Wilhelmshaven eingerichtet, seit 2012 fuhr der Bus auch
über Esens. Während des Bahnausbaues hatte die Landesnahverkehrsgesellschaft
bei der NWB diesen Inselbus bestellt. (siehe auch unter Eisenbahn, Ausbau der
Bahnstrecke Oldenburg – Wilhelmshaven). Künftig fahren die Inselbusse erst ab Esens, wo auch der Umstieg vom Zug leichter ist.
Um den Busverkehr stärker zu bündeln, haben sich 2023 vier
Unternehmen aus den Landkreisen Cloppenburg und Vechta die neue Firma „OM-Bus“
gegründet. Ein erstes erfolgreiches Projekt wurde im Landkreis Vechta schon
gestartet. Es handelt sich um die Firmen Kohorst Reisen GmbH, , Schomaker
Reisen GmbH Nienaber Omnibusbetrieb KG und die Gerhard Wilmering Gruppe.
Zum 01.12.2023
startete die neue Buslinie zwischen Cloppenburg und Vechta, die Busse des Busunternehmen
SBV Janßen aus Ramsloh fahren montags bis sonntags im Stundentakt, von
Cloppenburg nach Vechta immer um 10 nach. Der erste Bus fährt um 6.10 Uhr am
Bahnhof ab, der letzte um 23.10 Uhr; sonntags um 7.10 Uhr. In umgekehrte
Richtung von Vechta nach Cloppenburg pendelt der Bus immer zur vollen Stunde:
Der erste Bus fährt ab Vechta ZOB um 5 Uhr los, der letzte um 23 Uhr. Samstags
fährt der erste Bus um 6 Uhr; sonntags um 7 Uhr los. Die Fahrtzeit zwischen den
Endhaltepunkten beträgt 46 Minuten.
Angefahren
werden folgende Haltestellen: Cloppenburg Bahnhof, Cloppenburg ZOB, Emstek
Ecopark, Schneiderkrug, Langförden, Vechta Ziegelei Menke, Vechta Stoppelmarkt,
Vechta ZOB. Anschlüsse an die Nord-West-Bahnen in Richtung Oldenburg, Osnabrück
und Bremen sind gegeben.
Nach
Auslieferung werden dort Busse eingesetzt die mit dem Kraftstoff HVO100. HVO
steht für „Hydrotreated Vegetable Oil“ fahren. Dabei handelt es sich um
Treibstoff der neben Pflanzenölen Abfälle sowie Öle und Fette aus Reststoffen
wie gebrauchtes Speiseöl in der Produktion besteht.
Im Zweistundentakt verbindet die Buslinie 656 den östlichen
Teil des Landkreises Leer mit der Stadt Leer, dabei wird auch das ehemals
oldenburgische Idafehn angefahren. Der Verlauf der Linie 656:
Leer – Nettelburg – Backermoor – Collinghorst – Holte
– Potshausen – Holterfehn – Idafehn – Ostrhauderfehn – Langholt – Burlage.
Das "Linienbündel Ammerland Ost" bestehend aus den Linien 330 (Oldenburg - Wiefelstede - Conneforde), 331, 332, 333, 334, 335, 336, 337, 338, 340 (Jaderberg/Wiefelstede – Rastede - Oldenburg), 341, 342, 343, 344, 345, 346, 348,
349, 370, 389, N31 und 347 wird seit dem 01.08.2024 von einer Bietergemeinschaft (AM Bus)
bestehend aus der Firma Imken und der Firma Wilmering betrieben.
Bereits in den 50er Jahren gab es eine Fernbuslinie, die auch in Oldenburg Station machte, seit 1953 fuhr zweimal wöchentlich der „Europa-Bus " von Kopenhagen kommend, über Hamburg-Bremen-Oldenburg und weiter nach Groningen-Amsterdam. In den Sommermonaten verkehrte diese Europabusstrecke Hamburg – Bremen – Oldenburg – Bad Zwischenahn - Leer – Bunderneuland – Groningen – Harlingen – Den Oever – Amsterdam – Noordwijk – Katwijk – Schneveningen. Laut Kursbuch vom Sommer 1967 verkehrten damals in der Zeit vom 27.05. und 03.09. jeden Samstag und zwischen 02.07. und 03.09. auch jeden Sonntag Busse. An den jeweiligen Endpunkten startete der Bus um 7.30 Uhr und sollte planmäßig um 20.10 Uhr sein Ziel erreichen. Auf der 598 km langen Strecke war für die Zeit 13.15/13.20 bis 14.20 eine Rastpause in Groningen vorgesehen. Der Bus aus Hamburg erreichte Oldenburg um 10.05, der Bus nach Hamburg um 17.30 Uhr. Im Winterhalbjahr verkehrte auf dieser Strecke kein Europabus mehr.
Nachdem zum 01.04.2014 die internationale Linie Rotterdam - Kopenhagen von Eurolines Business Class für den nationalen Verkehr freigegeben wurde kehrt auch die Firma Deutschen Touring/Eurolines Linie mit einer Linie nach Oldenburg zurück. Der Streckenverlauf dieser 038 Linien führt von Rotterdam über Den Haag - Amsterdam - Groningen - Oldenburg - Bremen - Hamburg - Lübeck – Rodby nach Kopenhagen und zurück.
Bis zum 31.12.2012 schloss ein aus den 30er-Jahren des vorigen Jahrhunderts stammendes Gesetz Fernbuslinien aus, wenn sie parallel zu bestehenden Eisenbahnstrecken verliefen. Eine Ausnahme gab es nur im Berlin-Verkehr, die vom Wilhelmshavener Busunternehmen Fass genutzt wurde. Von
1998 bis 2016 betrieb die Wilhelmshavener Firma Fass unter dem Namen "Jadeexpress" die innerdeutsche Fernlinie Wilhelmshaven – Oldenburg – Berlin. Bereits 1993 war eine Fernlinie in den Harz eröffnet worden.
Der nicht zum ZVBN gehörende Public-Expressfuhr seit 2004 von Bremen über Oldenburg nach Groningen. Der Kopf dieser Busse ist übrigens gelb lackiert, genauso wie die der Busse der VWG. Außerdem wurde von dem Unternehmen die Linie Oldenburg Universität - Oldenburg, Pferdemarkt - Oldenburg Hbf/ZOB - Bremen Airport angeboten.
Das Unternehmen war 2004 von Christoph Marquardt gegründet worden, da der Bus eine internationale Landesgrenze überfuhr, umging dieser das damalige Verbot private Fernbusse einzusetzen, wenn deren Start und Zielort auch von der Bahn bedient wurde. Er ließ zunächst 2 x täglich seinen Linienbus von Oldenburg nach Groningen und zurück fahren. 2008 übernahm die britische Unternehmensgruppe Marwyn European Transport (MET) die Mehrheit von Publicexpress. Marquardt behielt nur eine Minderheitsbeteiligung, die er im Sommer 2014 auch an die MET verkaufte. Das Unternehmen beschäftigte zuletzt 13 Fahrer und 6 Personen in der Verwaltung in Oldenburg. Acht Busse fuhren tagsüber alle 2 Stunden zwischen Bremen über Oldenburg nach Groningen und retour. Außerdem fuhr ein Bus jede Nacht zum Airport Bremen.
Seit Herbst 2012 gab es in Kooperation mit dem Wilhelmshavener Unternehmen Fass auch eine Verbindung zwischen Groningen/ Oldenburg nach Berlin oder Hamburg. Am 14.06.2013 nahm der Publicexpress die Buslinie Mannheim - Straßburg in Betrieb. Die starke Konkurrenz, die nach der Liberalisierung des Fernbusmarktes entstanden war, führte im September 2014 zur Insolvenz des Betriebes. Am 30.09.2014 wurde bekannt, das die Firma Gerdes Reisen aus Westerstede, die bereits als Subunternehmer von Publicexpress tätig war, die Linien übernimmt.
Die Konkurrenz von Bahn und der inzwischen auch nach Groningen verkehrenden Busunternehmen "Mein Fernbus/Flixbus" war aber zu stark. Am 03. August 2015 wird die Publicexpresslinie Bremen HBF über HB-Flughafen – Oldenburg – Jübberde (Rasthof Apen-Remels) nach Groningen eingestellt.
Zum 1. Januar 2013 wurde in Deutschland der Fernbus-Linienverkehr freigegeben, damit sollte die Konkurrenz im Fernreiseverkehr verstärkt werden und die Preise für die Verbraucher sinken. In einem Artikel vom 07.08.2010 hatte dieNWZ bereits davon berichtet, dass die Bahn-Tochter BEX bereits eine durchgehende Fernbusverbindung von Stuttgart nach Oldenburg beantragt habe. Im Juni 2011 hat die Deutsche Bahn aber überraschend auf einen weiteren Ausbau des Fernbusverkehrs verzichtet.
Der Linienverkehr Wilhelmshaven - Sande - Varel - Oldenburg – Berlin des Busunternehmens Fass steht nun am Oldenburger ZOB auch für Reisende aus Groningen, die die Linie von Public-Expreß von Groningen CS (Hbf.) - Apen/Remels (Autohof) - Oldenburg Hbf/ZOB nutzen, offen. Auch die neueingerichtete Fass-Linie Wilhelmshaven - Sande - Varel - Oldenburg - Bremen Airport – Hamburg war mit dem Groningen-Express abgestimmt. .Die NWZ berichtete am 24.05.2013 davon, dass diese Linie ebenfalls bereits gut angenommen worden sei. Aufgrund mangelnder Auslastung und Nachfrage, sowie dem immer stärker werdenden Preiskampf auf der Strecke Bremen - Hamburg sah sich Fass-Reisen aber gezwungen, den Jade-Elbe-Express zum 30.09.2014 einzustellen. Der Jade-Berlin-Express verkehrt dagegen weiterhin von Wilhelmshaven über Oldenburg nach Berlin.
Ab 24. Mai 2013 bekamen die beiden lokalen Unternehmen Konkurrenz von dem bundesweit operierenden „Meinfernbus.de“, die die Linie 044 Berlin - Bremen - Oldenburg neueinrichtet. In Oldenburg kreuzt sie sich ab 30.05.2013 mit der Linie 019 Norden - Norddeich - Neßmersiel - Neßmersiel Hafen - Dornumersiel - Bensersiel - Esens - Neuharingersiel - Carolinensiel - Haresiel Hafen - Schillig - Horumersiel - Hooksiel - Wilhelmshaven - Oldenburg - Dortmund - Wuppertal-Oberbarmen - Köln-Deutz. „Oldenburg ist für uns ein wichtiges Drehkreuz“ sagte ein Unternehmenssprecher gegenüber der NWZ.
Der im Juni 2011 gegründete Anbieter „Mein Fernbus“ fuhr Oldenburg mit folgenden Linien an:
Linie 019: Norden - "Nordsee-Orte" - Oldenburg - Münster - Dortmund - Wuppertal - Köln,
Linie 022: Oldenburg - Bremen - Hannover - Frankfurt - FRA - Mannheim - Karlsruhe - Freiburg - Lörrach,
Linie Nightliner 44: Amsterdam - Groningen – Leer - Uplengen (Apen/Remels) - Oldenburg - Bremen - Hamburg – Berlin ZOB – Berlin Alexanderplatz.
Auch das Fernbus-Unternehmen Flixbus fährt Oldenburg an, Flixbus war bis 07.11.2014 Kooperationspartner von Public Express und bietet neben der Strecke von Bremen nach Groningen auch Fernbusse nach Amsterdam sowie in viele weitere Städte an.
Nähere Information über die Angebote von Flixbus findet man unter diesem Link.
Im Jahre 2015 kam es auf den schwer umkämpften Fernbusmarkt zum Zusammenschluss von Flixbus und MeinFernbus.
Neben der Haltestelle für die Fernbusse an der Karlstraße westlich des Willy-Brandt-Platzes gibt es in Oldenburg mit den Haltestellen Pferdemarkt (Donnerschweer Str.) und Universität (Ammerländer Heerstr.) weitere Haltestellen des Unternehmens.
Auch der ADAC gründete zusammen mit der Deutsche Post eine Fernbusgesellschaft und wollte, damit sowohl der Deutschen Bahn als auch den Fluggesellschaften im Inland scharfe Konkurrenz machen. Der erste ADAC Postbus fuhr ab 1.10.2013 zweimal täglich von München nach Köln und wieder zurück fährt. Unterwegs konnte in Stuttgart, Mannheim, Frankfurt, Nürnberg und Bonn ein- und ausgestiegen werden. Ab November 2013 wurde das Angebot schrittweise zu einem deutschlandweiten Liniennetz ausgebaut. Siehe auch unter Postbus.de. Im November 2014 gab der ADAC seine Anteile allerdings an die Deutsche Post ab, die künftig die Fernbusse allein betreiben wollte. Künftig kooperieren übrigens Postbus, Eurolines und Deutsche Touring im Fernbusmarkt, davon dürfte wohl auch Oldenburg profitieren. Siehe dazu auch diesen Link.
Die Stadt Oldenburg, die zunächst kein Ziel der Postbus- Fernbuslinien gewesen war, wurde am 11.06.2015 mit der Linie 41 direkt ins Streckennetz von Postbus aufgenommen werden. Die neue Verbindung Oldenburg - Hamburg - Berlin - Dresden startet von der Karlstraße werktags um 7 Uhr, sonntags um 8 Uhr. Der Bus aus der Gegenrichtung erreicht Oldenburg werktags um 20.25 und sonntags um 21.25 Uhr. Mit Wirkung vom 01.11.2016 verkaufte die Deutsche Post ihre Fernbussparte an den Marktführer Flixbus, damit endet nach 3 Jahren schon die Wiederbelebung des „Postbus“.
Daneben gib es weitere Anbieter von Fernbusverbindungen von Oldenburg nach Osteuropa.
Bereits seit langen gab es am Standort der Fernbushaltestelle an der Karlstraße erhebliche Verkehrsprobleme, vor allen beim Entladen des Gepäcks der Fahrgäste. So das eine Lösung für den mittlerweile meistfrequentierten Fernbushalt im Oldenburger Land, gefordert wurde.
Im Jahre 2016 wurde mit dem Bau einer neuen Haltestelle für Fernbusse mit zunächst drei Buspositionen am Willy-Brandt-Platz, an der Nordseite des Hauptbahnhofs, begonnen. Die Fahrradabstellungen mussten für den Bau der neuen Haltestelle teilweise im Bereich des Willy-Brandt-Platzes verlegt werden. Die neue Fernbushaltestelle, ist am 22.12.2016 in Betrieb genommen worden.
Ab Sommer 2015 baute auch die Deutsche Bahn ihr Fernbusgeschäft deutlich aus, bis Ende 2016 sollte die Zahl der Fernbus-Verbindungen vervierfacht werden, kündigte der bundeseigene Konzern an. Damals gab es 20 nationale Linien und 25 Verbindungen ins Ausland. Ein Teil der Busse fuhr unter der Marke IC Bus. Die anderen waren als Berlinlinienbus unterwegs. An diesem Unternehmen war die Bahntochter BEX zunächst mit 65 Prozent beteiligt, seit August 2015 gehörte die Berlinlinienbus ganz der DB. Im September 2016 teilte die Bahn überraschend mit, das der Betrieb zum Jahresende 2016 eingestellt wird, da er nicht rentabel betrieben werden konnte. Die Einstellung von Berlin-Linien-Bus erfolgte zum 31.10.2016. Nur einige Linien gingen ins Netz der Marke IC Bus über.